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Horst Eckel ist im Alter von 89 Jahren verstorben - © imago images/Martin Hoffman
Horst Eckel ist im Alter von 89 Jahren verstorben - © imago images/Martin Hoffman
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Große Trauer um Horst Eckel

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Als Regisseur Sönke Wortmann vor 20 Jahren den Kinofilm „Das Wunder von Bern“ produzierte, saß Horst Eckel mit am Set. Ein Mitglied der Elf, die 1954 Weltmeister wurde und Deutschland erstmals diesen Titel bescherte, als fachlicher Berater – eine Idealbesetzung. Mit 22 Jahren war Horst Eckel beim 3:2-Sieg gegen Ungarn jüngster deutscher Spieler, einer der fünf „Helden“ vom 1. FC Kaiserslautern, mit dem er 1951 und 1953 Deutscher Meister wurde.

Im Alter von 89 Jahren ist am heutigen Freitag mit dem früheren Nationalspieler das letzte Mitglied aus der legendären Weltmeister-Elf von 1954 verstorben. Der deutsche Fußball trauert mit der Familie Eckel um eine großartige Persönlichkeit.

Nicht weit von Kaiserslautern spielte Horst Eckel beim SV Vogelbach mit 15 Jahren bereits bei den Senioren. Erst später bekam er in der entbehrungsreichen Nachkriegszeit seine ersten Fußballschuhe, als bester Turnierspieler bei einem Sportfest. Farbe: rot! In Kaiserslautern wechselte der frühere Mittelstürmer in die Rolle des rechten Läufers, heute Mittelfeldspieler. Ausdauer und Laufstärke brachten ihm seinen Beinamen ein. Denn Fritz Walter, der 2002 verstorbene Kapitän der Weltmeister-Elf von 1954, sagte: „Der kann rennen wie ein Windhund.“

Die Bundesliga startete 1963 ohne Horst Eckel. Nach 32 Länderspielen war er zum SV 06 Völklingen gewechselt. Auf dem zweiten Bildungsweg wurde der gelernte Werkzeugmacher Realschullehrer für Sport und Kunst. Auch mit über 80 Jahren spielte er noch Fußball in der Elf von Lotto Rheinland-Pfalz und Tennis beim ASV Bruchmühlbach. Stets war Horst Eckel sozial engagiert, auch durch seine eigene Stiftung.

Dass um ihn als einen der „Helden von Bern“ auch Jahrzehnte nach der Sensation im Wankdorfstadion der Schweizer Hauptstadt oft noch viel Aufhebens gemacht wurde, er Ehrungen wie das Silberne Lorbeerblatt und das Große Bundesverdienstkreuz erhielt, war dem bescheidenen Horst Eckel fast peinlich. Erst kürzlich war er in die Hall of Fame des deutschen Fußballs aufgenommen worden.

Seine persönliche Geschichte fasste er 50 Jahre nach dem Gewinn des WM-Titels Anfang des Jahrtausends in einem Buch zusammen unter dem Titel „Die 84. Minute“. An diesen Moment des entscheidenden 3:2-Treffers von „Boss“ Helmut Rahn erinnerte sich Horst Eckel: „In dieser Zehntelsekunde wird mir klar: Der „Boss“ spielt nicht mehr ab, der haut drauf.“

Am 8. Februar 2022 wäre Horst Eckel 90 Jahre alt geworden. Er hinterlässt Ehefrau Hannelore, die beiden Töchter Dagmar und Susanne sowie zwei Enkelkinder.