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Der FC Bayern erinnert beim eindrucksvollen Sieg auf Schalke an die vergangene Saison, als er die Liga dominierte
Der FC Bayern erinnert beim eindrucksvollen Sieg auf Schalke an die vergangene Saison, als er die Liga dominierte

FC Bayern: Komfortzone verlassen

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Gelsenkirchen - Pünktlich zum Wiesn-Auftakt haben die Bayern auch in der Bundesliga wieder ernst gemacht und beim Erinnerungen an die totale Dominanz der Vorsaison geweckt. Nachdem der glanzlose 2:0-Sieg der Vorwoche gegen Hannover 96 noch Chef-Mahner Matthias Sammer auf den Plan gerufen hatte, scheint der Triple-Sieger nun auf dem Weg hinaus aus der "Komfortzone".

Katz und Maus gespielt

Nach ihrer beeindruckenden Demonstration der Stärke fehlte den Bayern lediglich ein Tor, um die Tabellenführung von Borussia Dortmund zu übernehmen. Den FCB-Stars war es zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison noch egal. "Wir sind rundum zufrieden. Wir konnten uns im Vergleich zum letzten Spiel nochmal steigern und haben den Ball gut laufen lassen. Am wichtigsten sind die drei Punkte. Alles andere kommt noch", sagte Jerome Boateng, der das Duell mit seinem Bruder Kevin-Prince auf Schalker Seite klar für sich entscheiden konnte.



Wie schon beim ersten Spiel in der Champions League gegen Moskau gab es diesmal keine Spur von "Lethargie" und "Dienst nach Vorschrift", wie Sportvorstand Sammer zuletzt bemängelt hatte. Stattdessen spielte das Team von Pep Guardiola mit seinem Gegner Katz und Maus und ließ die "Knappen" kaum in Zweikampfsituationen kommen. "Das Positions- und Passspiel der Bayern ist überragend", befand Kevin-Prince Boateng und Dennis Aogo fühlte sich spätestens nach dem 0:2 "wie ein Idiot, der nur hinterherläuft". "Es ist der Stil der Bayern, den Gegner dazu zu zwingen, dass er nicht mehr laufen will", so der Linksverteidiger konsterniert.

Nach dem 31. Spiel in Folge ohne Niederlage war für Trainer Pep Guardiola der Auftritt seiner Unschlagbaren "ein Schritt nach vorne", auch wenn er an einigen Stellen noch Verbesserungsbedarf sieht. "Das perfekte Spiel gibt es aber nicht. Auch diesmal hatten wir manchmal noch zu einfache Ballverluste", bemängelte der Spanier. Noch scheinen auf dem Weg zur annähernden Perfektion die letzten Automatismen im flexiblen Spielsystem zu fehlen.

"Hart arbeiten und Kilometer fressen"



Vom Gefühl her sei es ein gutes Spiel gewesen, aber "ich bin ja kein Analyst, davon haben wir schließlich genug im Verein", wollte Thomas Müller nicht zu sehr ins Detail gehen. Sorgen, die andere Vereine wohl gerne hätten. "Sobald wir ein Spiel verlieren, wird wieder alles hinterfragt. Daher will ich nicht sagen, dass alles super ist. Wir müssen auch jede Woche um unsere Punkte kämpfen. Vielleicht haben wir individuell bessere Spieler, aber auch wir müssen hart arbeiten und Kilometer fressen", so der 24-Jährige, der noch auf sein erstes Saisontor wartet.

Guardiola hatte Rückkehrer Bastian Schweinsteiger ins zentrale Mittelfeld an die Seite von Toni Kroos beordert. Philipp Lahm ließ er überraschend erneut als Sechser ran. Eine Variante, die augenscheinlich Erfolg bringt und auch beim Team gut ankommt. "Ich denke er macht es sehr gut. Philipp ist ein echter Allrounder, der fast überall spielen kann, außer im Tor vielleicht", sagte Flügelflitzer Arjen Robben mit einem Schmunzeln.

Zeit eine Serie zu starten



Für den Niederländer sei es nun an der Zeit, eine Serie zu starten. Als nächstes "Opfer" in den "Vollgas-Wochen" soll wieder Hannover 96 herhalten, diesmal am Mittwoch im DFB-Pokal. Vor Wochenfrist hatte die schwache Zweikampfquote gegen die Niedersachsen von 45 Prozent Sammer auf die Palme gebracht. Gegen Schalke (53 Prozent) zeigte sich der FC Bayern in dieser Statistik deutlich verbessert.

"Es ist gut, dass wir viele Spiele hintereinander haben, um unseren Rhythmus zu finden. Es gibt immer Dinge zu verbessern", so Robben, der sich auf die nächste Herausforderung freut. "Wir wollen natürlich auch im Pokal weiterkommen und müssen gegen Hannover wieder Gas geben".

"Lasst uns ruhig bleiben"



Gerade während der Wiesn wollen sich die Bayern freilich keine Blöße geben. Im vergangenen Jahr gewannen sie in dieser Zeit alle ihre Spiele. Beruhigend auch die Torgarantie: In den letzen 43 Spielen hat der FC Bayern immer getroffen.

Von einer Bayern-Dominanz oder gar aufkommenden Langeweile in der Liga will Robben indes nichts wissen. "Lasst uns ruhig bleiben. Es ist noch zu früh in der Saison. Wir müssen weiter kritisch bleiben." Auch nach dem starken 4:0 - Matthias Sammer wird schon dafür sorgen.

Aus Gelsenkirchen berichtet Markus Hoffmann