26.04. 18:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 16:30
28.04. 13:30
28.04. 15:30
28.04. 17:30
Leverkusen spielt nur 0:0 gegen Köln und muss Platz freigeben für...
Leverkusen spielt nur 0:0 gegen Köln und muss Platz freigeben für...

Leverkusen gerät ungeschlagen aus dem Tritt

xwhatsappmailcopy-link

München - bundesliga.de lässt im großen Jahresrückblick das spannende Fußball-Jahr 2010 Revue passieren. Heute: Februar.

57 Spieltage lang hechelten sie der Konkurrenz hinterher. Dann übernimmt der FC Bayern wieder die Tabellenführung der Bundesliga. Zu verdanken hat der Rekordmeister dies einem späten Siegtor von Franck Ribery im Nord-Süd-Klassiker gegen den Hamburger SV und der Schützenhilfe des 1. FC Köln.

Bayern 17 Spiele ohne Niederlage

Der Winter hat sich im Februar über Deutschland gelegt. Während die Temperaturen in den Keller gehen, erreicht die Spannung in der Bundesliga ihren Siedepunkt. Ein halbes Jahr hat Bayern München gebraucht, um den mäßigen Saisonstart vergessen zu machen. Gnadenlos jagen sie die Spitze, doch zunächst erfolglos.

Erst nach 17 Spielen ohne Niederlage klettern die Münchener wieder auf Platz 1. Zehn der letzten elf Partien mussten sie gewinnen, dann endlich ist Bayer Leverkusen am 24. Spieltag überholt. 52 Punkte haben die Bayern auf dem Konto, zwei mehr als der Herbstmeister aus dem Rheinland (Die Tabellenkonstellation nach dem 24. Spieltag im Überblick).

Leverkusen mit Start-Rekord

Das Kuriose daran ist, dass Bayer Leverkusen bis dahin kaum etwas falsch gemacht hat. Denn die Mannschaft von Trainer-Oldie Jupp Heynckes gibt die Tabellenführung aus der Hand, ohne auch nur ein einziges Spiel verloren zu haben. 24 Spiele ohne Niederlage vom Start weg bedeuten einen neuen Bundesliga-Rekord.

Selbst der Rückrundenstart mit vier Siegen und drei Unentschieden bis Ende Februar gelingt sehr ordentlich. Ein 0:0 in der heimischen BayArena ausgerechnet gegen den rheinischen Rivalen 1. FC Köln bedeutet dann den Verlust des Platzes an der Sonne. Und mit dem FC Schalke 04 lauert ein Konkurrent nur zwei Zähler hinter der "Werkself".

Köln und Bochum hamstern Punkte

Während sich der Kampf um die Meisterschaft zuspitzt, scheinen im Tabellenkeller die ersten Vorentscheidungen gefallen zu sein. Alles deutet darauf hin, dass die beiden Aufsteiger aus Freiburg und Nürnberg sowie die etablierten Clubs aus Hannover und Berlin die beiden Absteiger und den Relegationsplatz untereinander ausspielen würden.

Der 1. FC Köln und insbesondere der in der Rückrunde bis dato unbesiegte VfL Bochum scheinen zu stabil zu punkten, um noch einmal in Gefahr zu geraten. Bochum hat sich bereits ein Punktepolster von neun Zählern auf den Relegationsrang 16 verschafft, die Kölner immerhin acht.

Schlusslicht ist nach wie vor Hertha BSC. Die Berliner, die sogar noch in der Europa League vertreten sind, haben zwar konstant ihren Rückstand auf nur noch drei Punkte auf Platz 16 verringern, aber den letzten Schritt nicht gehen können. Vor allem im Olympiastadion läuft es wie verhext. Elf Heimspiele wartet Hertha schon auf den befreienden "Dreier".

Hannover im Sinkflug

Gänzlich ohne Rückrundenpunkt steht Hannover 96 da. Seit dem Freitod von Torhüter Robert Enke im November 2009 geht sportlich steil bergab (Video: In Gedenken an Robert Enke). Der als Retter geholte Mirko Slomka hat seine ersten sechs Spiele auf der 96-Bank allesamt verloren und damit einen Negativrekord der Bundesliga eingestellt.

Für positive Schlagzeilen sorgt dagegen weiterhin Superstar Ruud van Nistelrooy. Nach seinem zweiminütigen Debüt in Köln gönnt ihm Trainer Bruno Labbadia in Stuttgart 25 Minuten Einsatzzeit. Der Niederländer nutzt sie eindrucksvoll und steuert einen "Doppelpack" zum 3:1-Auswärtssieg des HSV bei.

Ansonsten lassen im Februar Werder Bremen und der VfB Stuttgart aufhorchen. Die Schwaben fahren 18 von 21 möglichen Punkten ein und liefern in der Champions League dem Titelverteidiger FC Barcelona beim 1:1 einen großen Kampf. Und die Hanseaten rappeln sich nach fünf Niederlagen am Stück wieder auf, holen zehn Punkte aus vier Bundesliga-Spielen und qualifizieren sich fürs Pokal-Halbfinale.

Löws Vertragsverlängerung verschiebt sich

Apropos DFB-Pokal. Im Viertelfinale stolpert der 1. FC Köln beim Zweitliga-Spitzenclub FC Augsburg mit 0:2 und verliert obendrein nacheinander Adil Chihi, Lukas Podolski und Petit durch Platzverweise. Zu Bremen (2:1 gegen Hoffenheim) und Augsburg, die im Halbfinale aufeinander treffen, gesellen sich auch Bayern München (6:2 gegen Fürth) und der FC Schalke 04 (1:0 in Osnabrück), die in der Veltins Arena im März den zweiten Finalisten ermitteln.

Keine schönen Schlagzeilen kommen vom DFB aus Frankfurt. Zunächst platzt die bereits in trockenen Tüchern geglaubte Vertragsverlängerung von Bundestrainer Joachim Löw. Und dann kommt auch noch der unappetitliche Skandal im deutschen Schiedsrichterwesen ans Tageslicht, in deren weiteren Verlauf sich der Bundesliga-Schiedsrichter Michael Kempter und Funktionär Manfred Amerell eine mediale Schlammschlacht liefern.

Kuriosität des Monats

Dass Südamerikaner gerne ihren Heimataufenthalt eigenmächtig verlängern und mit ein paar Tagen Verspätung zum winterlichen Trainingsauftakt zurückkommen, ist ja beinahe schon Normalität. Gänzlich anders und keineswegs witzig gestaltet sich dagegen die Abstinenz von HSV-Stürmer Paolo Guerrero.

Der Peruaner leidet an akuter Flugangst. Eine Maschine kehrte sogar nach 40 Minuten Flugzeit wieder nach Lima zurück, weil Guerrero stark dehydrierte und heftigen Durchfall infolge einer Gastritis wegen der Flugangst bekam. Irgendwie schaffte er es dann doch noch im Flugzeug zurück nach Deutschland und musste nicht, wie einige findige TV-Spaßvögel vorschlugen, auf einen Ozeandampfer ausweichen.

Tobias Gonscherowski


2010 im Überblick: Klicken Sie sich durch die einzelnen Monate!