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David Wagner trainiert ab sofort die Königsblauen - © OLI SCARFF/AFP/Getty Images
David Wagner trainiert ab sofort die Königsblauen - © OLI SCARFF/AFP/Getty Images
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Trainer David Wagner ist der Hoffnungsträger beim FC Schalke 04

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Gelsenkirchen - David Wagner war kein großer Spieler, doch als Trainer ist er jetzt der Hoffnungsträger beim FC Schalke 04.

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Vor ziemlich genau zehn Jahren wollte David Wagner nur raus aus der Fußball-Blase. "Da musste es noch etwas anderes geben als diese Welt, in der dir gesagt wird, was du trinken und wann du schlafen gehen sollst", berichtete der neue Trainer des FC Schalke 04 mal in einem BBC-Interview mit Gary Lineker. "Ich habe dann ein Studium auf Lehramt begonnen und zwei Jahre lang kein Spiel gesehen."

Es war das "wahre Leben", das er kennenlernen wollte, was es zu bieten hat, wie es zu bestehen ist. Doch: "Wenn du das Virus hast, kommt es zurück, selbst wenn du glaubst, du hättest es besiegt", sagt Wagner: "Und hätte ich gewusst, wie hart es ist, Sportwissenschaft und Biologie zu studieren, hätte ich nie angefangen."

Er erhörte 2011 den Ruf eines Mannes, den er bereits 20 Jahre zuvor in Mainz kennengelernt hatte, dessen Trauzeuge er 2005 geworden war: Jürgen Klopp. Der damalige Trainer von Borussia Dortmund lotste Wagner als Coach für die zweite Mannschaft heran. "David gehört zur Familie. Wir sind wie Brüder", sagt Klopp. Nicht umsonst ähnelt Wagner in seinem Taktikstil und mit Brille, Drei-Tage-Bart und Kappe sogar optisch seinem besten Kumpel - im Auftreten mit Trainingsanzug und Hopserei ohnehin.

Doch eine Jürgen-Klopp-Kopie in klein will Wagner nicht sein, er ist es auch nicht. Ralf Rangnick war für ihn stilprägend, als er unter dem Chefcoach bei der TSG Hoffenheim zwei Jahre lang Jugendteams trainierte. Zu seinen Spielern gehörte der Bruder des Ex-Schalke-Trainers Domenico Tedesco. Wagner hospitierte, er fuhr mit ins Trainingslager. Bis heute bevorzugt er ein 4-2-3-1 mit Gegenpressing und Angriffen wie Raubüberfälle: "Die Art des Fußballs, die ich geil finde." Also doch ein Schuss Klopp.

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Die Freunde kennen sich seit 1991. Sie fuhren gemeinsam zum Training: "Kloppo hat geraucht, David musste mit offenem Fenster fahren", erinnert sich ihr ehemaliger Mainzer Mitspieler Stephan Kuhnert. Wagner war schnell, technisch gut. "Ein Riesentalent, leider nicht jeden Tag", sagt Klopp lachend.

Entsprechend fällt Wagners Blick auf seine Spielerkarriere aus. "Ein Stürmer, der keine Tore schoss. Zu wenig Ausdauer fürs Mittelfeld, zu schwach für die Abwehr", sagt er. Doch es gab den 4. Oktober 1998: Wagner war nach dem UEFA-Pokal-Sieg mit Schalke (als Ersatzmann) zum FC Gütersloh gewechselt. Er spielte gegen Klopps Mainzer, beim 6:1 machte er drei Tore. "Er hat mich vorher eingeladen und weich gemacht", behauptet Klopp.

Jürgen Klopp und David Wagner verbindet eine enge Freundschaft - 2016 Getty Images

In seiner Trainerkarriere hat der heutige Teammanager des FC Liverpool Wagner einiges voraus. Doch auch der schrieb in England ein Märchen: Er ging 2015 vom BVB II zu Huddersfield Town, im Moment des Anrufs wusste er "nicht mal, wo das ist". Er erweckte den Klub und führte ihn aus der Drittklassigkeit in die Premier League.

"Als würde Remscheid in der Bundesliga spielen", urteilt Klopp. "Sensationell." Damit hat sich Wagner für Schalke empfohlen, wunderbar passt es, dass er 1997 zu den "Eurofightern" gehörte.

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Doch am Abend des 21. Mai musste er lange warten. "Sie gehen ab wie Knallfrösche!", rief zwar Reporter Werner Hansch, als die Ersatzspieler den Rasen des Stadions in Mailand stürmten. Doch erst durfte Olaf Thon den Pokal küssen, dann all die anderen, Möller, Wilmots, Max. Huub Stevens. Minuten später Wagner, endlich.

An diesem größten Abend der Vereinsgeschichte hat er eine Nebenrolle. Das ändert sich jetzt. 22 Jahre später ist David Wagner der Schalker Hoffnungsträger.

SID