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"Ich hätte nie gedacht, dass wir so vom Verletzungspech verfolgt werden" - BVB-Trainer Jürgen Klopp muss improvisieren
"Ich hätte nie gedacht, dass wir so vom Verletzungspech verfolgt werden" - BVB-Trainer Jürgen Klopp muss improvisieren

Graue Haare wegen Defensiv-Dilemmas

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Dortmund - Jürgen Klopp gab sich zunächst ausgesprochen gelassen. Doch sein Gemütszustand verschlechterte sich, je mehr er über die Verletztenmisere mit ihren Auswirkungen auf den Bundesliga-Hit am Samstag gegen Triple-Sieger Bayern München parlieren musste. "80 Prozent meiner grauen Haare habe ich mir in dieser Woche abgeholt", ließ der BVB-Trainer wissen.

Komplette Viererkette fehlt

Doch nach einem "blöden Abend" am Dienstag mit den Schocknachrichten um die verletzten Mats Hummels und Marcel Schmelzer habe er inzwischen genügend Zeit gehabt, über die außergewöhnliche Situation seiner Mannschaft nachzudenken.



Selbst die Meldung am Donnerstagmittag vom Ausfall von Franck Ribery (Anbruch einer Rippe) aufseiten des Bundesliga-Tabellenführers aus München konnte Klopp am Ende wenig beruhigen. "Bei den Bayern ist das so: Ein außergewöhnlicher Spieler wird ersetzt durch einen außergewöhnlichen Spieler", sagte Klopp. "Klar, ein Ribery würde jeder Mannschaft auf dem Planeten fehlen."

Doch noch wollte Klopp sich angesichts der außerdem fehlenden Neven Subotic und Lukasz Piszczek - und damit der gesamten etatmäßigen Abwehr-Viererkette - im ungleichen Kampf gegen den deutschen Branchenführer nicht freiwillig geschlagen geben und sandte Appelle an alle und jeden, der sich mit der Borussia identifiziert.

Noch immer sei es möglich, aus einer problematischen Situation etwas Besonderes zu machen. "Ich werde meinen Teil dazu beitragen und jeder, der ein Ticket gekauft hat, soll seinen Beitrag leisten." Die Arena ist mit 80.645 Zuschauern seit Wochen ausverkauft.

Bender wohl in der Innenverteidigung



Umso mehr sehen die Borussen die Verpflichtung, sich dem Defensiv-Dilemma zu stellen. "Wir hissen niemals und vor niemanden die weiße Flagge. Wir haben wiederholt gezeigt, dass wir die Bayern schlagen können", sagte Sportdirektor Michael Zorc in einem Interview im "kicker". "Für uns haben sich die Rahmenbedingungen in relativ kurzer Zeit deutlich verschlechtert. Wir werden improvisieren müssen."

Inwiefern wollte Klopp noch nicht verkünden. Es scheint jedoch sicher, dass Sven Bender in die Innenverteidigung zusammen mit Sokratis bilden wird. Kevin Großkreutz wird auf der rechten, der 21 Jahre alte Erik Durm auf der linken Seite verteidigen.

Watzke: "Noch nie ein Duell auf Augenhöhe"



Die Diskussion über die Qualität des Kaders erstickte Klopp im Keim. "Du kannst Probleme im Fußball nicht ausschließen, wenn du einen 40 Mann starken Kader hast. Man muss mit solchen Momenten umgehen, wenn man gerade nicht vom Glück verfolgt wird", so der BVB-Coach. "Übrigens: Die Bayern haben nicht weniger Verletzte, sie können es nur besser auffangen."

Die Bemerkung bestätigte Borussia-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. "Man konnte noch nie von einem Duell auf Augenhöhe sprechen. Wenn Bayern vor Borussia Dortmund steht, ist das der Normalfall. Wenn's mal umgekehrt ist, haben wir so gut wie alles richtig gemacht - und die Bayern punktuell mal nicht", sagte der Club-Boss in einem Interview in den "Ruhr Nachrichten".

Trotz der Rückschläge wollen sich die Borussen nicht aus der Spur bringen lassen und den Vier-Punkte-Abstand zu den Bayern "in einem speziellen Spiel" (Klopp) verringern. Die Begegnung werde den weiteren Saisonverlauf, laut Zorc, noch nicht beeinflussen. "Die Saison ist noch sehr lang, es werden danach erst 13 von 34 Spieltagen absolviert sein."