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Ruud van Nistelrooy (M.) wechselte von Real Madrid zum Hamburger SV
Ruud van Nistelrooy (M.) wechselte von Real Madrid zum Hamburger SV

Ganz Hamburg liebt van Nistelrooy

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Er kam, sah und erzielte zwei Treffer in zwei Minuten: Der neue HSV-Star Ruud van Nistelrooy hat in Stuttgart bewiesen, dass er nach wie vor Extraklasse ist. Seine Mitspieler sind begeistert, die Gegner beeindruckt und HSV-Trainer Bruno Labbadia hat nun eine wichtige Waffe im Kampf um die großen Ziele.

Es war der endgültige Ritterschlag, der Ruud van Nistelrooy beim Verlassen der Stuttgarter Mercedes-Benz Arena ereilte: Eine Reihe HSV-Fans in edler Garderobe stand Spalier und es gab Standing Ovations für den Mann, der bei seinem ersten längeren Auftritt im Hamburger Dress bewies, dass er nach wie vor das Prädikat "Weltklasse" verkörpert.

Killerinstinkt nicht verloren

25 Minuten gespielt, und beim 3:1-Erfolg des HSV in Stuttgart innerhalb von zwei Minuten eiskalt die beiden entscheidenden Treffer erzielt. "Van the Man" ist eindrucksvoll in der Bundesliga angekommen und hat die vielen Vorschusslorbeeren auf einen Schlag gerechtfertigt.

"Es stand 1:1 und wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen, daher habe ich beim Warmlaufen schon immer auf die Uhr geschaut", diktierte der Holländer nach seiner Galavorstellung den zahlreichen Journalisten in deren Notizblöcke.

Er habe "gewusst, dass er etwas machen müsse." Was er dann auch tat. Viele Ballkontakte hatte van Nistelrooy nicht nach seiner Einwechslung für den verletzten Mladen Petric. Aber wie er die beiden Tore machte war eindrucksvoll und der Beweis dafür, dass er auch mit 33 Jahren und nach langer Verletzungspausen nichts von seinem Killerinstinkt im gegnerischen Strafraum eingebüßt hat.

"Optimal akklimatisiert"

Besonders bemerkenswert ist auch, dass sich van Nistelrooy innerhalb von nur weniger Wochen bestens in das Hamburger Gefüge integriert zu haben scheint. So schwärmten seine Kollegen in den höchsten Tönen von ihrem neuen Stürmerstar.

Petric sprach von einem "tollen Spieler", der sich "optimal akklimatisiert" habe und jetzt schon "nicht mehr wegzudenken" sei. Und HSV-Trainer Bruno Labbadia, der seinen Matchwinner noch auf dem Platz innig umarmte, meinte, dass van Nistelrooy "alles sehr gut gemacht habe."

Van Nistelrooys Auftritt hatte auch beim Gegner Spuren hinterlassen. "Das war ein schweres Spiel, in dem van Nistelrooy seine Klasse gezeigt hat", meinte ein sichtlich beeindruckter Timo Gebhardt und nur wenige Meter weiter stand der Mann, der an diesem Samstagnachmittag wohl am meisten unter dem Holländer zu leiden hatte. Der gerade erst wieder genesene VfB-Kapitän Matthieu Delpierre musste Lehrgeld bezahlen und gestand danach auch ein, "erst bei 70 bis 80 Prozent" zu sein.

Mehr Auswahl für Labbadia

Klar scheint in jedem Fall, dass der Hamburger SV mit der Verpflichtung van Nistelrooys noch einmal enorm an Qualität gewonnen hat. Angreifer wie Petric oder auch der in Stuttgart starke Marcus Berg werden von dessen Erfahrung profitieren. Und Labbadia hat eine Option dazu gewonnen, die er bei den kommenden schweren Aufgaben dringend benötigt und die ihm alle Hoffnung gibt, im Kampf um die begehrten Champions-League-Plätze bis zum Ende ein gewichtiges Wörtchen mitzusprechen.

Bereits im nächsten Spiel in der Europa League gegen den PSV Eindhoven könnte der Hamburger Hoffnungsträgers zu seinem nächsten Auftritt kommen. Ob dann seine Kraft bereits für 90 Minuten reicht, scheint fraglich, aber Stuttgart hat gezeigt: Ein van Nistelrooy braucht keine Anlaufzeit, um Spiele zu entscheiden.

Er selbst schien nach seinen beiden Treffern der Glücklichste von allen zu sein. Nach dem Spiel lächelte er in die Kameras und sagte: "Heute war wirklich ein richtig schöner Nachmittag." Das war er in der Tat. Für ihn - aber auch für den gesamten Hamburger SV.