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Am Ende sollte es wieder nicht gereicht haben: Der SC Freiburg, bei dem erstmals Nicolai Lorenzoni (M.) spielte, kam gegen Estoril Praia nach Führung zur Pause nur zu einem 1:1-Unentschieden
Am Ende sollte es wieder nicht gereicht haben: Der SC Freiburg, bei dem erstmals Nicolai Lorenzoni (M.) spielte, kam gegen Estoril Praia nach Führung zur Pause nur zu einem 1:1-Unentschieden

Freiburgs Junge sind noch zu grün

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Freiburg - Es war einer dieser Tage, wie sie die Anhänger des SC Freiburg schon häufiger in dieser Saison gesehen haben. Auch im Europa-League-Spiel gegen das portugiesische Team Estoril Praia begann der SC Freiburg stark, war über weite Strecken der Partie das bessere Team - und ging am Ende doch mit einem Ergebnis vom Platz, das für hängende Köpfe sorgte. "Heute hätte die Mannschaft wirklich einen Sieg verdient gehabt", ärgerte sich Trainer Christian Streich.

"Da ging es wild zu"

Das stimmte insofern, als die Freiburger diesmal den kompletten ersten Durchgang klar dominierten und neben dem Treffer von Vladimir Darida weitere gute Möglichkeiten durch Admir Mehmedi (6.) und Julian Schuster (25.) hatten.



Doch so deutlich die Freiburger Dominanz im ersten Durchgang war, so deutlich war der Leistungsabfall im zweiten. Spätestens nachdem Seba kurz nach dem Wiederanpfiff den Ausgleich erzielt hatte (53.), lief im Freiburger Spiel nicht mehr viel zusammen - zumindest nicht im offensiven Bereich. Francis Coquelin hatte in der 81. Minute noch eine gute Gelegenheit, weitere Chancen gab es nicht.

Da konnte es auch kein Trost sein, dass Freiburgs Verteidiger Immanuel Höhn Recht hatte, als er feststellte, dass "wir auch im zweiten Durchgang kaum etwas an Chancen zugelassen haben". Es war dennoch erstaunlich genug, dass der SC eine Partie aus der Hand gab, die er unbedingt hätte gewinnen müssen, um die Chancen auf ein Weiterkommen zu wahren. Mit nur zwei Zählern aus drei Spielen muss man wohl der Konkurrenz den Vortritt lassen, wie auch Streich zugab: "Wenn man realistisch ist, gehen wohl Liberec und Sevilla weiter."

Mittelfeldmann Gelson Fernandes, den Streich zur Halbzeit in der Kabine gelassen hatte, weil er gelb-rot gefährdet war, wollte den merkwürdigen Bruch im Freiburger Spiel nicht in Abrede stellen: "Wir müssen unbedingt kompakt stehen, das ist wichtig." Genau daran mangelte es allerdings im zweiten Durchgang, in dem Estoril auch deshalb besser ins Spiel kam, weil die Freiburger Mannschaftsteile zu weit auseinanderstanden. "Wir konnten das Spiel, das wir in der ersten Halbzeit gezeigt haben, nicht durchziehen", ärgerte sich Kapitän Julian Schuster. "Im zweiten Durchgang ging es teilweise wild zu."

Rätselhafter Leistungsabfall



Doch auf die Frage, warum es der SC derzeit nicht schafft, auch einmal über 90 Minuten einen starken Auftritt hinzulegen, blieb Schuster genauso die Antwort schuldig wie seine Mitspieler. Einen Erklärungsansatz lieferte hingegen Christian Streich. "Zu viele wichtige Spieler waren zu lange verletzt, um jetzt schon die Kraft für 90 Minuten zu haben", sagte er und verwies einmal mehr darauf, dass er verletzungsbedingt immer wieder junge Spieler ins kalte Wasser werfen müsse, denen man naturgemäß Fehler zugestehen müsse.

Tatsächlich bildeten am Donnerstag vier Spieler die Viererkette, die zu den jüngsten in der Geschichte des Wettbewerbs zählen dürfte. Rechts verteidigte mit Vegar Hedenstad ein 22-Jähriger, die Innenverteidigung bildeten Höhn (21) und Matthias Ginter (19) und links debütierte ein Spieler, der nicht einmal in der Stadionzeitung aufgelistet war: Nicolai Lorenzoni, ein 21-Jähriger aus der eigenen Regionalligamannschaft, zeigte eine starke Partie.

"Das ist auf jeden Fall eine der Lehren aus diesem Spiel", sagte Streich, der sich über eine andere Erkenntnis allerdings noch mehr gefreut haben dürfte: Vladimir Darida, der verletzungsbedingt bislang noch keinen einzigen Pflichtspieleinsatz hatte, lief von Beginn an auf, erzielte den einzigen Freiburger Treffer und war neben Ginter der beste Freiburger Spieler auf dem Platz. Das fand auch Christian Streich: "Vladimir hat richtig Spielkultur reingebracht."

Aus Freiburg berichtet Christoph Ruf