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Die Sekunden nach dem Biss von Schäferhund Rex: Friedel Rausch geht mit einem Schmerzensschrei in die Knie
Die Sekunden nach dem Biss von Schäferhund Rex: Friedel Rausch geht mit einem Schmerzensschrei in die Knie

Friedel Rausch und der Biss von Schäferhund Rex

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Friedel Rausch lebt in Horw am Vierwaldstädter See in der beschaulichen Schweiz. Er hat mit dem Fußball abgeschlossen, 2006 war Luzern seine letzte Trainerstation. Mit inzwischen 73 Jahren stehen bei ihm die Enkel mehr im Vordergrund als der Ball. Aber eine Geschichte lässt ihn nicht los. Und die muss er gerade jetzt zum 50. Jubiläum der Bundesliga immer und immer wieder erzählen. Es geht um den Hundebiss, um die Attacke von Schäferhund Rex.

500 Mark Schmerzensgeld für Friedel Rausch

Die Bundesliga war gerade sechs Jahre alt, aber das Derby zwischen Dortmund und Schalke schon damals etwas Besonderes. Auch an jenem 6. September 1969. Das Stadion "Rote Erde" war ausverkauft, die Zuschauer drängelten sich bis zur Seitenlinie, wurden von Ordnungskräften mit Hundestaffeln in Schach gehalten.



Als Hansi Pirkner in der 37. Minute die Schalker Führung gelang, gab es kein Halten mehr. Die Schalker Fans stürmten den Rasen, die Ordner mit Schäferhunden hinterher. Auf dem Rasen gab es Chaos, Spieler, Zuschauer, Fans und Hunde durcheinander. Schalkes Mittelfeldspieler Gerd Neuser erwischte es am Oberschenkel, Friedel Rausch am Po. Die Hunde, gehetzt von Fans und Ordnungskräften, hatten zugebissen und nicht die Meute, sondern die Spieler getroffen.

Rüde Rex hatte Rausch erwischt. Rausch: "Ich wusste gar nicht, wie mir geschah. Plötzlich rief einer, Vorsicht, die Hunde sind los. Da kamen schon die Höllenschmerzen. Aber damals durfte noch nicht gewechselt werden. Also bekam ich eine Tetanusspritze und weiter ging´s." 1:1 spielten die Schalker und Friedel Rausch bekam neben 500 Mark Schmerzensgeld auch noch Blumen von der Dortmunder Borussia. "Aber die nächsten Nächte", erinnert sich Rausch, "konnte ich nur auf dem Bauch schlafen."

Löwen zum Rückspiel in der Glückauf-Kampfbahn



Der Schalker Hundebiss wird bis heute erzählt, wenn wieder ein Derby zwischen Schalke und Dortmund ansteht. Im Rückspiel fand die Geschichte ihre Fortsetzung. Da ließ es sich Schalke-Präsident Günter "Oscar" Siebert nicht nehmen, den Dortmundern die passende Antwort zu geben. Aus dem Löwenpark Westerholt holte er sich kleine, zahme Löwenjunge, ließ sie von Ordnungskräften anleinen und vor dem Anpfiff durch die Glückauf-Kampfbahn führen bis zum Mittelkreis, um die Borussen entsprechend einzuschüchtern.

Übrigens: Der Hundebiss hatte auch offizielle Konsequenzen. Der DFB beschloss, dass Hunde nur noch mit Maulkörben eingesetzt werden dürfen. Ein Maulkorb-Erlass sozusagen.