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Oje: Samuel Eto'o (l.) nutzt das zu lange Warten von Timo Hildebrand beim Schlagen des langen Balles, blockt den Schuss und...
Oje: Samuel Eto'o (l.) nutzt das zu lange Warten von Timo Hildebrand beim Schlagen des langen Balles, blockt den Schuss und...

Hildebrand-Patzer leitet Schalke-Pleite ein

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London - Mit einem kapitalen Patzer hat Timo Hildebrand Schalke 04 in der Champions League in die Bredouille gebracht. Der Torhüter schenkte dem FC Chelsea beim 0:3 (0:1) an der Stamford Bridge das kuriose Führungstor und leitete damit die zweite Niederlage der Königsblauen innerhalb von zwei Wochen gegen den Gruppenfavoriten ein. Der ehemalige Nationalkeeper schoss an der eigenen Strafraumgrenze Blues-Stürmer Samuel Eto o an, der Ball trudelte ins Tor (31.). Beim zweiten Treffer des Kameruners (54.) war der Ex-Stuttgarter ebenso machtlos wie beim Tor des kurz zuvor eingewechselten ehemaligen Bundesligaprofis Demba Ba (83.).

Schalke beginnt stark

"Das tut mir leid für die Mannschaft und den Verein. Man ist da sehr einsam, aber es passieren immer solche Fehler. Es ist das erste Mal in meiner Karriere, und ich hoffe nicht, dass es nochmal passiert", sagte Pechvogel Hildebrand im ZDF, während Jermaine Jones bei Sky erklärte: "Bei uns schleichen sich immer wieder Fehler rein. Wir haben uns ein Ei selber reingelegt. Bis zum Tor hatte Chelsea keine richtige Chance. Timo weiß aber, dass es weitergeht."



Der Bundesliga-Sechste, der bis zu Hildebrands Aussetzer eine starke Vorstellung beim Europa-League-Sieger gezeigt hatte, verspielte damit seine hervorragende Ausgangsposition in der Gruppe E.

Vor den letzten beiden Gruppenspielen bei Steaua Bukarest und gegen den FC Basel ist der Druck auf die Gelsenkirchener wieder deutlich gewachsen. Sie müssen unbedingt punkten, um zum vierten Mal in die K.o.-Runde einzuziehen. Basel kam zuhause durch den Last-Minute-Ausgleich des Ex-Wolfsburgers Giovanni Sio noch zu einem 1:1-Unentschieden gegen Steaua Bukarest.

Folgenschwerer Aussetzer von Hildebrand



Gut ein Jahr nach dem Schalker 2:0-Coup beim FC Arsenal spielte an der Stamford Bridge ausgerechnet Hildebrand die Hauptrolle. Der 34-Jährige, der beim 2:0 am Samstag bei Hertha BSC noch überragend gehalten hatte, leistete sich einen folgenschweren Aussetzer. Der Keeper hatte alle Zeit der Welt, um den Ball nach vorne zu spielen, wartete aber, bis Eto o kurz vor ihm stand, und schoss den Kameruner an. Danach verhöhnten die englischen Fans den Schlussmann bei jeder Ballberührung.

Vor neuneinhalb Jahren hatte Hildebrand mit dem VfB Stuttgart ein 0:0 bei den Blues erkämpft, alle anderen deutschen Klubs verloren am Fulham Broadway. Schalke durfte nach einem überraschend offensiven Start eine halbe Stunde von einem Punktgewinn träumen. Innerhalb weniger Sekunden bot sich gleich zweimal die Chance zur frühen Führung: Zunächst verfehlte Julian Draxler mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nur um Zentimeter das Chelsea-Tor (5.), dann schoss Adam Szalai nach einem Draxler-Solo ebenfalls nur knapp vorbei (6.).

Hildebrand pariert gegen Schürrle



Von der Defensivtaktik, die Trainer Jens Keller nach den schlechten Erfahrungen aus dem Hinspiel (0:3) angekündigt hatte, war zunächst wenig zu sehen. Es dauerte bis zur 20. Minute, ehe die Blues erstmals offensiv auffällig wurden. Einen Freistoß von Andre Schürrle parierte Hildebrand.

Die zuvor in sechs Champions-League-Spielen auswärts ungeschlagenen Schalker zogen sich nun weiter zurück. Der Tabellenzweite der Premier League übernahm mehr und mehr die Spielkontrolle, der letzte Pass in die Spitze kam aber nicht an, auch weil Schalke sehr konzentriert verteidigte. Erst Hildebrands Fauxpas kippte das Spiel.

Schürrle darf von Beginn an rarn



Der starke Draxler hatte zwar die Chance zum Ausgleich, scheiterte aber an Chelsea-Keeper Petr Cech (52.). Nach dem 0:2 hatte Chelsea alles im Griff - auch weil Draxler (Schienbeinprellung/62.) und Boateng (Schlag auf sein lädiertes Knie/77.) verletzt raus mussten.

Schalke-Trainer Keller hatte die siegreiche Mannschaft von Berlin auf drei Positionen umgestellt. Der seit Wochen starke Jungstar Max Meyer erhielt wie schon beim 1:3 gegen Borussia Dortmund eine Pause. Linksverteidiger Christian Fuchs rückte wie gegen den BVB wieder ins offensive Mittelfeld, Dennis Aogo von der Doppel-Sechs in die Abwehrkette. Dafür kehrte Jermaine Jones in die Startelf zurück.

Chelsea-Teammanager Jose Mourinho hatte nach der 0:2-Pleite bei Newcastle United fast seine ganze Mannschaft umgekrempelt. Neben dem verletzten Weltmeister Fernando Torres fielen fünf weitere Spieler aus der Anfangsformation heraus, unter anderem Mittelfeldstar Frank Lampard. Der Ex-Leverkusener Schürrle profitierte von den Umstellungen und rückte ins Team.

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