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Goldener Moment: Yussuf Poulsen feiert seinen entscheidenden Treffer zum 3:2 für den HSV gegen Werder Bremen. Der Joker benötigte nur wenige Minuten, um das Nordderby zu entscheiden.
Goldener Moment: Yussuf Poulsen feiert seinen entscheidenden Treffer zum 3:2 für den HSV gegen Werder Bremen. Der Joker benötigte nur wenige Minuten, um das Nordderby zu entscheiden. - © Stuart Franklin
Goldener Moment: Yussuf Poulsen feiert seinen entscheidenden Treffer zum 3:2 für den HSV gegen Werder Bremen. Der Joker benötigte nur wenige Minuten, um das Nordderby zu entscheiden. - © Stuart Franklin
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Joker Poulsen schießt HSV zum Derby-Sieg gegen Bremen

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In einem dramatischen Nordderby behält der HSV die Oberhand und feiert einen wichtigen 3:2 (0:1)-Heimsieg. Nach einem Rückstand durch Stage zur Pause drehten Lokonga und Vušković die Partie, ehe Poulsen nach Njinmahs Ausgleich mit seinem ersten Ballkontakt den Siegtreffer für die Rothosen erzielte.

Nach fast acht Jahren Wartezeit stieg am 13. Spieltag der Bundesliga endlich wieder eines der traditionsreichsten Duelle des deutschen Fußballs. Zum 109. Mal trafen der Hamburger SV und Werder Bremen im Nordderby aufeinander.

Für beide Teams war es ein besonderes Spiel: Die Hamburger kamen mit Selbstvertrauen nach dem 2:1-Sieg gegen Stuttgart in die Partie, während Bremen nach einem späten 1:1 gegen Köln auf Wiedergutmachung aus war. HSV-Trainer Merlin Polzin rotierte nach dem Pokal-Aus gegen Kiel kräftig und brachte unter anderem Bakery Jatta, der als einziger Spieler schon beim letzten Nordderby vor acht Jahren dabei war.

Stimmungsvolle Kulisse: Die HSV-Fans präsentierten vor dem Anpfiff eine beeindruckende Choreografie, um ihre Mannschaft im ersten Nordderby seit acht Jahren zu unterstützen. - Stuart Franklin

Stage schockt HSV kurz vor der Pause

Die Stimmung im ausverkauften Volksparkstadion war von Beginn an elektrisierend. Beide Fanlager sorgten mit beeindruckenden Choreografien für ein würdiges Derby-Ambiente. Auf dem Rasen entwickelte sich zunächst ein intensives, aber chancenarmes Spiel. In der 3. Minute hatte Jens Stage die erste Möglichkeit für die Bremer, sein Distanzschuss verfehlte jedoch das Ziel. Auf der Gegenseite probierte es Jean-Luc Dompé nach einem guten Solo (6.), zielte aber deutlich zu hoch.

Die beste Chance der ersten Halbzeit vergab Rayan Philippe in der 22. Minute, als er nach einer präzisen Flanke von Dompé völlig frei zum Kopfball kam, den Ball aber nicht richtig traf. Als alles nach einem torlosen Pausenstand aussah, schlug Bremen zu: Nicolas Capaldo verlor den Ball im Aufbau, Romano Schmid schaltete blitzschnell um und bediente Stage, der aus 18 Metern überlegt zum 1:0 für Werder einschoss (45.).

Jubel über die Pausenführung: Jens Stage bringt Bremen mit 1:0 in Front - Stuart Franklin

HSV dreht die Partie nach der Pause

Die zweite Hälfte begann mit Verzögerung aufgrund von Rauch und Gegenständen auf dem Spielfeld. Als es weiterging, erhöhte der HSV den Druck. In der 54. Minute verhinderte Mio Backhaus mit einer starken Parade gegen Jatta den Ausgleich. Auf der Gegenseite parierte Daniel Heuer Fernandes glänzend gegen Senne Lynen (58.). Trainer Polzin reagierte und brachte Ransford-Yeboah Königsdörffer und Miro Muheim für Philippe und Aboubaka Soumahoro (59.).

Diese Wechsel sollten sich auszahlen: Nach einer Hereingabe von links legte Königsdörffer den Ball im Strafraum auf Albert Sambi Lokonga ab, der mit links zum 1:1 einschoss (63.). Der HSV hatte nun Oberwasser und ging durch einen spektakulären Treffer von Luka Vušković in Führung. Der junge Verteidiger vollendete einen Freistoß von Fábio Vieira mit der Hacke ins lange Eck (75.).

Albert Sambi Lokonga trifft für den HSV. - IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Tonhäuser

Poulsen wird zum Derby-Helden

Die Freude über die Führung währte allerdings nicht lange. Nur drei Minuten später glich Bremen durch Justin Njinmah wieder aus. Der eingewechselte Stürmer verwertete eine flache Hereingabe von Schmid zum 2:2 (78.). Polzin reagierte erneut und brachte in der 82. Minute Yussuf Poulsen für Vieira ins Spiel - eine Entscheidung, die sich umgehend bezahlt machte.

Gerade einmal zwei Minuten nach seiner Einwechslung erzielte Poulsen den Siegtreffer: Nach einer präzisen Flanke von Muheim traf er mit links zum umjubelten 3:2 (84.). In der hektischen Schlussphase mit insgesamt sechs Minuten Nachspielzeit verteidigte der HSV leidenschaftlich und brachte den knappen Vorsprung über die Zeit.

Spieler des Spiels: Luka Vušković

Mit seiner starken Leistung war Luka Vušković Dreh- und Angelpunkt beim HSV. In Sensationsmanier erzielte der junge Kroate nach einem Freistoß per Hacke sein zweites Saisontor, war zudem auch in der Defensive der Fels in der Brandung und am häufigsten beim HSV am Ball (81-mal).

Bundesliga Match Facts
xGoals: Hamburger SV 1,53 - Werder Bremen 1,07
Schnellster Spieler: Rayan Philippe (HSV), 34,19 km/h
Tor mit der geringsten Torwahrscheinlichkeit: 2:1 von Luka Vušković (HSV), 8,79 Prozent
Most Pressed Player: Albert Sambi Lokonga (HSV), 19 Mal unter Gegnerdruck
Beste Pass Effizienz: Fábio Vieira (HSV), +3,59

Fantasy Heroes: Albert Sambi Lokonga (Hamburger SV, 303 Punkte), Luka Vušković (Hamburger SV, 234 Punkte), Fábio Vieira (Hamburger SV, 234 Punkte)