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Der FC Bayern um Luiz Gustavo (r. gegen Eto'o) empfängt Inter Mailand zum Achtelfinal-Rückspiel
Der FC Bayern um Luiz Gustavo (r. gegen Eto'o) empfängt Inter Mailand zum Achtelfinal-Rückspiel

FC Bayern verspielt den Viertelfinaleinzug

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München - Erst Traumfußball, dann der Alptraum: Der FC Bayern München ist beim Sturm auf Europas Thron erneut an Inter Mailand gescheitert und wird zum fünften Mal in diesem Jahrtausend eine Saison ohne Pokale beenden. Die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal verlor 289 Tage nach der schmerzlichen Finalpleite das Achtelfinal-Rückspiel am Dienstagabend trotz einer Gala in der ersten Halbzeit noch mit 2:3 (2:1) gegen Inter.

Damit schieden die Münchner nach dem 1:0-Hinspielsieg aufgrund der Auswärtstoreregelung aus. Das Siegtor für den italienischen Meister erzielte Goran Pandev in der 88. Minute.

Vor 66.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena hatte Stürmerstar Samuel Eto'o die Gäste mit seinem achten Tor im laufenden Wettbewerb in Führung gebracht. Mario Gomez, Matchwinner im Hinspiel, erzielte mit einem Kabinettstückchen ebenfalls seinen achten Treffer (21.), Nationalmannschaftskollege Thomas Müller mit Raffinesse das 2:1 (31.). Vizeweltmeister Wesley Sneijder (63.) traf zum Ausgleich gegen die Bayern, die in der Bundesliga abgeschlagen und im DFB-Pokal bereits ausgeschieden sind.

Erneut eine neue Bayern-Innenverteidigung

Bei der Auslosung des Viertelfinales am Freitag (12.00) in Nyon ist damit als deutscher Vertreter nur noch Schalke 04 im Pott. Die Runde der letzten Acht wird am 5./6. und 12./13. April ausgespielt, das Finale steigt am 28. Mai im Wembley-Stadion in London.

Zum 18. Mal in dieser Saison wechselte Bayern-Trainer van Gaal in der Innenverteidigung. Anders als gegen den HSV am Wochenende spielten Breno und Daniel van Buyten zusammen. Der Belgier hatte gegen Hamburg das Duo mit Luiz Gustavo gebildet, der diesmal defensiv vor der Abwehr spielte. Auf der anderen Seite war der zuletzt angeschlagene ehemalige Münchner Lucio in der Defensivzentrale von Beginn an dabei. Diego Milito, der im Finale 2010 gegen die Bayern beide Tore für Inter erzielt hatte, fehlte weiter.

Eto'o schockt FCB früh

Das Spiel hatte für die Gastgeber nicht schlechter beginnen können. Nach einem Pass von Pandev in die Nahtstelle der Viererkette auf Eto'o schob der Kameruner den Ball an Bayern-Keeper Thomas Kraft vorbei zur Führung. Allerdings stand der Stürmerstar leicht im Abseits, was das portugiesische Gespann um Schiedsrichter Pedro Proenca übersah.

Doch die Bayern zeigten sich unbeeindruckt. In der zehnten Minute scheiterte Gomez nach einem Pass von Franck Ribery zunächst an Inter-Keeper Julio Cesar. Und dann war es wie im Hinspiel wieder der Brasilianer, dem ein schwerer Patzer unterlief. Einen Distanzschuss von Arjen Robben ließ Cesar erneut fallen, und Gomez war mit dem Rücken zum Tor mit einem Heber erfolgreich. Wenig später prüfte der deutsche Nationalstürmer Cesar erneut mit einem Schuss aus spitzem Winkel.

Mangelnde Chancenverwertung rächt sich

Und die Gastgeber blieben dran und wurden belohnt. Ein Passversuch von Robben wurde von Inters Thiago Motta auf Thomas Müller abgefälscht, und der WM-Torschützenkönig war mit einem gefühlvollen Heber erfolgreich. Und Ribery hätte vor der Pause fast schon alles klarmachen können, scheiterte aber alleinstehend an Cesar. Kurios die Szene fünf Minuten vor der Halbzeit, als Gomez den Ball an Cesar vorbeispitzelte und die parallel zur Torlinie laufende Kugel von Andrea Ranocchia dann vor dem heranstürmenden Müller an den Pfosten und damit aus der Gefahrenzone geschossen wurde.

Stürmer Mario Gomez monierte nach dem Spiel die schlechte Chancenverwertung. "Wir haben zu passiv gespielt, jeder hat die Verantwortung weiter geschoben. Wir haben unsere Konter nicht gut zu Ende gespielt, hätten schon 4:1 führen müssen. Das haben wir nicht geschafft und am Ende wird so etwas im Fußball bestraft."

Van Gaal: "Wir wollten zu viel"

Im zweiten Durchgang ließen sich die Gastgeber das Heft aus der Hand nehmen, blieben aber zunächst gefährlich. Nach einer Ribery-Flanke scheiterte Gomez mit einer Volley-Abnahme an Cesar (62.) Die mangelnde Chancenauswertung sollte sich rächen, als Vizeweltmeister Wesley Sneijder nach Ablage von Eto'o aus 17 Metern per Flachschuss erfolgreich war. In der 68. Minute musste der angeschlagene Robben vom Feld, für ihn kam Hamit Altintop. Pandev traf auf Vorlage von Eto'o mit einem Schuss in den Winkel.

Trainer Louis van Gaal war nach der verpassten Chance, ins Achtelfinale einzuziehen, enttäuscht: "Wir haben schon vier oder fünf Mal einen Sieg verschenkt. Auch heute haben wir das wieder gemacht. Obwohl der Gegner wenig Chancen hatte, hat er die Tore gemacht. Wir haben in der Halbzeit schon gesagt, dass man kompakt bleiben muss. Wenn wir das nicht machen, dann wird es schwierig. Ich denke, dass wir Fehler gemacht und zu einfach diese Gegentore bekommen haben. Die Spieler haben alles versucht, aber wir wollten zu viel", meinte der Bayern-Coach.

Schema:

Bayern: Kraft - Lahm, van Buyten (70. Badstuber), Breno (90. Toni Kroos), Pranjic - Schweinsteiger, Luiz Gustavo - Robben (67. Hamit Altintop), Thomas Müller, Ribery - Gomez. - Trainer: van Gaal

Inter: Julio Cesar - Maicon, Ranocchia, Lucio, Chivu (87. Nagatomo) - Motta - Stankovic (51. Coutinho), Cambiasso - Sneijder - Eto'o, Pandev (90. Kharja). - Trainer: Leonardo

Schiedsrichter: Pedro Proenca Tore: 0:1 Eto'o (3.), 1:1 Gomez (21.), 2:1 Thomas Müller (31.), 2:2 Sneijder (63.), 2:3 Pandev (88.)

Zuschauer: 66.000 (ausverkauft)