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Bayern-Trainer Jupp Heynckes erlebt im 1000. Bundesligaspiel mit seiner Beteiligung ein 6:1 gegen Bremen, den sechsten Rückrundensieg im sechsten Spiel
Bayern-Trainer Jupp Heynckes erlebt im 1000. Bundesligaspiel mit seiner Beteiligung ein 6:1 gegen Bremen, den sechsten Rückrundensieg im sechsten Spiel

Jubilar Heynckes: "Es ist wahnsinnig schwierig gegen uns"

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München - Er hatte gleich abbiegen wollen. Als Jupp Heynckes vor dem Anpfiff den Innenraum der Münchner Allianz Arena betreten hatte, schlug er sofort den gewohnten Weg ein - nach rechts in Richtung Trainerbank.

Blumen für den Jubilar

Aber die Begegnung seines FC Bayern mit Werder Bremen war kein Spiel wie jedes andere. Sie war das 1000. Bundesligaspiel mit Beteiligung des Spielers oder Trainer Heynckes.



369 Mal hatte er nach seinem Debüt am 14. August 1965 selbst die Stiefel geschnürt. Zum 631. Mal wollte er sich nun auf die Trainerbank setzen. Doch ein Trio aus Bayerns Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Rummenigge, Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen und Sportvorstand Matthias Sammer stellte sich ihm entschlossen in den Weg und drängte ihn dann auf den Rasen.

Ein Blumenstrauß, dazu verdiente warme Worte und ein Video mit bunten Bildern aus Heynckes' langer Karriere auf der Stadionleinwand folgten - erst dann durfte der 67-Jährige das tun, was ihm derzeit großes Vergnügen bereitet: Seiner Mannschaft zusehen, wie sie einmal mehr ihren Gegner in die Einzelteile zerlegt.

Kantersieg mit kleinem Schönheitsfehler



Im Gespräch über das missfiel Heynckes an der Partie lediglich das Gegentor, das eine Serie von 576 Bundesliga-Minuten ohne Gegentreffer beendete.

Frage: Herr Heynckes, Ihre Mannschaft hat Ihnen zum Jubiläum einen deutlichen Erfolg gegen Bremen geschenkt. Sind Sie restlos zufrieden?

Jupp Heynckes: Wir haben auf sechs Positionen gewechselt und man hat gesehen, dass wir eine gewisse Zeit gebraucht haben, um unseren Rhythmus zu finden. Aber mit dem 1:0 und 2:0 war der Sieg eingeleitet. Dann kam die rote Karte für Bremens Sebastian Prödl hinzu. Danach haben wir das Spiel souverän heruntergespielt. Wir haben immer zulegen können. Was mich ein bisschen ärgert, ist der Gegentreffer, denn der war nicht eingeplant.

Frage: Hatten Sie sich die Aufgabe gegen Bremen so einfach vorgestellt?

Heynckes: Wenn wir 2:0 führen, ist es wahnsinnig schwierig, gegen uns zu spielen. Werder hat es in den ersten 20 Minuten ganz geschickt gemacht und kompakt in der Defensive gestanden. Wir wussten, dass die Bremer eine gute Kontermannschaft sein können, wenn man sie lässt. Aber wir waren vorbereitet.

Frage: Nun trifft Ihre Mannschaft am Mittwoch im Pokal auf Borussia Dortmund. Wie würden Sie die Ausgangslage beschreiben?

Heynckes: Wir haben in dieser Saison gegen Dortmund im Supercup gewonnen und in der Liga unentschieden gespielt. Dortmund ist zwar in den letzten beiden Jahren zwei Mal Meister und ein Mal Pokalsieger geworden. Aber in dieser Saison ist der FC Bayern die dominierende Mannschaft. Wir spielen auf einem ganz hohen Niveau. Und wir haben auch den Ehrgeiz, am Mittwoch das Pokalspiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Daran werden wir alles setzen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir es schaffen.

Frage: Wie wollen Sie den Ausfall des gesperrten Franck Ribery gegen Dortmund kompensieren?

Heynckes: Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich habe immer wieder gesagt, dass wir einen qualitativ sehr guten Kader haben. Davon muss ich auch Gebrauch machen. Das habe ich gegen Bremen getan. Man hat gesehen, dass sich die Spieler, die wenig Spielpraxis haben, gut einfügen. Da kann jeder von Anfang an spielen.

Frage: Ribery in seiner derzeitigen Form gleichwertig zu ersetzen, wird für seinen Vertreter aber keine leichte Aufgabe. Oder sehen Sie das anders?

Heynckes: Natürlich ist Franck in dieser Saison einer der besten Spieler. Aber Fußball ist ein Kollektivspiel. So wie die Mannschaft insgesamt agiert, werden wir sicher auch Franck ersetzen können.

Frage: Halten Sie den FC Bayern in der aktuellen Verfassung für nahezu unschlagbar?

Heynckes: Nein, unschlagbar ist keine Mannschaft. Man muss sich immer wieder neu fokussieren. Es geht um die Konzentration und die Einstellung zum Wettkampf. Spiele gewinnt man vorher, nicht in den 90 Minuten.

Aufgezeichnet von Martin van de Flierdt