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Günter Netzer gewann 1972 mit der DFB-Elf den EM- und 1974 den WM-Titel
Günter Netzer gewann 1972 mit der DFB-Elf den EM- und 1974 den WM-Titel

"Ich glaube an die Bayern"

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Günter Netzer setzt vor Beginn der Rückrunde darauf, dass der FC Bayern München die Meisterschaft zu seinen Gunsten entscheiden kann. Aber der Ex-Nationalspieler hat auch Bayer 04 Leverkusen auf dem Zettel.

Im Interview spricht Netzer über seine Titelkandidaten sowie die Präsenz und Wahrnehmung der Bundesliga im Ausland.

Frage: Was hat Sie an der Bundesliga-Hinrunde in dieser Saison besonders beeindruckt?

Günter Netzer: Positiv beeindruckt hat mich Bayer 04 Leverkusen, die mit Jupp Heynckes einen Trainer gefunden haben, der natürlich mitten im Geschehen geblieben ist. Man muss sehen, wie es in der Rückrunde wird. Aber ich traue denen sehr viel zu...

Frage: Sogar Meister zu werden - erstmals?

Netzer: Absolut. Wenn die anderen nicht aufpassen, werden sie Meister. Und wenn sie so weiter spielen, werden sie auch Meister. Das ist selbstverständlich. Negativ hat mich beeindruckt, dass die Bayern so viele Schwierigkeiten überwinden mussten. Das ist normal, wenn man einen neuen Trainer hat oder wenn man viele neue Spieler zu integrieren hat. Aber es hat doch länger gedauert als ich gedacht habe. Jetzt scheinen sie auf dem richtigen Weg zu sein.

Frage: Viele Top- Stars aus dem Ausland kommen mittlerweile gerne in die Bundesliga. Was bedeutet das für die Liga?

Netzer: Wenn sie kommen, dann ist es ein Kompliment und zeigt, dass sie sich hier gut aufgehoben fühlen. Diese Liga spricht für totale Professionalität. Wir haben eine sehr, sehr intakte Liga. Die Zuschauerzahlen sprechen für sich, die Stadien sprechen für sich. Es ist schon für ausländische Spieler sehr interessant, hier zu spielen.

Frage: Was kann die Bundesliga noch tun, damit der deutsche Fußball speziell im Ausland noch interessanter wird? Bayern München und Werder Bremen waren jetzt in Dubai bei einem Partner der Bundesliga zu Gast. Sind das kleine Schritte, die nötig sind?

Netzer: Es ist unbedingt notwendig, dass man sich um das Ausland kümmert, auch von Seiten der Vereine. Nur haben wir da einen Vorsprung anderer Nationen aufzuholen, die schon ewig aufgrund ihrer geschichtlichen Situation auch dort tätig waren. Da hatten es andere Nationen wesentlich einfacher gehabt, Fuß zu fassen - in Asien zum Beispiel. Das ist historisch begründet. Aber: Wir haben die Verpflichtung, diesen Vorsprung zu verringern. Und da ist man auf dem Wege.

Frage: Wer hat denn nun am Ende die Nase in der Bundesliga vorn, welche Teams spielen um den Titel?

Netzer: Ich habe immer daran geglaubt, dass das für die Bayern noch zu einem guten Ende führt. Sie sind auf dem Wege dahin. Ich glaube nach wie vor an die Bayern. Alles andere ist eine schlechte Leistung der Bayern, wenn sie zulassen, dass jemand anders Meister wird. Nicht weil die anderen Teams das nicht verdient hätten, sondern weil die Bayern von ihrem Potential her die Meisterschaft holen müssen. Aber wie gesagt, es ist kein Selbstläufer. Mannschaften wie Leverkusen zum Beispiel - bei denen glaube ich auch, dass das gut gehen kann. Aber in erster Linie glaube ich nach wie vor an die Bayern.