
Harry Kane: "Wir müssen bereit sein, können dann jeden besiegen"
Harry Kane verfolgt mit dem FC Bayern München noch große Ziele! Der Superstar im Interview über das Meisterrennen, den Klassiker sowie das Champions-League-Finale in München – zudem verrät er, welchem seiner Mitspieler er gerne eine Bierdusche verpassen würde...
An einem führt im offiziellen Fantasy Manager kaum ein Weg vorbei...
Anm. der Redaktion: Das Interview wurde vor dem Hinspiel des Champions-League-Viertelfinales gegen Inter Mailand (1:2) geführt.
Harry Kane, wie schätzen Sie das Rennen um die Meisterschaft derzeit ein?
Wir befinden uns in einer guten Position, die wir so vor 20 oder mehr Spielen wohl genommen hätten. Wir hatten in dieser Saison viele gute Momente, die vergangenen Wochen waren aus verschiedenen Gründen natürlich schwierig, und es war schön, am letzten Spieltag zu Hause gewonnen zu haben. Ich weiß, dass Viele damit rechnen, dass wir uns den Titel trotzdem ohne Auf und Ab sichern werden. Meiner Erfahrung nach bleibt es aber schwierig, und für uns bedeutet ab jetzt jede Partie so etwas wie ein Pokalfinale. Wir wissen, dass Leverkusen ein starkes Team ist und möglicherweise in all seinen verbleibenden Spielen siegen wird. Wir müssen also sicherstellen, dass uns das auch gelingt.
Den FC Bayern plagen momentan viele Verletzungen, vor allem in der Defensive. Wie geht die Mannschaft damit um?
Erstmal tut es dir immer Leid für deine Mitspieler, weil du weißt, wie hart sie arbeiten und dabei sein möchten. Der Coach hat jedoch von Tag eins an darüber gesprochen, wie wichtig der ganze Kader ist. Es müssen also alle bereit sein. Dass sich drei unserer Verteidiger (Dayot Upamecano, Alphonso Davies und Hiroki Ito Anm. d. Red.) innerhalb von fünf Tagen verletzen, ist natürlich schwer zu verkraften. In so einer Situation aber kannst du dich auf dein Team verlassen, das ist unsere große Stärke. Die, die reinkommen, müssen bereit sein, ihre Chance zu ergreifen, und die, die ohnehin viel spielen, müssen mehr Verantwortung übernehmen. Wir verfolgen das Ziel, zusammen erfolgreich zu sein, und dafür brauchen wir jeden. Es gibt keine Ausreden, mit Verletzungen müssen alle Clubs umgehen. Und das ist uns in der laufenden Spielzeit bislang gut gelungen.

Am 29. Spieltag kommt es zum Klassiker gegen Dortmund. Wie schätzen Sie den BVB ein?
Dortmund ist immer eine gefährliche Mannschaft, hat viele Qualitätsspieler. Unter ihrem neuen Trainer Niko Kovač haben sie sich verbessert und stehen im Viertelfinale der Champions League. An guten Tagen kann der BVB jedem Team wehtun. Dass wir zu Hause spielen, müssen wir zu unserem Vorteil nutzen. Wir wollen wie immer versuchen, zu dominieren, mit hoher Intensität zu spielen und schließlich zu viel für den Gegner zu sein. Dass es hart wird, wissen wir.
Das Champions-League-Finale findet in dieser Saison in München statt. Was würde es bedeuten, die Champions League in der Allianz Arena zu gewinnen?
Das wäre ein echter Traum. Die Champions League zu holen, war schon immer ein Traum von mir. Sollten wir das in der Allianz vor unseren Fans schaffen, wäre es sogar noch besonderer. Wenn du so eine Möglichkeit hast, begeistert dich das. Wir haben im Viertelfinale gegen Inter Mailand allerdings erstmal ein anderes großes Duell. Wir müssen bereit sein, können dann jeden besiegen. Zu wissen, wie viel es unseren Anhängern bedeuten würde, ins Endspiel in München einzuziehen, motiviert alle noch etwas mehr.

Sie haben davon gesprochen, bei Bayern einen anderen Level erreicht zu haben. Wie ist Ihnen das gelungen?
Ich denke, dass sich dir diese Chance einfach bietet, wenn du Jahr für Jahr in den größten Spielen der Saison aufläufst. Bei den Spurs hatte ich diese Momente ebenfalls, aber nicht in der Konstanz wie hier. Es ist mein zweites Jahr bei Bayern und wir können zum zweiten Mal ins Halbfinale der Champions League einziehen. Bayern ist einer der größten Vereine der Welt und ich bin begeistert, hier zu spielen. Unter diesen Umständen hat sich mein Spiel vielleicht etwas verändert, ich bin allerdings die selbe Person wie bei Tottenham. Ich schieße Tore und versuche, Treffer vorzubereiten und der Mannschaft gegen den Ball zu helfen. Wenn du etwas älter wirst, hast du Jahr für Jahr auch einfach etwas mehr gelernt und dich verbessert.
Sie sind vor eineinhalb Jahren nach Deutschland gezogen. Was war dabei die größte Herausforderung?
Die ersten vier oder fünf Monate war ich noch ohne meine Familie hier, das war wirklich hart. Im Januar des letzten Jahres sind sie dann nachgekommen und wir haben uns gut eingelebt. Mein Leben hat sich gar nicht so sehr verändert. Ich trainiere, verbringe zu Hause Zeit mit den Kindern, spiele ab und zu Golf und gehe zu Fußballpartien. Natürlich vermisst du einige Freunde und Familienmitglieder, du lernst aber ebenfalls neue Leute kennen. Der Anfang war also am schwierigsten, jetzt fühle ich mich in Deutschland total wohl. Wir fühlen uns angekommen und das liegt vor allem an den Fans und dem Club, die uns so gut aufgenommen haben. So lange ich hier bin, und ich hoffe, es werden noch einige Jahre, will ich einfach alles für sie geben und etwas zurückzahlen.
Gegen Vincent Kompany haben Sie noch gespielt. Wie ist es, unter ihm zu trainieren?
Ich genieße es sehr, er ist sowohl als Coach als auch als Persönlichkeit großartig. Er hat keine Angst, Dinge so auszusprechen, wie sie sind. Er behandelt alle gleich, egal, ob du 500 Spiele oder eins gemacht hast. Ich denke, so hat er sich den Respekt der Spieler verdient. Du lernst auf unterschiedliche Art von ihm, auch taktisch. Und wir ähneln uns was die Mentalität angeht, bleiben bei Erfolgen sowie Misserfolgen ruhig und behalten im Auge, dass es darum geht, Titel zu gewinnen und dafür konstant das richtige Mindset zu behalten.
Würden Sie gerne mal eine Bierdusche erleben?
Ja, sie sehen nach Spaß aus. Ich hoffe, dass ich dieses Jahr eine erlebe. Es wäre ebenfalls schön, Eric Dier nach all den Jahren, die wir zusammen verbracht haben, eins dieser großen Gläser über den Kopf zu schütten. Wir werden sehen, es ist immer noch ein langer Weg.
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