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Sieg in Sandhausen reichte nicht: Hamburger SV muss nun in der Relegation gegen den VfB Stuttgart ran - © IMAGO/H. Langer, H. Langer/IMAGO/Langer
Sieg in Sandhausen reichte nicht: Hamburger SV muss nun in der Relegation gegen den VfB Stuttgart ran - © IMAGO/H. Langer, H. Langer/IMAGO/Langer
bundesliga, 2. Bundesliga

"Irgendwann auch mal belohnt werden": Hamburger SV will über die Relegation aufsteigen

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Nach einem dramatischen Saisonfinale in der 2. Bundesliga steht für den Hamburger SV die zweite Relegationsteilnahme innerhalb von zwei Jahren fest. Trotz eines Sieges in Sandhausen hat es aufgrund des Last-Minute-Sieges vom 1. FC Heidenheim 1846 "nur" zu Platz drei gereicht. Nun wartet auf die Hanseaten der VfB Stuttgart.

Freistoß, Elfmeterschießen, Schiedsrichter und VAR – wissenswerte Regel-Infos

Nachdem der Hamburger SV die Rückkehr in die Bundesliga nach dem Abstieg 2018 bis zum Ende der Spielzeit 2020/21 dreimal auf Platz vier verpasste, war er im vergangenen Jahr in der Aufstiegs-Relegation gegen Hertha BSC (1:0, 0:2) noch näher dran. Nun müssen die "Rothosen" zum zweiten Mal nacheinander nachsitzen und wollen den Bundesligisten VfB Stuttgart stürzen.

Die Schwaben schlossen ihre Spielzeit auf Rang 16 ab. Fast wäre es zum Baden-Württemberg-Duell mit dem 1. FC Heidenheim 1846 gekommen. Wenn da nicht der FCH-Stürmer Tim Kleindienst gewesen wäre, der in der 9. Minute der Nachspielzeit in Regensburg das Siegtor erzielte und damit den HSV-Traum vom direkten Aufstieg platzen ließ.

Auf Ernüchterung folgt "Jetzt-erst-recht-Mentalität"

"Wir haben unsere Aufgabe in Sandhausen erledigt und haben insgesamt 66 Punkte geholt, mit denen man normalerweise aufsteigt. Nun müssen wir aber in die Relegation, was für unsere Mannschaft unglaublich schade ist", ordnete ein sichtlich enttäuschter Vorstand Jonas Boldt die Lage nach dem bitteren Nachmittag beim SVS ein. Das Gründungsmitglied der Bundesliga war so nah dran, genau dorthin zurückzukehren, wo alles begann. Doch das 1:0 bei den Kurpfälzern reichte nur für einige Minuten Freudentaumel, weil Heidenheim im Parallelspiel einen Strich durch die Rechnung machte.

Relegation: Stuttgart - Hamburg, Bielefeld - Wiesbaden

So gedrückt die Stimmung unmittelbar nach der Botschaft aus Regensburg war, so kämpferisch wussten sich die leidgeprüften Hamburger wieder aufzurappeln. "Aber: Wir haben weiter die Chance auf den Aufstieg, wir wollen etwas Besonderes schaffen und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir uns in der Relegation belohnen werden. Mit dem Schwung durch die Menschen, die uns unterstützen, haben wir hier etwas aufgebaut, und dafür muss man dann irgendwann auch mal belohnt werden", fügte Boldt hinzu.

Optimismus ist begründet

Die Basis dafür wird zunächst in Stuttgart zu legen sein (1. Juni, 20:45 Uhr). Bereits im Relegations-Hinspiel des vergangenen Jahres konnte sich der HSV beim Sieg in Berlin zumindest eine gute Ausgangsposition verschaffen. Die Vorzeichen stehen auch dieses Mal gut: Das Team von Trainer Tim Walter hat seine - wenn auch in der 2. Bundesliga - beste Saison seit 17 Jahren hingelegt (2005/06, als man sich letztmals für die Champions League qualifiziert hatte). In Zeiten der Drei-Punkte-Regel hatte kein Tabellendritter in der 2. Bundesliga mehr Punkte als der HSV (66, wie Braunschweig 2016/17). Zuletzt gewann Hamburg drei Spiele in Folge und war insgesamt das beste Auswärtsteam der 2. Bundesliga.

Die VfB-Defensive sollte gewappnet sein, denn der HSV stellt mit 70 Toren ebenso die beste Offensive der 2. Bundesliga. Bester Torjäger bei den Rothosen ist Robert Glatzel mit 19 Treffern. Hamburg kann mit +7,4 auf die zweithöchste Abschluss-Effizienz der 2. Bundesliga verweisen. Zum letzten Mal schlug der HSV Stuttgart 26. Oktober 2019, damals siegte man am 11. Spieltag mit 6:2. Danach mussten sich die Hanseaten einmal zu Hause im DFB-Pokal mit 1:2 nach Verlängerung und einmal in der 2. Bundesliga mit 2:3 in Stuttgart äußerst knapp geschlagen geben.

Walter kennt den VfB

Als Faustpfand könnte sich ebenso die Relegations-Erfahrung der Rothosen erweisen: Zum vierten Mal spielen sie die große Relegation, so oft wie kein anderer Verein. Die beiden Duelle als Bundesligist entschied der HSV knapp für sich (1:1 und 2:1 nach Verlängerung gegen den KSC bzw. 0:0 und 1:1 gegen Greuther Fürth), das bisher einzige Duell als Zweitligist ging vor einem Jahr - wie bereits beschrieben - gegen Hertha BSC verloren. Auswärts ist der HSV in der Relegation ungeschlagen!

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Dass der HSV sein Ziel Bundesliga-Aufstieg über den Umweg erreichen kann und wird, daran hat Walter, der den VfB in der Saison 2019/20 coachte, keine Zweifel: "Ich glaube daran, denn meine Spieler haben eine große Bereitschaft und sind sehr charakterstark. Zudem haben wir im letzten Jahr schon Erfahrungen in der Relegation gesammelt, und die wollen wir in diesem Jahr für uns nutzen." Der erste Schritt soll in der Mercedes-Benz Arena getan werden, um danach im Volksparkstadion im fünften Anlauf endlich die Rückkehr ins Oberhaus perfekt zu machen.