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Im Kampf um den Klassenerhalt hofft Mirko Slomka mit dem Hamburger SV auf die Sensation: Drei Punkte gegen den FC Bayern München (© Imago)
Im Kampf um den Klassenerhalt hofft Mirko Slomka mit dem Hamburger SV auf die Sensation: Drei Punkte gegen den FC Bayern München (© Imago)

Real als Vorbild: HSV muss "über sich hinauswachsen"

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Hamburg - Der Frage, die wohl jedem der zahlreich erschienenen zur Medienvertreter auf der Pressekonferenz vor dem Spiel des Hamburger SV gegen den FC Bayern München am Samstag (ab 15 Uhr im Live-Ticker) auf der Zunge lag, kam Mirko Slomka gleich in seinem Eröffnungsstatement zuvor.

"Kein Team ist unschlagbar"

"Auswirkungen auf das Spiel am Samstag hat das Ergebnis nicht", ging der HSV-Trainer gleich zu Beginn von sich aus auf die 0:4-Pleite des Triple-Siegers im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid ein. "Das hat für mich keine Bedeutung", denn es sei völlig egal, ob der Meister mit Wut im Bauch oder einem Erfolgserlebnis im Rücken an die Elbe komme. "Sie sind die stärkste Mannschaft der Liga."

Zwar sei "kein Team unschlagbar". Ein allgemein gültiges Rezept. wie die Bayern zu besiegen seien, gebe es aber nicht: "Werder Bremen hat es eine Halbzeit sehr ordentlich gemacht und am Ende 5:2 verloren." Und so sei es den meisten Mannschaften ergangen. Ob sie ihr Heil in der Offensive gesucht haben oder mit einer massiven Deckung angetreten sind - "am Ende gingen die Bayern als Sieger vom Platz".

Und mit welcher Taktik wird der HSV ins Spiel gehen? "Es wäre doch dumm, wenn ich das verraten würde", wollte sich der 46-Jährige nicht in die Karten schauen lassen. Real habe allerdings gezeigt, wie es funktionieren könne. Dass der Angriff der Spanier weltklasse sei, habe jeder gewusst, "die Laufbereitschaft in allen Mannschaftsteilen, die extreme Kampfbereitschaft und die körperliche Präsenz" haben ihn jedoch schon überrascht.

"Überragende Aktion" der Fans

"Vorbildlich", nannte Slomka die Einstellung der Königlichen. Vorbildlich auch für seine Mannschaft. "Natürlich sind wir bei Kontern nicht so gefährlich wie Real mit einem Ronaldo oder Bale, aber diese extreme Laufbereitschaft müssen wir auch an den Tag legen. Wenn wir eine Sensation wollen, müssen wir alles aus uns herausholen."

Und auch die Fans werden ihren Teil dazu beitragen, "noch zwei, drei Prozent herauszukitzeln", ist der Coach sicher. Der Fanmarsch zum letzten öffentlichen Training sei ein eindeutiges Signal an die Mannschaft gewesen (Countdown-Ticker zum Abstiegskampf): "Am 1. Mai könnte man auch ins Grüne fahren oder mit der Familie grillen, bei diesem schönen Wetter. Aber die Fans sind gekommen, um uns zu unterstützen. Eine überragende Aktion!"

Van der Vaart als Hoffnungsträger

Überragend war auch sein eigener Start als HSV-Trainer, an den er nun anknüpfen möchte: "Vielleicht schaffen wir es, gemeinsam ein Dortmund-Feeling in die Arena zu bringen", erinnerte Slomka an den 3:0-Erfolg über den Tabellenzweiten bei seiner Heimpremiere.

Die Personalsituation ist dabei nach wie vor durchwachsen. "Heiko (Westermann; Anm. d. Red.) und Rafael (van der Vaart; Anm. d. Red.) konnten voll mittrainieren", freute sich Slomka. Besonders der Kapitän sprühe "vor Ehrgeiz. So fit war er lange nicht. Er wird uns eine Hilfe sein."

Slomka gehen die Stürmer aus

Es gab aber auch schlechte Nachrichten: "Zwei sind zurück, zwei andere fallen aus. Das Verletzungspech verfolgt uns", gab Slomka bekannt, dass er ohne etatmäßigen Stürmer antreten müsse. Denn Jacques Zoua hat sich im Training eine Muskelverletzung zugezogen und wird am Samstag wohl ebenso fehlen wie die Verletzten Angreifer Pierre-Michel Lasogga und Maximilian Beister. 

Ein Einsatz für Mattia Maggio kommt wohl nicht in Frage. "Nur 14 Ballkontakte bei seinem ersten Bundesliga-Apiel in Augsburg" waren dem Coach offensichtlich zu wenig. Neben Zoua ist auch Lasse Sobiech ein Fall für die medizinische Abteilung. Der Innenverteidiger hatte sich bereits beim Aufwärmen zu Trainingsbeginn eine Fußverletzung zugezogen.

Kämpfen bis zur letzten Minute

"Uns wird nichts geschenkt, was Verletzungen angeht", kommentierte Slomka die kaum zu ändernde Situation. "Aber wenn wir eine Sensation wollen, müssen wir so oder so über uns hinauswachsen." Und selbst wenn diese Sensation ausbleiben und die Konkurrenten 1. FC Nürnberg (gegen Hannover 96) und Eintracht Braunschweig (gegen den FC Augsburg) gleichzeitig gewinnen und damit in der Tabelle vorbeiziehen sollten (Tabellenrechner), "was durchaus möglich ist", wie Slomka zugibt, sei das "noch keine Entscheidung. Wir haben danach noch ein Spiel."

Und mit Rettungen am letzten Spieltag hat Slomka bekanntlich bereits Erfahrung: In der Saison 2009/10 schaffte er mit Hannover durch einen 3:0-Sieg beim VfL Bochum den Klassenerhalt.

Aus Hamburg berichtet Jürgen Blöhs