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Horst Heldt bleibt zuversichtlich und weißt nochmals auf die dünne Personaldecke hin: "Uns ist aktuell noch nicht gelungen, alles aus diesem Kader herauszuholen, was sonst möglich wäre"
Horst Heldt bleibt zuversichtlich und weißt nochmals auf die dünne Personaldecke hin: "Uns ist aktuell noch nicht gelungen, alles aus diesem Kader herauszuholen, was sonst möglich wäre"

Heldt: "Unsere Ziele sind mit diesem Kader erreichbar"

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Gelsenkirchen - Auch unter dem neuen Trainer Roberto Di Matteo wechseln sich bei Schalke 04 sehr gute Leistungen wie beim 3:2 gegen den VfL Wolfsburg mit katastrophalen Auftritten wie beim 0:5 in der Champions League gegen den FC Chelsea in unschöner Regelmäßigkeit ab.

Im Interview mit bundesliga.de spricht Manager Horst Heldt noch einmal über den Wechsel von Jens Keller zu Di Matteo, er versucht die extremen Leistungsschwankungen seiner Elf zu erklären und er erinnert daran, warum man auch auf Schalke die Hoffnung auf den Titel nie aufgeben sollte.

bundesliga.de: Herr Heldt, beim letzten Termin mit bundesliga.de äußerten Sie sich sehr positiv über die Arbeit von Jens Keller, der die Mannschaft gerade zum Derbysieg gegen den BVB geführt hatte; nur einige Tage und ein Unentschieden gegen Maribor sowie eine Niederlage in Hoffenheim später musste Keller gehen; war das damals eine eher spontane Entscheidung oder doch eine mit einer längeren Vorgeschichte?

Horst Heldt: Damals haben wir uns unmittelbar vor dem Champions League-Spiel gegen Maribor getroffen, und nur wenige Tage zuvor hatte Schalke das Derby gegen den BVB gewonnen, wie Sie richtig sagen. Es war also ganz gewiss keine Entscheidung mit einer langen Vorbereitung. Aber eine Vorgeschichte gibt es dennoch. Wir haben in dieser Saison bisher ein permanentes Auf und Ab mit Höhen und Tiefen erlebt. So hat sich Ende September nach den beiden enttäuschenden Ergebnissen gegen Maribor und Hoffenheim in kürzester Zeit eine Situation entwickelt, in der wir handeln mussten.

bundesliga.de: Hatten Sie nach seiner Entlassung noch einmal Kontakt zu Jens Keller?

Heldt: Jens hatte gerade Geburtstag, und selbstverständlich habe ich ihm gratuliert. Er hat aber nicht groß gefeiert. Hätte er gefeiert, so hoffe  ich doch, dass ich – je nachdem wie groß der Kreis der Gäste gewesen wäre – eine Einladung bekommen hätte.

"Den Glauben an sich selbst nicht verlieren"

bundesliga.de: Tönnies hat auch über "das Gerede von der Meisterschaft" gesprochen. "Diesen Mühlstein hängen wir uns nicht mehr um", so seine Aussage; müssen die Fans damit leben, dass der Meistertitel für Schalke auf Jahre unerreichbar bleibt?

Heldt: Ich war selbst 16 Jahre Profi und arbeite nun seit acht Jahren als Manager. In all dieser Zeit habe ich es nie anders wahrgenommen, als dass der FC Bayern der Branchenprimus ist, national und mittlerweile auch international. Der Unterschied zwischen den Bayern und den anderen Clubs der Liga scheint gewaltig und ist es aktuell auch. Und doch habe ich es in diesen fast 25 Jahren immer wieder einmal erlebt, dass andere Clubs genau den einen Moment genutzt haben, in dem der FC Bayern schwächelte. Ob es nun 2007 der VfB Stuttgart oder 2009 der VfL Wolfsburg war. Und auch der BVB war in seinem ersten Meisterjahr, 2011, gewiss nicht Favorit auf den Titel. Oder denken Sie an 1998: Damals war der 1.FC Kaiserslautern gerade erst aufgestiegen,...um dann sensationell Deutscher Meister zu werden!

bundesliga.de: Trotzdem fällt es momentan schwer sich Ähnliches für und mit Schalke vorzustellen...

Heldt: Deshalb werden wir in naher Zukunft ganz gewiss nicht sagen "Schalke wird 2019 Deutscher Meister" oder "Schalke holt 2020 den Titel!" Darum geht es aber auch gar nicht. Es geht darum, sogar dann, wenn die Voraussetzungen nicht günstig sind, den Glauben an sich selbst nicht zu verlieren. Wir müssen uns immer wieder sagen, dass irgendwann dieser eine Moment kommen wird, wo der Favorit strauchelt. Dann wird es einige Vereine geben, die in diese Bresche springen könnten. Und zu diesen Vereinen möchten wir dann auch gehören.

Das Gespräch führte Andreas Kötter