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Gegen die Statistik

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München - Schonungslos und knallhart: bundesliga.de zeigt anhand der Historie, für wen die Aussichten im Rennen um die Meisterschale schlecht stehen, warum Schalke und Stuttgart noch auf Europa hoffen dürfen und wieso sich zwei Überraschungsteams der ersten Spieltage noch nicht in Sicherheit wiegen sollten. Die Lehren nach sieben Spieltagen:

Lehre Nr. 1: Der FC Bayern und Werder Bremen werden nicht mehr Meister

Louis van Gaal hält den Meistertitel noch für möglich. "In der Bundesliga ist noch alles offen", sagt der Trainer des FC Bayern. Ein Blick in die Datenbank verrät, dass die Wahrscheinlichkeit nicht gerade hoch ist. Acht Punkte haben seine Bayern auf dem Konto - kein späterer Meister in der Bundesliga-Geschichte wies zu diesem Saisonzeitpunkt so wenige Punkte aus.

Werder Bremen, aktuell ebenfalls mit acht Punkten, hatte in der Saison 1992/93 nach sieben Spielen neun Punkte auf dem Konto und wurde am Ende Deutscher Meister. Damit ist Bremen die Mannschaft, die mit den wenigsten Punkten noch Meister werden konnte. Das nächstbeste Team holte zehn Punkte und wurde am Ende der Saison Meister: Der VfL Wolfsburg in der Saison 2008/09.

Der FC Bayern startete nur in der Saison 1966/67 mit der genau gleichen Punktzahl in die neue Spielzeit. Trotz der acht Punkte nach sieben Spielen erreichte der Rekordmeister am Ende der Saison noch Platz 6. Da die Bayern in jener Saison den DFB-Pokal und den Pokal der Pokalsieger gewannen, nahmen die Münchner auch in der folgenden Saison am internationalen Wettbewerb teil. Die geringste Punkteausbeute nach sieben Spielen, mit der die Bayern am Ende der Saison noch Meister wurden, waren elf Punkte. Dies gelang ihnen drei Mal: 1993/94, 1999/00 und in der vergangenen Saison.


Lehre Nr. 2: Hannover und Freiburg haben den Klassenerhalt noch nicht sicher

Hannover 96, mit 13 Punkten derzeit auf Platz 3 der Tabelle, und der SC Freiburg zwei Ränge dahinter sind neben Spitzenreiter Mainz 05 die großen Überraschungen der noch jungen Saison. Beide Clubs liegen in Sachen Saisonziel voll im Soll.

"Nach der wechselhaften vergangenen Saison, die wir gerade so eben noch mit dem Klassenerhalt abgeschlossen haben, wollen wir möglichst schnell klarmachen, dass wir diesmal mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden", hatte 96-Coach Mirko Slomka im bundesliga.de-Interview vor der Saison gesagt. Und Freiburgs Cheftrainer Robin Dutt hatte bei bundesliga.de vor dem Start erklärt: "Für den SC Freiburg wird sich vermutlich für die kommenden Jahre, in denen wir in der Bundesliga spielen, nichts daran ändern, dass der Klassenerhalt das erklärte Ziel ist." Derzeit sieht es also gut aus für beide, doch in Sicherheit wiegen sollten sie sich nicht, das zeigt das Beispiel von Hansa Rostock 1991/92.

Hansa legte in seiner ersten Bundesliga Saison ebenfalls einen fulminanten Start hin. Nach sieben Spielen führten die Mecklenburger mit 14 Punkten die Bundesligatabelle an, stiegen jedoch am Ende der Saison mit 41 Punkten (20 Vereine spielten 1991/92 in der Bundesliga) ab.


Lehre Nr. 3: Der Europapokal-Zug ist für Schalke und Stuttgart noch nicht abgefahren

Mit vier beziehungsweise drei Punkten hinken die Europapokalteilnehmer Schalke und Stuttgart den Erwartungen nach sieben Partien meilenweit hinterher. VfB-Verteidiger Serdar Tasci stellt klar: "Wir stecken im Abstiegskampf." Und Schalkes Trainer Felix Magath erklärt: "Wir müssen erst mal zusehen, dass wir überhaupt punkten und da unten rauskommen, alles andere brauchen wir überhaupt nicht diskutieren." Eigentlich wollten beide Teams im Rennen um die obersten Tabellen-Plätze mitmischen. Aller Tage Abend im Rennen ums internationale Geschäft ist für die ambitionierten Clubs aber noch nicht.

Das zeigt das Beispiel von Borussia Mönchengladbach in der Saison 1986/87. Die "Fohlen" hatten zum gleichen Saisonzeitpunkt erst magere drei Punkte geholt, rangierten jedoch am Ende der Saison auf Platz 3 und nahmen in der folgenden Saison am UEFA-Cup teil.

Allerdings kann es auch ganz anders ausgehen, das verrät der Blick auf die Geschichte der beiden Vereine. Der VfB verzeichnete in der Saison 1974/75 ebenfalls nach sieben Spielen drei Punkte. Am Ende stiegen die Schwaben als 16. zum ersten und einzigen Mal ab.

Und Schalke 04 holte in der Saison 1964/65 sogar nur zwei Punkte aus sieben Partien. Am Ende der Spielzeit wurden sie 16. und stiegen nur deshalb nicht ab, weil die Liga auf 18 Vereine aufgestockt und Hertha BSC die Lizenz entzogen wurde. 1980/81 konnten die Gelsenkirchener nach sieben Begegnungen ebenfalls vier Punkte einheimsen und stiegen am Ende der Saison zum ersten Mal ab. Für zumindest eines der Teams könnte die Wende zum Guten schon am 8. Spieltag kommen. Dann nämlich treffen die Clubs im direkten Duell aufeinander.