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Sichtlich bedient: Leverkusens Defensive um Ömer Toprak (r.) wurden von Köln vier Tore eingeschenkt
Sichtlich bedient: Leverkusens Defensive um Ömer Toprak (r.) wurden von Köln vier Tore eingeschenkt

Herber Rückschlag

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Leverkusen - Nach einer schwachen Vorstellung unterlag Bayer 04 Leverkusen im rheinischen Nachbarschaftsduell dem 1. FC Köln mit 1:4. Zudem flog Bayer-Stürmer Andre Schürrle vom Platz. Keine guten Vorzeichen vor dem Spitzenspiel beim FC Bayern München am kommenden Wochenende.

Es war kein guter Spieltag für die Mannschaft von Trainer Robin Dutt. Statt mit einem Sieg im Rücken beinahe auf Augenhöhe zum "Angstgegner" Bayern München zu reisen, droht Bayer bei einer weiteren Pleite in der bayrischen Landeshauptstadt schon sehr frühzeitig in der Saison die Spitze aus den Augen zu verlieren.

Dutt ist bedient

Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf den Rekordmeister bereits jetzt. Und fußballerisch trennen die beide Topvereine momentan auch Welten. Während die Münchener wie aus einem Guss spielen und von Sieg zu Sieg eilen, ist bei Bayer Sand im Getriebe.

Die Niederlage in der Champions League beim FC Chelsea galt nach einer ordentlichen Leistung noch als akzeptabel. Doch was die "Werkself" gegen den 1. FC Köln ablieferte, wollten selbst die Verantwortlichen nicht beschönigen.

"Indiskutabel", nannte Robin Dutt die Vorstellung. "Es war ein auch in der Höhe mehr als verdienter Sieg der Kölner." Der Trainer war offensichtlich schon während des Spiels bedient. Steht er normalerweise engagiert dirigierend an der Außenlinie, so verharrte der 46-Jährige unmittelbar nach dem zweiten Kölner Treffer auf der Bank, von wo aus er das weitere Geschehen in einer Mischung aus Staunen und Resignation verfolgte.

Bayern-Spiel richtungsweisend

Kaum anders erging es Sportdirektor Rudi Völler, der nach dem Schlusspfiff von einer "blutleeren Veranstaltung" sprach. "Man kann verlieren, aber nicht so", meinte Völler. "Ich hätte mir mehr Galligkeit und Aggressivität gewünscht. Wir hätten mehr dagegen halten müssen. Nur mit fußballerischen Mitteln gewinnt man kein Derby."

Es war ein gebrauchter Tag, den sich Bayer Leverkusen von den Kölner andrehen ließ. Nichts klappte, selbst das eigene Anschlusstor zum 1:3 wurde ohne erkennbares Aufbäumen hingenommen. "Das Spiel war viel enttäuschender als die Partien gegen Dresden oder Mainz zu Beginn der Saison", ärgerte sich Völler.

Kontakt zur Spitze verloren

Diese beiden Auftaktpleiten zum Beginn der Saison hatte Bayer gut weggesteckt. Zehn Punkte aus den vier weiteren Begegnungen hatte Leverkusen eingefahren, sich auf Platz 4 in der Tabelle hochgearbeitet und den Kontakt zur Spitze hergestellt.

Der ist erst einmal verloren gegangen. Hoffenheim, Hannover und Stuttgart zogen an Leverkusen vorbei. Das kommende Spiel in München wird richtungsweisend sein für den Vizemeister. Im Falle einer Niederlage würde die "Werkself" auf längere Zeit im Mittelmaß versinken.

Wiedersehen mit Heynckes

Im vergangenen Jahr erlebte Bayer ein 1:5-Waterloo an der Isar. 24 der 32 Partien gingen in München verloren, nur zwei Mal siegte Leverkusen, zuletzt vor knapp 22 Jahren mit 1:0 im Olympiastadion. Der Siegtorschütze hieß Marek Lesniak. Auf der Bayern-Bank saß damals übrigens Jupp Heynckes.

Der wird auch am kommenden Samstagabend im Topspiel dort wieder Platz nehmen. Heynckes freut sich schon auf das Wiedersehen mit dem Verein, bei dem er bis zum Sommer zwei Jahre erfolgreich arbeitete.

"Wollen die Bayern ärgern"

"Wir werden alles in die Waagschale schmeißen, um im München zu gewinnen", kündigt Bayers Mittelfeldspieler Lars Bender dem Tabellenführer einen großen Kampf an.

"Wir wollen die Bayern ärgern und sind nach der Niederlage gegen Köln in der Pflicht, dort ein positives Spiel abzuliefern." Wenn das doch nur so einfach wäre.

Aus Leverkusen berichtet Tobias Gonscherowski