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Sein überzeugendes und viel gelobtes Startelf-Debüt für den FCB gibt Alaba im Achtelfinale der Champions League beim AC Florenz im März 2010
Sein überzeugendes und viel gelobtes Startelf-Debüt für den FCB gibt Alaba im Achtelfinale der Champions League beim AC Florenz im März 2010

Im Vollsprint auf den Fußball-Gipfel

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München - Nachdem Teil I die Anfänge David Alabas beim SV Aspern und seine Ausbildung bei Austria Wien vorgestellt hat, beleuchtet der zweite Teil den Werdegang des österreichischen Nationalspielers beim FC Bayern. Dank Louis van Gaal und eines Zwischenstopps bei 1899 Hoffenheim entwickelt sich der gebürtige Wiener zu einem der Stars der Bundesliga.

Starker Auftritt in der "Königsklasse"

Von Co-Trainer Hermann Gerland angepriesen und entsprechend vorbereitet, ist es am 25. Spieltag der Saison 2009/10 soweit. Beim 1:1-Unentschieden des FCB beim 1. FC Köln wechselt der damalige Chef-Trainer Louis van Gaal Alaba - zu diesem Zeitpunkt 17 Jahre, acht Monate und zwölf Tage alt - in der 73. Spielminute ein und macht den Österreicher zum jüngsten Bundesligaspieler in der Geschichte des FC Bayern München. Allerdings nicht wie vom Youngster erhofft als Mittelfeldspieler, sondern hinten links in der Viererkette. "Er ist ein linker Außenverteidiger, auch wenn er selbst das nicht denkt", urteilte der Niederländer damals.



Auf dieser Position gab Alaba nur wenige Tage später in der Champions League sein Startelf-Debüt. Im Achtelfinal-Hinspiel beim AC Florenz trat er auf, als ob er nie etwas anderes gemacht hätte. Er verteidigte kompromisslos, schaltete sich mit nach vorne ein und wies Superstar Franck Ribery zurecht, wenn der Franzose das Defensivspiel vernachlässigte.

"Er hat sehr gut gespielt. Man hat überhaupt nicht gemerkt, dass es sein erstes Spiel für uns von Anfang an war", lobte Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge. Und Uli Hoeneß meinte: "Bei ihm muss man sich schon wundern, was für ein Selbstvertrauen und eine Kaltschnäuzigkeit er hat."

Zwischenstopp Hoffenheim



Doch nach einem weiteren Einsatz in der "Königsklasse" und zweien in der Liga wurde der Himmelsstürmer jäh gestoppt - und zwar von sich selbst. Im Spiel bei Eintracht Frankfurt, seinem dritten Liga-Spiel, unterlief dem gebürtigen Wiener ein Fehler, der den Hessen den 1:1-Ausgleich ermöglichte, die 1:2-Niederlage der Bayern einleitete und dafür sorgte, dass Alaba unter van Gaal in den folgenden neun Monaten nur noch zu zwei weiteren Kurzeinsätzen kommen sollte.

Im Winter der Spielzeit 2010/11 lieh der FC Bayern "Alabisi", so sein Spitzname, nach Hoffenheim aus, wo er auf seiner Lieblingsposition zum Einsatz kam: im Mittelfeld. In allen 17 Rückrunden-Spielen stand Alaba in der Startelf und erzielte zwei Tore. Auch die darauffolgende Saison hätte der Österreicher, der bereits im Oktober 2009 für die Nationalmannschaft der Alpenrepublik debütierte, gerne weiter das Blau der TSG getragen. Doch die Bayern-Bosse beorderten ihn an die Isar zurück.

Tragische Figur in Madrid



"Er hat riesiges Potential", rechtfertigte Heynckes den Rückruf Alabas, der beim Rekordmeister fortan eine kometenhafte Entwicklung nehmen sollte. In der Spielzeit 2011/12 avancierte er zum Stammspieler, absolvierte 30 Spiele, davon 14 in der Startelf und hatte großen Anteil daran, dass der FC Bayern in der Champions League das "Finale dahoam" erreichte - obgleich ohne ihn.

Im Halbfinal-Rückspiel bei Real Madrid verursacht er einen frühen Hand-Elfmeter, wofür er seine dritte Gelbe Karte sieht und somit für das Endspiel gesperrt ist. Alaba lässt sich von der bitteren Konsequenz nicht beeindrucken, liefert gegen die "Königlichen" eine Wahnsinnspartie ab und ist im entscheidenden Elfmeterschießen der erste Schütze der "Roten" - selbstverständlich verwandelt er. "Ein Finale verdient die besten Spieler", sagt Philipp Lahm nach der Partie im Stadion Santiago Bernabeu und meint damit Alaba.

Fußballer des Jahres



Auch wenn es mit dem Sieg der Champions League am Ende nicht geklappt hat, war das vergangene Fußball-Jahr das bislang erfolgreichste des jungen Österreichers. War er beim Double der Münchner 2010 unter van Gaal lediglich Ersatz, gehörte er nun zu den Leistungsträgern.

Neben seinem Aufstieg zum Stammspieler in Verein und Nationalmannschaft wurde Alaba zu Österreichs Fußballer des Jahres 2011 gewählt. Auch das Fußball-Kulturmagazin "11 Freunde" zeichnete ihn aus. Eine Jury, der auch Bundestrainer Joachim Löw angehörte, kürte Alaba zum Aufsteiger des Jahres 2012.

"Topspieler" der Bayern



So etwas weckt Begehrlichkeiten, zum Beispiel beim FC Barcelona. Unter der Schlagzeile "Potenter Mittelfeldspieler, elektrisierender Außenverteidiger" berichtete die spanische Sportzeitung "Mundo Deportivo" im Sommer über das Interesse des spanischen Top-Clubs am Linksverteidiger.

Vorstandsboss Rummenigge schob dem Werben prompt einen Riegel vor: "Wir geben keine Topspieler ab", sagte er und adelte den 20 Jahre jungen Linksfuß damit als Leistungsträger des größten und erfolgreichsten Clubs der Bundesliga. Zurecht, wie Alaba jüngst gegen Eintracht Frankfurt wieder bewiesen hat.

Gregor Nentwig


Teil I: Über Aspern und Austria Wien zum FC Bayern