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Jupp Heynckes wurde von Uli Hoeneß (l.) vor dem abschließenden Saisonspiel gegen Stuttgart offiziell verabschiedet
Jupp Heynckes wurde von Uli Hoeneß (l.) vor dem abschließenden Saisonspiel gegen Stuttgart offiziell verabschiedet

"Ich bin optimistisch wegen Gomez"

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Uli Hoeneß war am Sonntag zu Gast im DSF-Doppelpass. Der Manager des FC Bayern München äußerte sich dabei u.a zum "Glücksgriff" Jupp Heynckes, zur verpassten Meisterschaft, der öffentlichen Kritik von Ex-Trainer Jürgen Klinsmann sowie den personellen Planungen für die nächste Saison.

Uli Hoeneß

...zum "Gastspiel" von Jupp Heynckes als Bayern-Coach:

"Es war sehr wichtig, dass mit der Verpflichtung von Jupp Heynckes Ruhe in den Verein kam. Zuvor war die ganze Mediensituation total unruhig und es war ständig Hektik um den Verein. Als wir uns dann für Jupp Heynckes und seinen Co-Trainer Hermann Gerland entschieden hatten, hat man gemerkt, dass es schon am nächsten Tag ruhiger wurde. Es wurde wieder über Fußball gesprochen und keine Schuldzuweisungen mehr gemacht. Jupp konnte sich vier Wochen voll auf Fußball und die schweren Aufgaben konzentrieren, die vor uns lagen. Das hat sicherlich dazu beigetragen, dass wir am Ende eine stabile Leistung abgeliefert haben - vier Siege und ein Unentschieden in fünf Spielen, das ist nicht so schlecht."

...zur verpassten Meisterschaft des FC Bayern:

"Wir haben in der Rückrunde viele wichtige Spiele nicht gewonnen. Wir haben in Hamburg 0:1 verloren, in Berlin 1:2 verloren sowie die Heimspiele gegen Köln und gegen Schalke 04. Die Spiele gegen die direkte Konkurrenz von oben haben wir nicht gewonnen und dann kann man auch nicht Deutscher Meister werden."

...zum Leistungseinbruch des FC Bayern in der Rückrunde:

"Wir hatten uns bis Weihnachten sehr gut herangearbeitet. Zum Ende der Hinrunde waren wir punktgleich mit Herbstmeister Hoffenheim. Wir haben eine gute Vorbereitung auf die Rückrunde gemacht, gewinnen anschließend gegen Stuttgart 5:1 und das war's dann. Danach muss irgendwas passiert sein, das ich bis heute nicht begreife. Das Selbstvertrauen, was wir uns in den Monaten November und Dezember aufgebaut hatten, war plötzlich weg. Mit dem mangelnden Selbstvertrauen kam sowohl in den Medien als auch bei den Fans die Antipathie gegen Jürgen Klinsmann auf. Die Mannschaft hat sich davon anstecken lassen und der Höhepunkt war die Partie gegen den FC Schalke 04, in der wir während der zweiten Halbzeit vor heimischem Publikum keine einzige Torchance herausgespielt haben."

...zum Interview bei stern.tv, in dem Ex-Coach Jürgen Klinsmann während der letzten Woche öffentlich Kritik am FC Bayern geübt hatte:

"Wir hatten bei der Trennung vereinbart, dass wir nicht übereinander reden. (…) Das war Teil unserer Vereinbarung, deswegen möchte ich das nicht weiter kommentieren. Ich habe die Sendung nicht gesehen, aber Freunde, Familie und viele Leute aus dem Verein hat es unglaublich gestört, wie Moderator Günter Jauch Jürgen Klinsmann ohne kritisches Nachfragen eine Plattform gegeben hat, Dinge zu erzählen, die gar nicht stimmten. (…) Jürgen Klinsmann war der Trainer mit der meisten Machtfülle, die jemals ein Trainer beim FC Bayern besessen hat. Seine Wünsche sind nicht nur erfüllt, sondern 'über-erfüllt' worden. Das ist Wahnsinn, was wir gemacht haben. Jetzt davon zu reden, er hätte nicht durchsetzen können, was er wollte – da muss ich sagen: Sein einziger konkreter Vorschlag zur Verstärkung der Mannschaft war in der Winterpause die Verpflichtung von Landon Donovan. Ein Spieler, von dem Hermann Gerland sagt, der würde bei ihm nicht einmal in der zweiten Mannschaft spielen."

...auf die Frage, ob der ehemalige Nationalcoach Klinsmann als Vereinstrainer gescheitert sei:

"Es ist ein Riesenunterschied, ob man eine Nationalmannschaft oder eine professionelle Bundesliga-Mannschaft trainiert. Wenn man Nationaltrainer ist und ein Problem mit einem Spieler hat, (…), dann kann man den austauschen und hat noch 150 hinten dran, die alle glücklich sind, für Deutschland spielen zu können. Im Verein geht das nicht - da muss man auch am Montag wieder mit dem Spieler zusammenarbeiten, mit dem man sich am Sonntag 'gezofft' hat. Das ist das Kapital des Vereins, das man nicht so einfach wegschicken kann. (…) Am Ende waren nicht die Ergebnisse das Entscheidende, sondern das Verhältnis zwischen Jürgen und der Mannschaft war nicht so, wie es in der Öffentlichkeit dargestellt wurde. Das ist die einzige Frage, die wir uns in solch einer Situation stellen: 'Kann der Trainer die Mannschaft noch weiterbringen und die Ziele erreichen, die wir uns vorstellen?' Unser Mindestziel war die Qualifikation für die Champions League. Erst als wir dieses Mindestziel in Gefahr sahen, haben wir reagiert."

...zur Behauptung Klinsmanns, Heynckes hätte bereits vor seiner Entlassung als Nachfolger festgestanden:

"Das ist lächerlich. Wenn ich bereits zu diesem Zeitpunkt vorgehabt hätte, Jupp Heynckes als Trainer zu installieren, dann sollten die Leute mich gut genug kennen, dass ich ihn dann nicht auf die Haupttribüne gesetzt hätte. Sechs Wochen vorher hatten wir dieses Wochenende mit Sören Lerby, mit den Frauen und einem Freund von mir geplant. Das war die Situation. Und ich muss ehrlich sagen: An dem Sonntag nach dem Schalke-Spiel, als Jupp Heynckes bei mir war, da habe ich zuerst Ottmar Hitzfeld angerufen - im Beisein von Jupp Heynckes. Aber der Ottmar hat es nicht gemacht. Uns im Nachhinein zu unterstellen, wir hätten schon da vorgehabt, Klinsmann zu entlassen und Heynckes zu verpflichten ist ein Witz."

...zu einer möglichen Verpflichtung des Stuttgarter Nationalspielers Mario Gomez:

"Wir werden uns um ihn bemühen. (…) Wir werden nächste Woche Gespräche führen und dann sehen, was daraus wird. Ich bin da relativ optimistisch."

...auf die Frage, ob und wie man Franck Ribéry in München halten könne:

"Das ist nicht so schwer. Er hat noch zwei Jahre Vertrag ohne jegliche Ausstiegsklausel.

...zum neuen Deutschen Meister VfL Wolfsburg:

"Wer nach 34 Spieltag oben steht, der hat es auch verdient. Außerdem hat sich Wolfsburg gerade in der Endphase der Meisterschaft keine Blöße mehr gegeben. Wir hatten nach der Niederlage gegen Stuttgart oder auch durch den Weggang von Felix Magath noch gehofft, dass sie noch mal schwächeln würden. Nein, sie haben konzentriert und stark gespielt. Und wenn man dann am Schluss so souverän spielt, 5:0 in Hannover und 5:1 gegen Bremen gewinnt, dann muss man nur eines tun: Gratulieren."

Spruch des Tages:

...im Rahmen der Diskussion über das TV-Interview, während dessen Jürgen Klinsmann in der letzten Woche öffentlich Kritik am FC Bayern geäußert hatte:

"Der Höhepunkt war am Ende, dass Moderator Günter Jauch Klinsmann als 'Obama des deutschen Fußballs' bezeichnet hat. Da muss ich ehrlich sagen: Wenn er der Obama des deutschen Fußballs ist, dann bin ich Mutter Teresa."