Bereit für den Winter: Frostige Luft, feurige Bayern

Der FC Bayern München sammelt die Kräfte für den Winter – und bleibt auf Kurs in Richtung Gipfel. Die 34. Bundesliga-Meisterschaft ist in Sicht.

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Je höher du in einer Saison steigst, desto dünner wird die Luft. Dort oben, wo die Sicht klar, aber der Weg steinig ist, zeigt sich die wahre Stärke einer Mannschaft. Der FC Bayern München hat in Köpenick genau das erlebt.

Vier Tage nach dem feurigen Triumph in Paris, nach 45 Minuten in Unterzahl, reichten die Kräfte diesmal nicht für Glanz. Doch sie reichten für das, was in solchen Höhen noch wichtiger ist: Mentalität. Beim 2:2 gegen Union Berlin – mit einem Tor in der dritten Minute der Nachspielzeit – zeigten die Münchner, dass sie auch trotz Taumeln die Balance behalten können.

Dünne Luft, dicker Glaube

Es war ein kurzer Stolperer. Aber einer, der hilft, den Blick zu schärfen. Denn die Bayern bleiben stabil – und bauen ihren Vorsprung sogar aus. Sechs Punkte liegen sie jetzt vor Leipzig, seit 19 Bundesligaspielen ungeschlagen, 16 Pflichtspiel-Siege in Serie – erst jetzt endete die Reihe. Doch statt Zweifel bleibt Überzeugung. 

"Der Glaube ist immer da in unseren Köpfen", sagte Kapitän Manuel Neuer nach dem Abpfiff. Joshua Kimmich ergänzte: "Es braucht momentan viel, um uns zu schlagen." Und Harry Kane, der Retter in der Nachspielzeit, meinte: "Wir wussten, was uns erwartet. Wir mussten kämpfen – und das haben wir getan."

Jetzt folgt die dringend nötige Verschnaufpause – Zeit, um den Druck aus den Lungen zu lassen, um Kräfte zu sammeln für den langen Aufstieg, der noch bevorsteht. Denn nach der Länderspielpause warten fünf Spiele in 15 Tagen: Tabellenführung verteidigen, Härtetest in der Champions League gegen Arsenal, dazu der Pokal, in dem man es natürlich eine Runde weiter schaffen will. Der Winter wird hart, der Druck bleibt hoch – doch der Rekordmeister kennt keine Höhenangst.

"Wir wollen mehr"

Und bald bekommt das Team wieder zusätzlichen Sauerstoff: Jamal Musiala. Der Ausnahmespieler arbeitet an seinem Comeback und könnte im Januar wieder vollständig einsatzfähig sein. "Musiala ist ein Spielentscheider, eine echte Bereicherung", betont Sportdirektor Christoph Freund. 

Max Eberl brachte es zuletzt auf den Punkt: "Wir wollen mehr." Denn dort oben, wo die Luft dünn und die Aussicht groß ist, trennt sich Anspruch von Wirklichkeit – und genau dort entfaltet der FC Bayern erst seine ganze Kraft.

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