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Der VfL Wolfsburg braucht bei 1899 Hoffenheim einen Sieg, um sicher den Klassenerhalt feiern zu können
Der VfL Wolfsburg braucht bei 1899 Hoffenheim einen Sieg, um sicher den Klassenerhalt feiern zu können

Große Erleichterung nach turbulenter Saison

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Sinsheim - "Wir sind überglücklich und erleichtert. Es waren unglaublich stressige 90 Minuten", sagte VfL-Trainer Felix Magath, nachdem es endlich geschafft war. Die Wolfsburger hatten gerade 3:1 bei 1899 Hoffenheim gewonnen und feierten mit ihren Fans den Klassenerhalt.

Magath erlebte wie alle, die mit den Wolfsburgern mitfieberten, ein Wechselbad der Gefühle. Als Firmino in der 49. Minute die 1:0 Führung für Hoffenheim erzielte, schien die Rettung fern.

Zwischenzeitlich auf einem direkten Abstiegsplatz

Für 22 Minuten stand der Meister von 2009 auf einem direkten Abstiegsplatz, die Konkurrenten aus Frankfurt und Mönchengladbach führten in Dortmund beziehungsweise Hamburg. Der Isländer Gylfi Sigurdsson vergab in der 59. Minute gar das 2:0 für die Kraichgauer, als er freistehend aus zehn Metern an VfL-Torwart Diego Benaglio scheiterte.

Doch nur eine Minute später schaffte Mario Mandzukic nach einem Pass des für Thomas Kahlenberg kurz zuvor eingewechselten Cicero den Ausgleich für die Wolfsburger. Von da an spielte der VfL stark. "Das Tor hat der Mannschaft den entscheidenden Schub gegeben", analysierte Magath: "Erst als wir zurücklagen und schon fast in der 2. Bundesliga waren, hat die Mannschaft ein anderes Gesicht gezeigt." Noch einmal Mandzukic ((73.) sowie Grafite (78.) stellten den 3:1-Endstand sicher.

Überglückliche Wolfsburger

"Wir haben von den anderen Zwischenständen gehört; es ist schwer zu beschreiben, was da in einem vorgeht. Das war Hardcore. Ich bin stolz, dass wir dieses Spiel noch gedreht haben", sagte Innenverteidiger Arne Friedrich nach den nervenaufreibenden 90 Minuten. Sascha Riether sprach hinterher von der "schwierigsten Situation in meiner Karriere", der erfahrene Trainer Felix Magath gar von der turbulentesten Saison der Bundesliga-Geschichte: "Ich denke, dieses Finale war ein Abbild der Saison."

Magath, erst Mitte März nach seinem Aus in Schalke verpflichtet, rettete also jenen Verein vor dem Abstieg, den er vor zwei Jahren noch zum Titelgewinn geführt hatte. In der Vergangenheit gelang ihm das auch mit dem Hamburger SV (1995/96), Eintracht Frankfurt (1999/2000) und dem VfB Stuttgart (2000/01).

Alexander Madlung erzählte hinterher glücklich: "Im Moment fühle ich mich fast besser als nach der Meisterschaft." Und der eingewechselte Ashkan Dejagah, der das 2:0 des zuletzt so treffsicheren Mandzukic vorbereitete hatte, sagte: "Die Stimmung ist super. Wir fühlen uns richtig gut und sind einfach nur überglücklich, dass wir es geschafft haben."

Sonderzug nach Hause

Zurück nach Wolfsburg ging es dann wie versprochen in zwei Sonderzügen zusammen mit den Fans. Die Erleichterung war groß und es wurde eine große Feier, bei der Magath und die Spieler zusammen mit den Fans im Zug Lieder sangen und ständig Autogramme schrieben. Im sogenannten Sambawagen ging auf der sechststündigen Fahrt die Post ab.

In Wolfsburg wurde die Mannschaft am Bahnhof von einer großen Menschenmenge empfangen, darunter auch Oberbürgermeister Professor Rolf Schnellecke. Die Party ging bis in die frühen Morgenstunden.

So schön der Abschluss der Saison noch wurde, Felix Magath hätte sich den spannenden Saisonausklang gerne erspart. "So etwas will ich nicht noch einmal erleben", sagte Magath.

Tobias Schächter