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Hasenhüttl und Schuster: "Wir können das schaffen"

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Im zweiten Teil des großen Interviews der Aufstiegs-Trainer sprechen Ralph Hasenhüttl und Dirk Schuster über die Entwicklung ihrer Spieler in der Bundesliga – und das direkte Duell am 13. Spieltag.

Hier geht's zum ersten Teil des Interviews

bundesliga.de: Gibt es einen Spieler in Ihrem jeweiligen Team, dessen Entwicklung Sie ganz besonders überrascht hat?

Schuster: Wir wollen jedes Spiel als Team bestehen, und einmal ist der eine etwas stärker, einmal der andere. Explizit nennen könnte man zum Beispiel Aytac Sulu, der vor knapp drei Jahren zu uns gekommen ist und mit einem Bein in der 4. Liga war, jetzt aber einer der richtig guten Innenverteidiger der Bundesliga ist. Auch Jerome Gondorf könnte ich anführen, den ich einst zu den Stuttgarter Kickers in die 4. Liga geholt habe und der eine sehr gute Entwicklung gemacht hat. Oder Marcel Heller, der sich unter anderem defensiv brutal verbessert hat. Das sind aber nur Beispiele. Ebenso gut könnte ich sieben, acht weitere Namen nennen.

Hasenhüttl: Viele Spieler haben sich enorm gesteigert. Explizit zu nennen ist vielleicht Markus Suttner, der nach anfänglichen Schwierigkeiten eine enorm positive Entwicklung genommen hat.

bundesliga.de:Bewundernswert ist, dass der FCI immer wieder versucht den Gegner zu beherrschen; allerdings stehen Aufwand und Ertrag gerade zuhause noch nicht im Einklang...

Hasenhüttl: Wir haben sehr enge Spiele erlebt. Manchmal tun wir uns schwer, Dominanz in Tore umzusetzen. Wir haben in jedem Spiel genügend Chancen, aber nicht immer belohnen wir uns für unser gutes Spiel. Aber das war zu erwarten, dass wir nicht in der Frequenz treffen wie in der 2. Bundesliga. Sonst würden wir ja um die Meisterschaft spielen.

bundesliga.de: Bei Darmstadt wiederum imponiert besonders, dass es immer wieder gelingt Spieler zu finden, die in ihren alten Vereinen wenig glücklich waren...

Schuster: Ich glaube, Karriere-Knick ist durchaus das passende Wort. Diese Spieler haben bei ihren ehemaligen Clubs keine große Rolle mehr gespielt oder kamen sogar direkt aus der Arbeitslosigkeit zu uns. Darmstadt war für sie so etwas wie die letzte Chance.

bundesliga.de: Sie führen diese Akteure aber regelmäßig zu neuen Glanztaten. Ihre Fähigkeiten als Psychologe scheinen grenzenlos...

Schuster: Das ist weit übertrieben. Wir schauen bei der Auswahl dieser Spieler immer als Trainerteam und in Zusammenarbeit mit Präsident Rüdiger Fritsch und mit Tom Eilers, der bei uns für das Vertragswesen verantwortlich ist, sehr genau hin. Zum einen achten wir darauf, dass die Spieler die sportliche Qualität für Bundesliga schon einmal nachgewiesen haben. Das ist die sportliche Komponente. Das andere ist der charakterliche Aspekt. Wir achten natürlich ebenso genau darauf, dass diese Spieler in dieser Hinsicht zu uns passen. Denn wir durften und dürfen den sehr guten Charakter unserer Mannschaft auf gar keinen Fall beschädigen. Nur über den Teamgedanken hatten und haben wir eine Chance. Und es gab durchaus den einen oder anderen Spieler, der uns sportlich möglicherweise weiter geholfen hätte, bei dem wir aber nicht der Überzeugung waren, dass er wirklich zu uns passt.

Dirk Schuster: "Wir müssen versuchen, unsere Punkte als geschlossene Einheit zu holen"

bundesliga.de: Würden Sie zustimmen, dass Charakterstärke für einen Aufsteiger noch wichtiger ist als für ein Team, das mit großem fußballerischen Talent gesegnet ist?

Schuster: Ja. Da gebe ich Ihnen zu einhundert Prozent Recht. Wir haben nicht die Klasse der Spieler, diese Hochkaräter, die Spiele regelmäßig alleine entscheiden können. Wir müssen versuchen, unsere Punkte immer über Leistungen als geschlossene Einheit zu holen.

bundesliga.de Kann man dieses Engagement, das enorm viel Kraft kostet, über eine gesamte Saison zeigen?

Hasenhüttl: Das wissen wir am Ende der Spielzeit. Wir sind fit und hungrig auf Erfolg, trainieren und regenerieren gut. Und die Jungs werden medizinisch sehr gut betreut. Wir können das schaffen. 

Hasenhüttl: "Beide Aufsteiger werden die Klasse halten"

bundesliga.de: Beide Aufsteiger spielen bisher eine Klasse-Saison. Hätten Sie dem jeweils anderen das zugetraut?

Hasenhüttl: Ja, ich habe gesagt, dass beide Aufsteiger die Klasse halten werden. 
Schuster: Absolut. Der FC Ingolstadt gehört wie wir zu den sehr positiven Überraschungen der bisherigen Saison. Auch der FCI vertraut auf eine gewachsene Mannschaft, die in der vergangenen Saison die 2. Bundesliga dominiert hat und völlig verdient Meister geworden ist. Schon damals hatte der FCI in seinen Reihen den einen oder anderen Spieler mit Erstliga-Niveau. Deshalb überrascht es überhaupt nicht, dass die Ingolstädter noch zwei Punkte mehr auf dem Konto haben als wir.

bundesliga.de: Beschäftigt man sich über das direkte Duell hinaus mit dem Mitaufsteiger?

Schuster: Dafür bleibt relativ wenig Zeit. Trotzdem schauen wir über den Tellerrand hinaus und beobachten genau, was die Teams machen, die auf Augenhöhe mit uns zu erwarten sind und eine ähnliche Kragenweite wie wir haben.

Hasenhüttl: Natürlich schaut man darauf, wie es der andere macht. Wir haben verschiedene Spielphilosophien. Mal sehen, wer damit weiter kommt. 

Das Gespräch führte Andreas Kötter