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Ghanas Michael Essien spielt beim FC Chelsea gemeinsam mit Didier Drogba von der Elfenbeinküste
Ghanas Michael Essien spielt beim FC Chelsea gemeinsam mit Didier Drogba von der Elfenbeinküste

Generalprobe ohne WM-Gastgeber

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Die Fußball-Welt blickt auf Angola, Südafrika schaut in die Röhre: Fünf Monate vor der WM muss der Gastgeber die sportliche Generalprobe beim Afrika-Cup (10. bis 31. Januar) vor dem Fernseher verfolgen.

Die Superstars des Kontinents wie Didier Drogba, Samuel Eto'o und Michael Essien geben sich dafür ein Stelldichein und testen ihre Form für das Weltsportereignis des Jahres.

Clubs stellen Stars ab

"Das ist wie eine kleine WM und für alle die wichtigste Generalprobe", sagte Anthony Baffoe, langjähriger Bundesliga-Profi und heute Sportdirektor des deutschen WM-Gruppengegners Ghana: "Der Afrika-Cup hat eine enorme Bedeutung. Wer ihn nur einmal gewinnt, dem wird ewige Ehre zuteil. Wir wollen in Angola unbedingt gewinnen."

Nicht alle anwesenden fünf WM-Teilnehmer werden die Afrika-Meisterschaft so ernst nehmen - und für die europäischen Vereine ist das Turnier seit jeher ein einziges Ärgernis. Das hat sich auch 2010 nicht geändert: So muss der FC Chelsea alleine vier Stars ersetzen, und auch einige Bundesliga-Clubs stellen wie immer zähneknirschend Leistungsträger ab.

Obafemi Martins (VfL Wolfsburg), Chinedu Obasi (beide Nigeria/1899 Hoffenheim) und Mohamed Zidan (Borussia Dortmund), mit Ägypten Titelverteidiger, sind die prominentesten Namen unter den 16 nominierten Profis aus der deutschen Eliteklasse.

Diskussionen um Bochums Yahia

Die größten Diskussionen aber gab es um Anthar Yahia vom VfL Bochum: FIFA-Chefmediziner Jiri Dvorak musste konsultiert werden.

Dieser entschied in Zürich, dass der Algerier, der seine Mannschaft vorher zur WM geschossen hatte, fit genug ist, um eventuell im Verlauf des Turniers spielen zu können. "Das gefällt uns natürlich gar nicht", sagte VfL-Manager Thomas Ernst.

Eto'o jagt den Rekord

Die Topstars spielen allerdings in England, Italien oder Spanien. Samuel Eto'o, Starstürmer von Inter Mailand und zudem Afrika-Cup-Rekordschütze (16 Tore), will den Topfavoriten Kamerun zum Titel schießen: "Wir werden siegen. Und es ist mein wichtigstes Ziel, den Rekord für die meisten Tore während eines einzigen Cups zu knacken." Zehn Tore sind nötig, um die bisherige Bestmarke von Mulamba Ndaye (9 für Zaire 1974) zu überbieten.

Kamerun ist die Nummer elf der FIFA-Weltrangliste, keiner der 15 Konkurrenten, die in vier Stadien (Luanda, Cabinda, Benguela und Lubango) um den Titel spielen werden, ist besser platziert.

Ein alter Bekannter aus der Bundesliga ist dennoch sicher, dass Ghanas "Black Stars" das Rennen machen werden. "Wir gewinnen das Finale und bringen die Trophäe nach Hause", sagte der ehemalige Torjäger Anthony Yeboah.

Gastgeber Angola wohl chancenlos

Ein gewichtiges Wörtchen mitreden wollen Rekordsieger Ägypten, bei der WM nur Zuschauer, die Elfenbeinküste mit Chelsea-Star Drogba, Algerien und Nigeria. Angola selbst wird keine Chance eingeräumt.

Überhaupt ist es ein kleines Wunder, dass die 12-Millionen-Einwohner-Nation, WM-Teilnehmer von 2006, acht Jahre nach dem Ende des Bürgerkrieges ein Kontinentalturnier ausrichten kann. Als hätte Angola keine anderen Sorgen:

Die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren ist die zweithöchste der Welt, lediglich 40 Prozent der Bevölkerung haben Zugang zu ausreichend Trinkwasser, die mittlere Lebenserwartung liegt bei 38,87 Jahren. Dennoch wurden angeblich 150 Millionen Euro in Luandas Prachtstadion "11. November" (50.000 Zuschauer) investiert, in dem am 31. Januar der Titelträger gekürt wird.