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Kommt alle her! Morgan Guilavogui feiert seinen Treffer zum 2:0
Kommt alle her! Morgan Guilavogui feiert seinen Treffer zum 2:0 - © IMAGO/Justus Stegemann
Kommt alle her! Morgan Guilavogui feiert seinen Treffer zum 2:0 - © IMAGO/Justus Stegemann
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Nach 13 Jahren: St. Pauli trifft, siegt und feiert wieder am Millerntor

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Am 12. Spieltag erzielt der FC St. Pauli endlich den ersten Bundesliga-Heimtreffer nach 13 Jahren und holt damit auch den ersten Heimsieg. Beim 3:1 (1:0) über Holstein Kiel gelingt dem Team von Alexander Blessin wirklich alles und das Publikum am Millerntor gerät in Ekstase.

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Zunächst gab es einen Knall. Und dann wurde es richtig laut. Mit seinem wuchtigen Schuss an den linken Innenpfosten und den daraus resultierenden Treffer zum 1:0 (25.) gegen Holstein Kiel hat Manolis Saliakas am Freitagabend für die große Erlösung am Hamburger Millerntor gesorgt und dem dort beheimateten FC St. Pauli den ersten Bundesligatreffer im eigenen Stadion nach sage und schreibe 13 Jahren beschert. Gleichzeitig durfte sein Coach Alexander Blessin aufatmen, war ihm das ewige Warten zuletzt doch schon gehörig schön auf den Zeiger gegangen.

"Wenn man die Torhymne nicht hört und immer darauf angesprochen wird, dann tut es natürlich schon weh", hatte der 51-Jährige zuvor noch geklagt und bekam gegen 20.56 Uhr ein erstes Mal "Song 2" von Blur auf die Ohren - insofern er das bei dem Riesenjubel um ihn herum überhaupt vernehmen konnte. "Ich muss sagen: Ich habe hier noch nie eine solche Stimmung erlebt. Freitagabend Millerntor ist immer etwas besonderes, aber heute haben die Fans richtig abgerissen", stellte Hauke Wahl jedenfalls fest.

Drei Tore für die Party

Viel leiser als nach dem 1:0 sollte es an diesem Abend dabei nur noch ein einziges Mal werden: als ein zu kurzer Rückpass des Torschützen in einem Elfmeter für die Kieler mündete. Doch Nikola Vasilj sprang in die Bresche und hielt gegen Fiete Arp (45.). Damit war alles angerichtet für eine große Party, die Morgan Guilavogui mit dem 2:0 nach 56 Minuten schließlich endgültig auf den Weg brachte und Johannes Eggestein sogar noch veredelte (85.). Kapitän Jackson Irvine war sichtlich stolz auf die beiden nach Abpfiff: "Dass Jojo und Morgan getroffen haben freut mich besonders."

Der 26-Jährige schwang sich damit gleichzeitig zum Mann des Abends auf, bereitete er neben seinem Tor noch die beiden anderen Treffer vor und sprach hinterher doch nur lobend über das Tor seines griechischen Teamkollegen. "Sensationeller Schuss von Saliakas, den trifft er überragend. Innenpfosten, rein - da ist einiges abgefallen. Erstes Bundesliga-Tor hier am Millerntor, 1:0-Führung gegen Kiel: Das war schon etwas Besonderes!"

Ekstase am Millerntor: Drei Tore durfte der Anhang des FC St. Pauli bejubeln - IMAGO/Oliver Ruhnke

Schon am Freitagabend gut vorgelegt

Natürlich wurde Eggestein zur Belohnung - wie seine beiden Kollegen auch - vorzeitig ausgewechselt und durfte noch die stehenden Ovationen des dankbaren Publikums entgegennehmen. Für die drei dürfte es ein unvergesslicher Abend sein, wie auch für den gesamten FC St. Pauli. Denn auch wenn Phil Harres in der Nachspielzeit noch für Ergebniskosmetik sorgte (90.+1) feierte der Kiezclub neben dem ersten Bundesliga-Heimtor der Saison auch den ersten Heimsieg und verschafft sich ordentlich Luft im Abstiegskampf. 

Ein solches Ergebnis zuhause gegen Kiel dürfte den Kiezkickern schon bekannt vorkommen: In der vergangengen Saison - damals noch beide Mannschaften in der 2. Bundesliga aktiv - konnte auch St. Pauli einen 5:1-Heimsieg am Millerntor einfahren. "Ehrlicherweise hatte ich vorher Gedanken an das letzte Jahr gegen Kiel und ein gutes Gefühl, dass es wieder funktioniert", sagte Torschütze Eggestein nach dem Spiel. Mit drei weiteren Punkten im Rücken können sie nun die restlichen Spiele des Bundesliga-Wochenendes von zuhause aus anschauen, wohlwissend, dass sie nach einer schwächeren Partie in der Vorwoche nun Großes geleistet haben: "Natürlich wussten wir alle um die Bedeutung dieses Spiels. Die Jungs haben sich belohnt, das kann natürlich ein Brustlöser sein", fasste Trainer Blessin das Freitagabendspiel passend zusammen.

Extrarunde nach Abpfiff: St. Pauli ließ es sich nicht nehmen, sich auch bei den Fans für die tolle Stimmung zu bedanken - IMAGO/Henning Rohlfs