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Toni Kroos (l.) beim Aufbautraining mit Fitnesscoach Zvonko Komes
Toni Kroos (l.) beim Aufbautraining mit Fitnesscoach Zvonko Komes

Hoffnung auf den Lahm-Effekt

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Mit Leverkusener Feinschliff will Bayern Münchens Rohdiamant Toni Kroos endlich zum Juwel des deutschen Fußballs reifen - und hofft dabei auf den "Philipp-Lahm-Effekt".

"Bayer Leverkusen ist für mich eine Art Wunschverein. In München war ich mit meiner Einsatzzeit nicht mehr zufrieden, hier soll es besser werden", erklärte Kroos am Dienstag bei seiner offiziellen Vorstellung in der Leverkusener Ullrich-Haberland-Halle.

Bester Spieler der U17-WM 2007

Wie sein Vorbild Lahm, der 2003 an den VfB Stuttgart ausgeliehen wurde und 2005 als gestandener Nationalspieler an die Ufer der Isar zurückkehrte, sucht Deutschlands Ausnahmetalent nun den Umweg zum Fußball-Glück.

Im Schatten der Großbaustelle BayArena formulierte der beste Spieler der U17-WM 2007 zunächst allerdings bescheidene Nahziele und wählte lobende Worte für seinen neuen Verein.

"Bayer braucht sich vor keiner Mannschaft verstecken"

"Im Vordergrund steht, erst einmal fit zu werden. Ich hoffe, dass es nicht mehr so lange dauert", sagte die Leihgabe vom deutschen Rekordmeister, während wenige Meter entfernt riesige Tribünen-Stahlträger für das neue Bayer-Schmuckkästchen montiert wurden.

"In rund eineinhalb Wochen will ich nach meinem Bänderriss ins Mannschaftstraining einsteigen. Ich habe alle Möglichkeiten, Bayer ist einer der besten Clubs in Deutschland und braucht sich vor keiner Mannschaft zu verstecken."

"Habe mit dem Wechsel nicht mehr gerechnet"

Kroos, dem Bayern-Manager Uli Hoeneß einst die "10" reservieren wollte, erhält die Rückennummer 39 und muss sich in einer bestens besetzten Bayer-Offensive vorerst hinten anstellen. "Wir haben hier ein Super-Mittelfeld, das weiß ich. Aber wenn ich meine Chancen über Einwechslungen bekomme und jemand schwächelt, dann muss ich da sein. Ich habe gar nicht mehr mit einem Wechsel gerechnet", erklärte Kroos, der statt Vereinskleidung ein legeres Freizeit-Outfit gewählt hatte.

Bayer-Sportchef Rudi Völler präsentierte den Transfer-Coup mit unverhohlenem Stolz, sein Strahlen stand im krassen Gegensatz zum Ort der Pressekonferenz. Baubedingt wurde Kroos in einer maroden Dreifachturnhalle vorgestellt, in der die graue Verkleidung von den Wänden bröckelt.

Charisteas und Kiraly sollen sich einbringen

Völler räumte bei aller Freude aber auch ein, dass die Münchner ihren hochveranlagten Jungstar bereits im Sommer 2009 zurückfordern können. "Die Stärke von Uli Hoeneß ist es, dass er einem jungen Spieler und seinem Vater und Berater Gehör geschenkt hat. Doch wenn der 'worst case' eintritt, werden sie überlegen, die Klausel zu ziehen. Aber das lassen wir uns bezahlen", sagte Völler: "Wir werden an Toni viel Freude haben." Das Ausleihgeschäft ist zunächst auf eineinhalb Jahre angelegt.

Freude erhofft sich der Bundesliga-Fünfte auch von Angelos Charisteas und Gabor Kiraly, die ebenfalls als Neuzugänge vorgestellt wurden, jedoch ein bisschen im Schatten des "Kroos-Hypes" standen. "Bei einem Spieler seiner Qualität braucht man natürlich keine großen Erkundigungen einzuholen", sagte Völler über Charisteas.

Kiraly soll Fernandez ersetzen

Der Stürmer, der Griechenland 2004 zum EM-Titel köpfte, schwärmte von einer "neuen Chance". Er wurde zunächst bis zum Saisonende vom 1. FC Nürnberg ausgeliehen.

Mit Kiralys Verpflichtung reagierte Bayer auf die Verletzung von Ersatzkeeper Benedikt Fernandez. Der 70-malige ungarische Nationalspieler Kiraly, der für Hertha BSC Berlin 198-mal in der Bundesliga auflief, ist als klare Nummer zwei hinter Rene Adler vorgesehen und kommt als Leihgabe vom englischen Zweitligisten FC Burnley.