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Bernd Leno wechselte im Sommer als Stellvertreter des verletzten Nationaltorhüters Rene Adler vom VfB Stuttgart zu Bayer Leverkusen
Bernd Leno wechselte im Sommer als Stellvertreter des verletzten Nationaltorhüters Rene Adler vom VfB Stuttgart zu Bayer Leverkusen

"In München kann man auch gewinnen"

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An Bernd Leno hat es sicher nicht gelegen, dass Bayer 04 Leverkusen das rheinische Nachbarschaftsduell gegen den 1. FC Köln mit 1:4 verlor. Der 19-jährige Torhüter der "Werkself" hielt, was zu halten war. Im exklusiven Interview mit bundesliga.de spricht der Shootingstar über seine rasante Entwicklung, seine Perspektiven und das kommende Spitzenspiel in München.

bundesliga.de: Bernd Leno, im Moment durchleben Sie so etwas wie das Kontrastprogramm zu den ersten sehr erfolgreichen Wochen bei Bayer 04. Hast sich die Mannschaft im rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln einen "gebrauchten Tag" andrehen lassen?

Bernd Leno: Das kann man schon so sagen. Das war nicht unser Spiel. Köln hat uns ein paar Mal ausgekontert. Das hat gereicht, um uns zu schlagen. Bei uns hat der letzte Pass gefehlt. Wir haben bis zum "Sechszehner" noch ganz gut gespielt. Aber Köln stand sehr tief und kompakt, so dass es für uns sehr schwer war, Chancen herauszuspielen. In der 1. Halbzeit hatten wir noch ein paar Tormöglichkeiten, aber es hat nicht gereicht. Es war sehr bitter für die Mannschaft und die Fans.

bundesliga.de: Wie fällt Ihr Fazit der vergangenen Woche mit den beiden Niederlagen gegen Chelsea und Köln aus?

Leno: Gegen Chelsea kann man verlieren, da haben wir ein gutes Spiel gemacht. Gegen Köln nicht. Mit der Woche und den beiden Niederlagen können wir sicher nicht zufrieden sein.

bundesliga.de: Die kommende Aufgabe wird auch nicht einfacher. Am nächsten Samstag muss Bayer beim FC Bayern antreten. Was ist da drin?

Leno: In München kann man auch gewinnen. Mönchengladbach hat es doch vorgemacht und dort überraschenderweise gewonnen. Ich bin zuversichtlich, dass wir dort ein Riesenspiel machen werden, weil wir keine englische Woche haben. Die letzte Woche war nicht einfach für den Kopf und auch körperlich durch die Reiserei anstrengend. Aber jetzt haben wir wieder eine Woche Zeit, um uns zu sammeln und zu regenerieren. Dann schauen wir nach München.

bundesliga.de: Freuen Sie sich auf das Spiel?

Leno: Auf jeden Fall. Es wird ein Riesenerlebnis in München in der Allianz Arena zu spielen. Das ist ein Superstadion, fast 70.000 Zuschauer werden kommen. Wer sich da nicht freut, der ist fehl am Platz.

bundesliga.de: Sie müssen sich ja fast ein wenig vorkommen wie im falschen Film. Vor drei, vier Monaten spielten Sie in der 3. Liga, jetzt heißen die Gegner Chelsea und Bayern München. Wie sehr staunen Sie noch selbst über Ihre rasante Entwicklung?

Leno: Für mich ging alles riesig schnell von der 3. Liga bis in die Champions League. Solche Geschichten schreibt wohl nur der Fußball.

bundesliga.de: Wie gut haben Sie sich in Leverkusen eingelebt?

Leno: Richtig gut. Die Spieler haben mich sehr gut aufgenommen, ich verstehe mich mit allen gut. Ich habe mir jetzt eine eigene Wohnung genommen und fühle mich wohl. Das ganze Umfeld passt.

bundesliga.de: Wie ist Ihr Verhältnis zu Rene Adler? Hilft er Ihnen, gibt er Ihnen Tipps?

Leno: Er gratuliert mir immer nach den Spielen zu meinen Leistungen, wenn wir gewonnen haben. Das ist für mich sehr wichtig, dass so ein Spieler mit mir redet. Aber ich sehe ihn auch gar nicht so oft, weil er in der Reha ist und Einzeltraining absolviert.

bundesliga.de: Der Einstieg in Leverkusen verlief für Sie perfekt. In den ersten drei Bundesliga-Spielen haben Sie kein Gegentor bekommen und damit sogar einen 20 Jahre alten Rekord eingestellt.

Leno: Das stimmt. Die ersten drei Spiele ohne Gegentor haben mir den Einstieg sicher erleichtert. Schließlich hat mich ja hier fast niemand gekannt. Das hat mir gut getan.

bundesliga.de: Sie sind vom VfB Stuttgart an Leverkusen für ein halbes Jahr ausgeliehen. Wie ist Ihre Perspektive?

Leno: Darüber mache ich mir im Moment nicht großartig Gedanken. Das ist ja noch weit weg. Ich konzentriere mich auf meine Spiele und versuche, meine Leistung zu bringen. Ich bin bis Ende des Jahres vom VfB Stuttgart an Leverkusen ausgeliehen. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, bei Bayer zu bleiben. Ich fühle mich wie gesagt sehr wohl bei Bayer.

bundesliga.de: Hat sich denn VfB-Trainer Bruno Labbadia schon bei Ihnen gemeldet?

Leno: Nein, der hat sich nicht gemeldet. Aber Torwarttrainer Andreas Menger hat mir regelmäßig SMS geschrieben.

bundesliga.de: Hat sich der Wechsel für Sie gelohnt?

Leno: Ich denke schon. Beim VfB würde ich wohl jetzt in der 3. Liga spielen. In Leverkusen konnte ich Champions-League-Erfahrungen sammeln und habe einige Bundesliga-Spiele gemacht. Das sind für einen 19-Jährigen wie mich Riesenerfahrungen. Ich musste die Chance nutzen und bin Leverkusen dankbar, dass der Verein mir die Chance ermöglicht hat.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski