Im Topspiel zu Null: Bayern-Defensive hält Bayer-Druck stand
16:2 Torschüsse, 6:0 Ecken, 2,23 zu 0,14 erwartete Tore. Ähnlich deutlich wie die Zahlen war auch die Überlegenheit von Bayer 04 Leverkusen im Topspiel gegen den FC Bayern München. Dennoch schaffte es die Mannschaft von Xabi Alonso nicht, den entscheidenden Treffer zu erzielen, um den Rückstand auf den Tabellenführer zu verkürzen. Das lag vor allem an der starken Defensivleistung der Bayern, bei denen besonders Manuel Neuer und Dayot Upamecano herausstachen.
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Trotz des eigenen Torschuss-Minusrekords – die zwei Abschlüsse der Bayern sind der schwächste Wert seit Beginn der Datenerfassung 1992 – war Trainer Vincent Kompany nach dem Spiel nicht unzufrieden: "Wir mussten heute vor allem verteidigen. Und ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen: Wir hatten in der Vergangenheit so viele Spiele, bei denen wir viele Tore erzielt haben. Heute war die Aufgabe eine andere, heute ging es ums Verteidigen – und das haben wir super gemeistert. Wir haben mit großer Mentalität verteidigt. Das nehmen wir mit nach Hause."

Kompanys Worte wirkten ungewöhnlich defensiv, passten aber zum Spielgeschehen auf dem Rasen der BayArena. Aus der kompakten Abwehr der Münchner stachen besonders die beiden Innenverteidiger Dayot Upamecano und Minjae Kim heraus. Vor allem der starke Upamecano gewann beachtliche 78 Prozent seiner Zweikämpfe und unterband viele brenzlige Situationen teils schon im Ansatz. Aber aller Münchner Stabilität zum Trotz spielte sich die Werkself mehrere Großchancen heraus, scheiterte dabei aber an Manuel Neuer oder dem Aluminium.
Leverkusen dominiert, Bayern hält stand – der Spielbericht
So stand der ehemalige Welttorhüter, der seinen Vertrag unlängst um ein weiteres Jahr verlängert hatte, vor allem in der Nachspielzeit im Fokus, als er gegen Amine Adli aus kurzer Distanz die Niederlage verhinderte. Der ehemalige Nationaltorwart war wie sein Trainer mit dem eigenen Auftritt in der Defensive zufrieden: "Wir haben unter der Woche Box-Defending trainiert und ich glaube, dass sich das heute ausgezahlt hat. Wenn wir ein bisschen tiefer stehen gegen spielstarke Mannschaften, haben wir eine Vielzahl an Spielern hinten, die dann die richtige Position halten und verteidigen. Das haben wir heute gut gemacht."
Neuer blieb nach dem 3:0 in der Vorwoche gegen Werder Bremen im zweiten Bundesliga-Spiel in Folge ohne Gegentor und zeigte, dass er nach wie vor ein wichtiger Faktor im Spiel des Rekordmeisters ist. Am Ende schafften es die Münchner bis auf wenige Ausnahmen, Bayer 04 trotz deutlicher Unterlegenheit vom eigenen Tor fernzuhalten. Das gilt auch mit Blick auf die Tabelle: Acht Punkte Vorsprung nehmen Kompany und Co. nun aus dem Rheinland mit - genau wie die Erkenntnis, dass das offensivstarke Team sich im Zweifelsfalle auch auf die eigene Abwehr verlassen kann.