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FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund: Die zehn größten Revierderby-Momente

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Zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund hat es in der Bundesliga-Historie bereits viele denkwürdige Aufeinandertreffen gegeben. Niemand spielte mehr Derbys als Schalke-Idol Klaus Fichtel und Dortmund-Keeper Roman Weidenfeller (je 24), keiner gewann mehr als der ehemalige BVB-Sportdirektor Michael Zorc (zehn). In Erinnerungen bleiben aber nicht nur Statistiken, sondern vor allem Geschichten und Duelle.

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25. November 2017: Das Jahrhundert-Derby

Das Spiel ist eigentlich nach 25 Minuten gelaufen. Nach Toren von Pierre-Emerick Aubameyang, Mario Götze, Raphael Guerreiro sowie einem Eigentor von Benjamin Stambouli führt Borussia Dortmund im Signal-Iduna-Park bereits mit 4:0. So steht auch zur Pause.

Trainer Domenico Tedesco sagt seiner Mannschaft in der Kabine, er wolle die zweite Halbzeit gewinnen. Aber es kommt noch viel besser. Nach dem 1:4 durch Guido Burgstaller spielt nur noch Schalke. Amine Harit und Daniel Caligiuri verkürzen auf 3:4. In der vierten Minute der Nachspielzeit köpft Naldo tatsächlich den Ausgleich und krönt damit das größte Comeback der Derbygeschichte.

13. September 2008: Auch der BVB kann Aufholjagd

Bis zu jenem unglaublichen Spiel im November 2017 war Borussia Dortmund die Mannschaft, die im Derby den größten Rückstand aufholen konnte. Nach 60 Minuten feierten im Signal Iduna Park schon die Schalker Fans – und wer hätte es ihnen verdenken können? Schließlich führte ihr Team nach Toren von Jefferson Farfan, Rafinha und Heiko Westermann schon mit 3:0, aber dann drehte der BVB auf. Innerhalb von zwei Minuten verkürzten Neven Subotic und Alexander Frei auf 2:3.

Anschließend mussten Christian Pander (Gelb-Rot) und Fabian Ernst (Rot) frühzeitig zum Duschen und Dortmund spielte in der Schlussviertelstunde in doppelter Überzahl. Schalke verteidigte leidenschaftlich, aber in der 89. Minute verwandelte Alexander Frei einen Handelfmeter zum umjubelten Ausgleich.

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12. November 1966: Das Nebelderby

Das vielleicht kurioseste Derby war das siebte in der Bundesliga. Dichte Nebelschwaden hingen im Stadion Rote Erde in Dortmund und erschwerten die Sicht. Dennoch pfiff Schiedsrichter Gerd Henning die Partie an. Schalkes Klaus Fichtel erinnert sich an merkwürdige Gespräche während der Partie: "Wir mussten uns gegenseitig über den Spielstand informieren." Der Unparteiische hatte eine ganz besondere Taktik, trotz der schlechten Sicht die Kontrolle zu behalten. "Ich bin immer, wenn der Ball in den Nebel geschossen wurde, hinterhergelaufen. Das war anstrengend, aber okay", beschrieb Henning den wahrscheinlich kräftezehrendsten Einsatz seiner Karriere.

Der BVB gewann souverän mit 6:2. Auch, weil die Schalker der ausgeklügelten Dortmunder Nebeltaktik nicht gewachsen waren. "Wir haben immer dahin gespielt, wo es hell war und den Ball dort gehalten", erklärt Reinhold Wosab gegenüber 11 Freunde das Dortmunder Erfolgsrezept an diesem Tag. Wobei Wosab auch betont: "Zu der Zeit waren wir sowieso die bessere Mannschaft. Gewonnen hätte wir auch ohne Nebel." In diese Kerbe schlug auch Lothar Emmerich, der einst behauptete, dass Schalke ohne Nebel sogar noch mehr Treffer geschluckt hätte.

Dortmund gegen Schalke – Rekorde im Revierderby

1966 kommt der BVB mit der schlechten Sicht deutlich besser zurecht als Schalke - imago/Horstmüller

26. September 1964: Sektpause beim BVB

Gleich das dritte Derby in der Bundesliga-Geschichte hatte es in sich: Der BVB führte bei S04 bereits nach 45 Minuten mit 6:0. Konietzka, Emmerich und Co. belohnten sich für ihre fantastische Leistung schon in der Pause: Während Schalke-Trainer Fritz Langner seinen Spielern die Leviten las, kreiste in der Dortmunder Kabine eine Pulle Sekt. Vielleicht ist es auch dieser ungewöhnlichen Halbzeiterfrischung geschuldet, das Schalke in der zweiten Halbzeit noch zwei Treffer erzielte. Am Dortmunder Derbysieg änderte das nichts mehr. Am Ende stand es 6:2 für den BVB.

Timo Konietzka steuert zwei Treffer zur Dortmunder 6:0-Pausenführung bei - imago/Horstmüller

6. September 1969: Der Hundebiss

Das Stadion Rote Erde war an diesem Tag ausverkauft und die Zuschauer drängelten sich bis zur Seitenlinie. Die Fans wurden von Ordnungskräften mit Hundestaffeln in Schach gehalten. Als Hansi Pirkner in der 37. Minute die Schalker Führung gelang, gab es aber dennoch kein Halten mehr. Die Schalker Fans stürmten den Rasen, die Ordner mit Schäferhunden hinterher. Auf dem Rasen gab es Chaos, Spieler, Zuschauer, Fans und Hunde durcheinander. Schalkes Mittelfeldspieler Gerd Neuser erwischte es am Oberschenkel, Friedel Rausch am Po. Die Hunde, gehetzt von Fans und Ordnungskräften, hatten zugebissen.

Rüde Rex hatte Rausch erwischt. "Ich wusste gar nicht, wie mir geschah. Plötzlich rief einer, Vorsicht, die Hunde sind los. Da kamen schon die Höllenschmerzen. Aber damals durfte noch nicht gewechselt werden. Also bekam ich eine Tetanusspritze und weiter ging's", erinnerte sich der im November 2017 verstorbene Rausch. 1:1 spielten die Schalker und Friedel Rausch bekam neben 500 Mark Schmerzensgeld auch noch Blumen von der Dortmunder Borussia. "Aber die nächsten Nächte", so Rausch, "konnte ich nur auf dem Bauch schlafen." Für das Rückspiel organisierte Schalke-Präsident Günter Siebert als Retourkutsche vier Löwen aus dem Tierpark Westerholt. "Was den Dortmunder die Schäferhunde, das sind uns Schalkern die Löwen", erklärte er damals.

24. August 1991: Der FC Schalke 04 ist wieder da!

Drei lange Jahre spielte der FC Schalke 04 zwischen 1988 und 1991 in der 2. Bundesliga. Als Meister der 2. Bundesliga schafften die Knappen dann 1991 souverän den Aufstieg. Bereits am 5. Spieltag kam es dann zum heiß ersehnten Revierderby, auf das die Fans beider Lager seit Gründung der Bundesliga nur Anfang der 1970er Jahre einmal noch länger warten mussten.

Den Spielern beider Teams merkte man den Hunger auf das Nachbarschaftsduell deutlich an, denn es entwickelte sich ein atemberaubendes Spiel. Die Schalker Führung durch Ingo Anderbrügge konnte Michael Schulz noch vor der Pause ausgleichen. Günter Güttler und Jürgen Luginger sorgten dann für eine nur scheinbar beruhigende Führung für S04, denn als Stephane Chapuisat in der 86. Minute das 2:3 erzielte, war die Partie wieder offen. Als der BVB alles nach vorne warf, konterte Schalke aber noch zweimal und Günter Schlipper und Peter Sendscheid machten den 5:2-Erfolg für Königsblau perfekt.

19. Dezember 1997: Lehmann in den Sturm

An diesem Dezembertag wurde eigentlich auch inoffiziell der europäische Supercup ausgespielt, denn der FC Schalke fuhr als amtierender UEFA-Pokalsieger zum Champions-League-Sieger Borussia Dortmund. Der BVB hatte bis in die Nachspielzeit die Nase vorne, aber dann schrieb Jens Lehmann Geschichte. Schalkes Keeper ging mit nach vorne und erzielte als erster Torhüter ein Bundesliga-Tor aus dem Spiel heraus. Mit seinem platzierten Kopfball sicherte er S04 in der Nachspielzeit noch ein 2:2.

12.05.2007: Die versaute Meisterschaft I

"Wenn wir da wirklich Meister werden, gehe ich zu Fuß nach Hause", hatte Gerald Asamoah im Vorfeld der Partie gesagt. Schalke fuhr schließlich als Tabellenführer zum Nachbarn. Nach dem Duell fuhr der Angreifer des FC Schalke 04 mit seinen Kollegen geknickt im Bus nach Hause. "Das war das schlimmste Derbyerlebnis", erinnert sich die Schalke-Legende nur ungern zurück. Bei Borussia Dortmund feierten sie den Erfolg trotz der durchwachsenen Saison hingegen fast wie einen Titel. Die Torschützen Alexander Frei und Ebi Smolarek wurden so zu unsterblichen Derbyhelden.

27.04.2019: Die versaute Meisterschaft II

Nein, Meister werden konnte Borussia Dortmund an diesem 31. Spieltag nicht, aber der BVB hätte mit einem Sieg zumindest die Tabellenführung übernehmen können. Schalke spielte hingegen – wie der BVB 2007 – eine enttäuschende Saison. Zunächst lief auch alles wie erwartet und Mario Götze brachte den BVB nach schöner Vorarbeit von Jadon Sancho mit 1:0 in Führung. Daniel Caligiuri und Salif Sane drehten das Ergebnis in ein 2:1. Dann folgte die vielleicht entscheidende Szene: Marco Reus sah nach einer harten Grätsche zu Recht die Rote Karte und Caligiuri hob den Ball beim anschließenden Freistoß in den Winkel. Am Ende stand es 4:2 für Schalke und jetzt war es an den Knappen, einen Derbysieg wie eine Meisterschaft zu feiern.

30. Januar 2001: Frank Rost wird zum Elferhelden

Borussia Dortmund empfing den FC Schalke zum Rückrundenauftakt in einer Partie zweier Teams, die in den Europapokal wollten. Der BVB setzte die erste Duftmarke und Torsten Frings kam im Zweikampf mit Frank Rost zu Fall. Herbert Fandel entschied auf Strafstoß, aber Jan Koller scheiterte am glänzend aufgelegten Rost. Anschließend war Schalke spielerisch etwas stärker und ab der 43. Minute auch in Überzahl, denn Tomas Rosicky musste nach einem übermotivierten Einsteigen gegen Levan Kobiashvili mit Gelb-Rot vom Platz.

Trotz optischer Überlegenheit hatte einzig Gerald Asamoah eine hochkarätige Kopfballchance, scheiterte aber. Thomas Kläsener sah dann in der 75. Minute nach einem Handspiel im Strafraum die Gelb-Rote Karte und verursachte den zweiten Elfmeter für den BVB. Diesmal trat Torsten Frings an, aber erneut konnte Frank Rost parieren. Der Schalker Jubel war komplett, als Ebbe Sand nach feinem Zuspiel von Hamit Altintop in der 89. Minute das Tor des Tages erzielte.