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Beim Schalker 4:0-Heimsieg in der Hinrunde eröffnete Christoph Metzelder (2.v.l.) den Torreigen
Beim Schalker 4:0-Heimsieg in der Hinrunde eröffnete Christoph Metzelder (2.v.l.) den Torreigen

Keine angezogene Handbremse

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München/Bremen - Nur drei Tage nach dem sensationellen Champions-League-Halbfinaleinzug geht es für den FC Schalke 04 in der Bundesliga am Samstag um 18:30 Uhr in Bremen weiter. Während sich die "Königsblauen" mit 39 Punkten endgültig aus dem Abstiegskampf verabschiedet haben, geht es für die "Grün-Weißen" (34 Zähler) am 30. Spieltag im restlos ausverkauften Weser-Stadion weiterhin um den Klassenerhalt (ab 18 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio)

Trotz der sechs Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz bleibt das Thema in Bremen aktuell. "Wir werden nicht müde immer wieder zu betonen, dass wir zwar auf dem richtigen Weg sind, aber noch nichts geschafft haben", erklärt Geschäftsführer Klaus Allofs.

Schaaf lobt Schalkes Leistung

Die Schalker indes haben sich durch ihre beeindruckenden Auftritte gegen Inter Mailand bundesweit Sympathie und Respekt erarbeitet. Auch Werder-Cheftrainer Thomas Schaaf, der mit seiner Elf genau wie der FC Bayern gegen den Titelverteidiger den Kürzeren zog, zeigte sich auf der offiziellen Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel voll des Lobes: "Das ist ein Riesenerfolg. Es war schon eindrucksvoll wie selbstbewusst diese Mannschaft selbst in Mailand gespielt hat, immer wieder ihre Chance gesucht hat und wirklich sehr, sehr gut harmoniert hat. Das hat sich im Rückspiel fortgesetzt, so dass sie zurecht in das Halbfinale eingezogen ist. Ein großes Kompliment, es war schön mit anzusehen."

"Mit jedem Tag wird klarer, was wir in der Champions League geschafft haben, aber uns bleibt nicht viel Zeit, das zu verarbeiten", erklärt Schalkes Cheftrainer Ralf Rangnick: "Denn wir wollen natürlich auch das Spiel in Bremen erfolgreich bestreiten."

Nach der Belastung mit zwei "Englischen Wochen" in Folge, gelte es, genau hinzuschauen, welche Spieler bereit sind, diese Aufgabe anzugehen. "Wir haben genügend Spieler in unseren Reihen, die auf ihre Chance warten und können somit durchaus auf frische Kräfte setzen", sagte der 52-Jährige: "Wir werden die Mannschaft so einstellen, dass sie in der Lage ist, auch in Bremen zu gewinnen, denn wir möchten die Serie von vier Siegen fortsetzen."

Vier Siege in Folge unter Rangnick

Seit der Entlassung von Felix Magath und der Rückkehr von Rangnick (trainierte die "Knappen" bereits von September 2004 bis Dezember 2005) haben die Gäste einen wahren Höhenflug hingelegt. Jede der bislang vier Partien wurde gewonnen und aus dem Schalker Umfeld ist von einer regelrechten Befreiung in den Köpfen aller Beteiligten zu hören. Schaaf möchte das jedoch nicht überbewerten und betont, dass "auch schon vorher Erfolge da waren. Man ist dort ins Pokalfinale eingezogen und hat sich in der Champions League behauptet".

Die Bremer hatten in der Hinrunde zudem selbst schmerzlich erfahren müssen, zu welchen Leistungen die "Knappen" in der Lage sind. Besonders hervor tat sich bei der 0:4-Pleite im November Weltstar Raúl, der gegen Werder seinen ersten Bundesliga-Hattrick erzielte. Kein Wunder also, dass sein Pendant auf Bremer Seite dem Rekord-Torjäger der Champions League höchsten Respekt zollt: "Raúl ist ein Topstürmer und ein echter Leader. Auch bei Schalke zeigt er seine ganzen Qualitäten und bringt seine Erfahrung ein", sagte Claudio Pizarro.

Dass den Peruaner und seine Mannschaftskollegen angesichts der Schalker Situation im Liga-Mittelfeld ein Team erwartet, das mit Blick auf die Aufgaben in den Pokal-Wettbewerben mit angezogener Handbremse auftritt, glaubt Schaaf indes nicht: "Wenn man in solchen Halbfinals bzw. im Finale steht, dann kann man nicht sagen, bis zum Finale machen wir jetzt acht Wochen Holiday und legen die Füße hoch. Man muss Spiel für Spiel immer wieder seine Leistung abrufen, je besser das gelingt, umso besser ist man für die K.o.-Spiele vorbereitet."

Erst ein Bremer Heimsieg in 2011

Die "Königsblauen" wissen auch, dass sich der Gegner "die Saison sicherlich anders vorgestellt hat. Das Ziel war sicherlich, unter die ersten Fünf zu kommen, wo die Mannschaft in den Vorjahren auch immer war", vermutet Rangnick: "In den letzten Wochen hat sich Werder stabilisiert, aber sie sind noch nicht ganz raus aus der Geschichte." Vielmehr würde sich die Situation im Falle einer Niederlage gegen Schalke wieder verschlechtern. "Deswegen liegt der Druck ganz beim Gegner", sagte der Cheftrainer.

Durch den Schalker Erfolg ändert sich für Schaaf gleichwohl nichts an der Spiel-Vorbereitung. "Ich gehe immer davon aus, dass der Gegner seine Top-Leistung abliefern kann. Das nehme ich als Maßstab und deshalb gibt es für mich keine Veränderung." Die bislang magere Heimspiel-Ausbeute - nur ein Sieg aus sechs Rückrunde-Partien - soll dennoch am Samstag ausgebaut werden. Angesichts der aktuellen Serie von sechs ungeschlagenen Spielen in Folge ein hoffnungsvolles Unterfangen.

Jensen noch nicht fit genug

Personell steht auf Schalker Seite Peer Kluge wegen seiner Bauchmuskelverletzung nach wie vor nicht zur Verfügung. Auch Mario Gavranovic (Sydesmoseriss), Klaas-Jan Huntelaar (Innenbanddehnung), Christoph Moritz (Patellasehne), Christian Pander (Zehenentzündung) sowie die Langzeitverletzten Tim Hoogland (Knie-OP) und Levan Kenia (Sprunggelenk-OP) fallen aus.

Bei den Bremern kehrte Daniel Jensen zwar wieder ins Mannschaftstraining zurück, ist aber für das Schalke-Spiel ebenso keine Option wie Philipp Bargfrede (Grippe) und Denni Avdic (Jochbeinprellung). Naldo, Sebastian Boenisch und Sebastian Prödl befinden sich noch in der Reha.