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Fehlstart der Bayern

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Der Ball rollt wieder. Die Bundesliga startet in ihre 47. Spielzeit. Der Meister VfL Wolfsburg eröffnet die Saison gegen den Vorjahres-Dritten VfB Stuttgart. Ein echtes Topspiel gleich zu Beginn und auch ein Duell zweier Trainer.

Denn der neue VfL-Coach Armin Veh trifft auf Markus Babbel, jenen Mann also, der ihn in Stuttgart sieben Monate zuvor als Trainer abgelöst hatte. Veh, Meistermacher der Schwaben im Jahr 2007, war im vorigen Spätherbst nach einer 1:4-Niederlage ausgerechnet in Wolfsburg entlassen worden.

Stelldichein der Legenden

Noch bevor Schiedsrichter Dr. Felix Brych die Partie anpfeift kommt es auf dem Rasen der Volkswagenarena zu einem Treffen der besonderen Art. Die DFL hat zum "Kick-off" eine tolle Idee verwirklicht und zum großen "Legendenaufmarsch" gebeten. Von allen 18 Bundesliga-Clubs reisen Idole aus fünf Jahrzehnten nach Wolfsburg, um dort dem Meister ihre Referenz zu erweisen und ihre Clubs zu repräsentieren. Nacheinander laufen die Stars ein:

Roy Präger, Paul Breitner, Hansi Müller, Erich Beer, Horst Hrubesch, Siegfried Held, Tomislav Maric, Marc Wilmots, Bernd Schneider, Dieter Burdenski, Dieter Schatzschneider, Wolfgang Weber, Karl-Heinz Körbel, Michael Lameck, Herbert Laumen, Richard Golz, Sven Demandt und Dieter Eckstein.

Sie alle und 30.000 Fans im ausverkauften Stadion erleben ein prima Auftaktspiel, das der Meister nach Toren von Misimovic und Grafite mit 2:0 gewinnt. Wolfsburg spielt so, als hätte es die Sommerpause und den Trainerwechsel von Felix Magath zu Armin Veh nie gegeben.

Tuchels Debüt mit Mainz

In Mainz feiert der Aufsteiger nach zweijähriger Abstinenz gegen Bayer Leverkusen sein Comeback im Oberhaus. Auch hier stehen die beiden Coaches im Mittelpunkt des Interesse. Auf der Gästebank nimmt Jupp Heynckes, der älteste Trainer der Liga, Platz, auf der Mainzer mit Thomas Tuchel ein den meisten Fans unbeschriebenes Blatt und zugleich der jüngste Fußballlehrer der Eliteliga.

Die Mainzer hatten wenige Tage nach der überraschenden Pokalpleite in Lübeck ihren Aufstiegstrainer Jörn Andersen entlassen und durch einen Mann aus den eigenen Reihen ersetzt. Tuchel war der Trainer, der die Mainzer A-Jugend wenige Woche zuvor zur Deutschen A-Jugend-Meisterschaft geführt hatte. Das Spiel gegen Leverkusen endet 2:2.

Bergmann ersetzt Hecking

Nach dem 2. Spieltag kommt es bereits zum zweiten Trainerwechsel. In Hannover tritt Dieter Hecking nach nur einem Punkt aus zwei Spielen und dem Pokaldebakel in Trier zurück. Sein Nachfolger wird Andreas Bergmann, der ehemalige Nachwuchschef und Trainer der U-23-Mannschaft des Vereins.

Am 3. Spieltag gehören den Münchener Bayern alle Schlagzeilen. Der Topfavorit auf den Titel ist immer noch sieglos und blamiert sich beim Aufsteiger Mainz mit einer 1:2-Niederlage, bei der Torwart Michael Rensing eine derart schlechte Figur abgibt, dass er fortan seinen Platz im Kasten des FC Bayern los ist.

Traumduo Ribery und Robben

Nach diesem Fehlstart mit nur zwei Punkten nach drei Spieltagen reagieren die Bayern noch einmal auf dem Transfermarkt. Der niederländische Weltklassespieler Arjen Robben wird von Real Madrid verpflichtet.

Bei seinem Bundesliga-Debüt gegen den Meister aus Wolfsburg wird Robben nach der Halbzeit eingewechselt und fügt sich gleich mit zwei Toren zum 3:0-Sieg glänzend ein. Zusammen mit Franck Ribéry bildet er ein neues Traumgespann, das mal "Rib & Rob" mal "Robery" genannt wird. Die Bayern melden sich zurück.

Die Tabellenspitze führen der Hamburger SV und Bayer Leverkusen an, die mit tollem Offensivfußball und jeweils 10 Punkten einen guten Saisonstart erwischen. Schlecht kommen Hertha, Nürnberg und Köln in die neue Spielzeit. Die Berliner verlieren nach dem 1:0-Sieg gegen Hannover am 1. Spieltag, drei Spiele in Folge, Nürnberg holt nur zwei Unentschieden, Schlusslicht Köln sogar nur einen Punkt.

Einweihung des neuen Tivoli

In der 2. Bundesliga sorgen die Aufsteiger Union Berlin und Fortuna Düsseldorf für Furore. In Aachen wird das schmucke neue Tivoli-Stadion eingeweiht, das mehr Zuschauern Platz bietet als beispielsweise die ebenfalls modernisierte BayArena in Leverkusen. Doch die Premiere wird zum Desaster.

Die Alemannia wird vom FC St. Pauli vorgeführt und geht 0:5 unter. Zu allem Überfluss verletzt sich auch noch ein Hambuger Fan bei einem Sturz von der Tribüne schwer. In Karlsruhe muss Trainer Edmund Becker nach fast vier überwiegend erfolgreichen Jahren nach dem 2. Spieltag gehen.

International gelingt dem mäßig gestarteten VfB Stuttgart der Einzug in die Champions League. Die deutsche Nationalmannschaft erfüllt glanzlos ihre Pflichtaufgabe beim 2:0 in Aserbaidschan.

Kuriosität des Monats

Beim 1. FC Köln hat Zvonimir Soldo ein schweres Erbe von Kulttrainer Christoph Daum übernommen. Mit einer ausgefeilten Taktik will er zum Erfolg kommen. Doch alle Taktik hilft nichts, wenn sich die Mannschaft beinahe selbst schlägt.
In den ersten beiden Spielen unterlaufen erst Marvin Matip in Dortmund beim 0:1 und eine Woche später Pierre Womé beim 1:3 gegen Wolfsburg spielentscheidende Eigentore. Statt jeweils verdient einen Punkt mizunehmen, rutscht der FC vom Start weg in den Keller.

Tobias Gonscherowski

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