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Frank Arnesen hat seinen neuen Job als Sportchef am 23. Mai beim Hamburger SV angetreten
Frank Arnesen hat seinen neuen Job als Sportchef am 23. Mai beim Hamburger SV angetreten

Hamburgs neuer Heilsbringer

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Hamburg - Im Gepäck hat er ein schlaues Büchlein von unschätzbarem Wert und wahrscheinlich schon den ersten Neuzugang. Frank Arnesen, der Top-Transfer des Hamburger SV, ist in der Hansestadt angekommen.

Seit Montag gibt der 54-jährige Däne als neuer stellvertretender Vorstandsvorsitzender beim HSV die sportliche Richtung vor, er will den Club mit Ruhe und Kontinuität wieder zu einer Top-Adresse machen: "Wichtig ist, dass wir eine Einheit sind. Um gute Resultate zu erzielen, müssen wir stark sein. Nicht nur die Mannschaft, sondern auch das Umfeld."

Aufarbeitung einer problematischen Spielzeit

Am Sonntag saß Arnesen ein letztes Mal als Sportdirektor des FC Chelsea beim Spiel in Everton (0:1) auf der Tribüne. Der Rest der Hamburger Führungsetage hatte an der Elbe die weniger dankbare Aufgabe, bei einer Informationsveranstaltung für Mitglieder knapp fünf Stunden über die schwierige vergangenen Saison zu diskutieren.

Dass ihn an der Elbe eine Mammutaufgabe erwartet, weiß der frühere dänische Nationalspieler aber längst. Die vergangene Spielzeit hat nicht nur sportliche Probleme offenbart. Zahlreiche Personalwechsel von der Führungsebene bis zum Trainerposten haben die Anhänger verunsichert. Zudem hinken die Hamburger in der Kaderplanung hinterher, die Konkurrenz konnte bereits erste Transfers festmachen.

Beim HSV stehen dagegen bisher nur sieben Abgänge fest, darunter Leistungsträger wie Torwart Frank Rost oder Mittelfeldspieler Ze Roberto. Große Lasten, die der frühere Mittelfeldspieler schultern muss. "Ich bin es gewohnt, dass viel von mir erwartet wird. Dieser Druck ist eine tolle Aufgabe", sagt Arnesen.

"Notizbuch mit jedem Talent Europas"

Eine Herausforderung, die mit seinem vorigen Job beim FC Chelsea wenig gemein hat. Stars werden die Hanseaten in naher Zukunft nicht verpflichten können, der Auftrag für den neuen Sportchef heißt also: Wenig ausgeben, viel bewegen. Dabei könnten dem "Fußball-Fachmann schlechthin", wie HSV-Aufsichtsratschef Otto Rieckhoff Arnesen bezeichnet, seine glänzenden Kontake zugutekommen. "Er hat ein Notizbuch, in dem jedes Talent Europas steht", sagte Dänemarks früherer Nationaltrainer Sepp Piontek dem "Hamburger Abendblatt".

Beim Blättern in seinem schlauen Büchlein ist der Skandinavier möglicherweise schon bei C wie Chelsea fündig geworden. Insbesondere der Name von Innenverteidiger Jeffrey Bruma (19) scheint mit dem Marker als potenzieller Neuzugang der "Rothosen" dick angestrichen.

Arnesen formuliert seine Ambitionen

Die Kriterien für ein neues, hungriges Team sind klar definiert. "Wir haben eine Entwicklung im Fußball hin zu einem laufintensiveren Spiel verschlafen, in dem Taktik und der Teamgedanke viel größere Rollen spielen," sagte der bisherige Sportchef Bastian Reinhardt. Er wird für Arnesen den Platz räumen und andere Aufgaben übernehmen.

Der frühere dänische Nationalspieler kommt mit jeder Menge Fußballerfahrung in die Hansestadt. Er war erfolgreicher Profi, arbeitete als Trainer und fungiert seit 17 Jahren als sportlicher Leiter. Seine Stationen PSV Eindhoven, Tottenham Hotspur und FC Chelsea stehen für großen europäischen Fußball.

Ambitionen, die der neue Sportchef auch mit dem HSV hat: "Ich möchte auch hier Titel gewinnen." Ein Anspruch, den die Fans auch haben. Seit 1987 warten sie vergeblich.