26.04. 18:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 16:30
28.04. 13:30
28.04. 15:30
28.04. 17:30

Im Startblock hängengeblieben

xwhatsappmailcopy-link

München - Ihre Zielsetzung, da reden die Beteiligten nicht um den heißen Brei herum, ist eine ganz andere. Die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb soll es schon sein am Ende der laufenden Spielzeit. Wenn es für die Champions League reichen sollte, umso besser.

Doch der FC Schalke 04, der VfL Wolfsburg und der VfB Stuttgart zieren nach dem 3. Spieltag das Tabellenende der Bundesliga - ohne jeden Punkt. "Ich habe gewusst, dass es schwierig wird", räumte Wolfsburgs Trainer Steve McClaren nach dem 0:2 seiner Mannschaft in Dortmund ein. "Aber es ist schwieriger als gedacht."

Diego: "Das ist nicht normal"

Der neu verpflichtete Superstar Diego hat mit dem VfL auch in seinem zweiten Einsatz keinen Erfolg feiern dürfen. "Kein Punkt nach drei Spielen, das ist nicht normal für solch eine Mannschaft", meinte der Brasilianer. "Die Situation ist schlecht, aber sie könnte noch schlechter sein."

Denn mit Bayern München und eben Dortmund gastierte der VfL bei starken Teams. Zu Hause gegen den 1. FSV Mainz 05 war ein Sieg durchaus im Bereich des Möglichen. Dazu besitzt das Team reichlich Entwicklungspotenzial, wenn die Integration der neuen Spieler erst einmal abgeschlossen ist. "Wir haben neue Spieler, ein neues System und einen neuen Trainer", erinnerte McClaren. "Das braucht Zeit."

Neuland für Wolfsburg und Stuttgart

Es ist jedoch eine Tatsache, dass der Start in die 14. Saison der schlechteste der Wolfsburger Bundesligahistorie ist. Auch der VfB Stuttgart hat im Oberhaus noch nie drei Niederlagen zum Auftakt erlebt. "Ich kann den Jungs nicht den Vorwurf machen, dass sie nicht wollten", sagte Sportdirektor Fredi Bobic nach dem 1:2 beim SC Freiburg. "Es ist auch normal, dass Fehler passieren. Aber bei uns sind es immer gleich kapitale Fehler."

Wie bei den Wolfsburgern und Schalkern ist auch beim VfB die Innenverteidigung im Vergleich zur Vorsaison umgebaut worden. Und wie bei den anderen beiden Clubs kam mit Mauro Camoranesi ein großer Hoffnungsträger erst kurz vor Ende der Transferperiode zur Mannschaft dazu. Der Eingewöhnungsprozess kann in der Kürze der Zeit kaum abgeschlossen sein.

VfB mit Erfahrung bei Aufholjagden

"Ich habe aber gute Ansätze gesehen", meinte Bobic. "Es ist von Vorteil, dass wir jetzt viel Spiele haben. So können sich die Dinge automatisieren." Mit Aufholjagden haben die Stuttgarter zudem ihre Erfahrungen. 2008/09 beendeten sie die Hinrunde auf dem zehnten, 2009/10 gar auf dem 17. Platz. Beide Male ging es im Frühjahr dann nach oben. 2008/09 war in der Rückserie nur der spätere Meister VfL Wolfsburg besser. In diesem Sommer reichte es sogar zur Europa-League-Teilnahme.

Die dürfte für die drei bislang punktlosen Teams nun schwierig zu erreichen sein. Denn in der Bundesliga-Geschichte schaffte es noch keine Mannschaft nach drei Niederlagen zum Saisonstart noch in den Europapokal. Immerhin drei belegten einen einstelligen Tabellenplatz. Werder Bremen wurde 1967/68 zwar Vize-Meister, durfte aber nicht am damaligen Messepokal teilnehmen, weil Bremen keine Messestadt war. 32 Prozent aller Teams, die ihre ersten drei Saisonspiele verloren, stiegen am Ende ab.

Ungute Erinnerungen auf Schalke

Dazu gehörte 1987/88 auch der FC Schalke 04. Aktuell ist dieses Horrorszenario für die "Knappen" weit entfernt. "Ich bin zufrieden mit dem Spiel, wir haben eine gute Partie gezeigt", urteilte Trainer Felix Magath nach der jüngsten 0:1-Niederlage bei 1899 Hoffenheim. "Ich brauche nicht draufzuhauen." Die Last-Minute-Einkäufe Nicolas Plestan, Jose Manuel Jurado und Klaas Jan Huntelaar haben ihr Potenzial im ersten Einsatz für Schalke bereits angedeutet.

"Da wir kaum zusammen trainiert haben, haben wir noch nicht so die Harmonie", räumte Magath allerdings ein. Bei Olympique Lyon und gegen Borussia Dortmund könnte die Effizienz von Knipser Huntelaar die Harmoniedefizite überdecken. Magath ist dahingehend zuversichtlich: "Klaas Jan wird seine Tore machen."

Martin van de Flierdt