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Eintracht Frankfurt muss gegen Köln erneut die Viererkette umstellen - Julian Dudda (r. ) kommt zu seinem Debüt
Eintracht Frankfurt muss gegen Köln erneut die Viererkette umstellen - Julian Dudda (r. ) kommt zu seinem Debüt

Frankfurts Kampf gegen Angst und Abstieg

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Frankfurt - Was ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf hätte werden sollen, endete in tiefer Depression. Ohne eine einzige eigene Torchance herausgespielt zu haben, verlor Eintracht Frankfurt das vorentscheidende Heimspiel gegen den 1. FC Köln, der nach seinem erst zweiten Auswärtssieg der Saison nun endgültig den Klassenerhalt bejubeln darf.

Nach dem 0:2 stürzt die Eintracht auf einen Abstiegsplatz und kann den Klassenerhalt nicht mehr aus eigener Kraft schaffen.

Nur ein Sieg in der Rückrunde

Platz 15 ist für die Frankfurter zwar rechnerisch noch möglich, aber der Glaube ist nach der deprimierenden Niederlage kaum noch vorhanden. "Wir haben die schlechteste Ausgangsposition", analysierte Eintrachts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen enttäuscht. Zwar trennt die Eintracht auf Platz 17 jeweils nur ein Punkt von Mönchengladbach auf Relegationsplatz 16 und dem VfL Wolfsburg auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Aber die erneut ganz schwache Leistung lässt nicht hoffen, dass die Frankfurter ausgerechnet am letzten Spieltag beim neuen Deutschen Meister Borussia Dortmund noch einmal gewinnen.

In der komplett vermaledeiten Rückrunde gewannen die Hessen bislang nur ein einziges Spiel, am 27. Spieltag gegen den nun als erster Absteiger feststehenden FC St. Pauli. In den 16 Begegnungen der Rückserie erzielte die Eintracht nur sechs Treffer.

Es fehlen erfahrene Defensivspieler

Auch unter dem neuen Trainer Christoph Daum, der vor sechs Wochen Michael Skibbe ablöste, gelang die Wende bislang nicht - nur drei Zähler aus sechs sieglosen Partien stehen seitdem zu Buche. "Es ist eine totale Verunsicherung zu spüren", sagt Bruchhagen. Jetzt, da es um alles geht, fehlen erfahrene Defensivspieler wie Chris, Franz und Tzavellas an allen Ecken und Enden.

Gegen Köln debütierte der erst 18 Jahre alte Julian Dudda in der Innenverteidigung. Und auch die Umstellung auf ein System mit zwei Spitzen - Martin Fenin agierte neben Theofanis Gekas - und dem brasilianischen Spielmacher Caio dahinter, brachte keine Besserung. "Wir waren ängstlich und hatten keine Durchschlagskraft", erklärte Abwehrspieler Marco Russ.

Die Angst spielt mit

Das 0:1 durch den Kölner Adil Chihi in der 26. Minute war ein Schock, von dem sich die Eintracht-Profis nicht mehr erholten. "Das erste Tor von Köln war der Knackpunkt. Das hat uns runtergezogen. Danach spielte wieder die Angst bei uns allen mit", berichtete Angreifer Fenin. "Viele Ausfälle, Formschwankungen bei einigen, da spielen viele Faktoren mit. Es ist sehr komplex, was sich da in einer Mannschaft abspielt", sagt Trainer Daum.

Ohne Selbstvertrauen müssen die mutlosen Frankfurter am kommenden Wochenende in Dortmund versuchen zu gewinnen und gleichzeitig auf Niederlagen der Konkurrenz hoffen: Gladbach spielt beim Hamburger SV, Wolfsburg in Hoffenheim. Wenigstens Talent Sebastian Rode steht beim BVB wieder zur Verfügung, gegen Köln hatte er wegen einer Sperre gefehlt.

Rode war zuletzt einer der wenigen Spieler mit guter Form. Vorstandsboss Heribert Bruchhagen schöpft Hoffnung in der Erinnerung an kuriose Wendungen an letzten Spieltagen in der Bundesligageschichte: "Die Eintracht ist 1992 auch mal nicht Deutscher Meister geworden am letzten Spieltag. Und sie hat 1999 auch mal Kaiserslautern 5:1 geschlagen am letzten Spieltag. Es kann da immer überraschende Ergebnisse geben."

Tobias Schächter