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Schalke und Dortmund appellieren gemeinsam an ihre Fans: denjenigen, die aus Rivalität Feindschaft machen wollen, müssen die Clubs Grenzen setzen
Schalke und Dortmund appellieren gemeinsam an ihre Fans: denjenigen, die aus Rivalität Feindschaft machen wollen, müssen die Clubs Grenzen setzen

Fans fiebern Drei-Derby-Spieltag entgegen

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Derbyzeit in der Bundesliga. An drei Tagen kommt es am 24. Spieltag zu spannungsgeladenen Nachbarschaftsduellen: Schalke gegen Dortmund, Leverkusen gegen Köln und Hannover gegen Wolfsburg. Und in jedem der drei Derbys steckt neben der üblichen örtlichen Fan-Rivalität jede Menge sportliche Brisanz.

Die Derbyzeit beginnt Freitagabend in der Schalker Veltins-Arena. Vor dem 76. Bundesliga-Duell der zwei Revierclubs haben Schalke und Dortmund einen gemeinsamen Appell an ihre Fans gerichtet: Holt euch das Derby zurück!

"Unmissverständlich Grenzen setzen!"

In dem Text, der auf beiden offiziellen Homepages veröffentlicht wurde, machen S04 und BVB klar, dass niemand ein "Kuschelderby" wolle. "Aber denjenigen, die aus Rivalität Feindschaft machen wollen, müssen die Clubs gemeinsam mit der überwiegenden Mehrheit der vernünftigen Fans unmissverständlich Grenzen setzen!"

Und so fordern beide Clubs ihre Fans auf:

    Übt keine Gewalt aus und droht diese auch nicht an!
    Klaut und präsentiert keine gegnerischen Fanutensilien!
    Unterlasst jegliche diskriminierenden und rassistischen Äußerungen und Gesänge
    Toleriert kein Fehlverhalten, vor allem nicht in den eigenen Reihen!
    Verzichtet auf Fanmärsche und konspirative Anreisen!
    Lasst eure Pyrotechnik und Feuerwerkskörper zu Hause!
    Vertraut der Kooperation zwischen den Vereinen und der Polizei!


Fan-Verbände begrüßen Appell

Frank Arndt, Vorstandsmitglied des Schalker Fan-Club Verbands, erklärt: "Das Wichtigste sollten der Support und die Gesänge sein. Da darf man ruhig auch mal den Gegner hochnehmen und sollte auf beiden Seiten nicht so zartbesaitet sein. Doch dabei muss es bleiben. Jeder sollte auf seinen Nebenmann achten und konsequent den Mund aufmachen, wenn der sich nicht diese Abmachungen hält."

Marco Blumberg, Vorsitzender der Fan- und Förderabteilung von Borussia Dortmund, freut sich über den Derby-Appell: "Fast alle unsere Mitglieder haben sich eine solche Klarstellung und das Zusammenwirken der Offiziellen beider Vereine gewünscht. Wir sind in den letzten Monaten oft angeschrieben worden und um klare Stellungnahmen gebeten worden. Deshalb sind wir sehr dankbar, dass nun beide Vereine erkannt haben, dass ein "Weiter so" nicht sein darf."

50. Bundesliga-Derby zwischen Bayer und Köln

Das Derby der kürzesten Wege findet Samstag in Leverkusen statt. Auch wenn für die älteren Kölner Fans das Derby gegen Borussia Mönchengladbach noch bedeutender ist, so hat auch das Bayer-FC-Duell vor dem inzwischen 50. Bundesliga-Vergleich eine über 30-jährige Tradition entwickelt.

Im Kölner Fanlager herrscht vor dem vermeintlich ungleichen Duell eine Mischung aus Frust und Galgenhumor. "In den letzten 14 Jahren haben wir alle Spiele dort verloren. Warum sollte sich gerade jetzt was daran ändern. Ich glaube nicht ansatzweise an einen Punkt", sagt User "Drago" im Forum "FC-Brett". Dagegen setzt "Virus", dass ausgerechnet jetzt Bayers Serie von 23 Spielen ohne Niederlagen reißen wird: "Und genau deswegen gewinnen wir da, solche Geschichten sind quasi vorprogrammiert!"

"Köln-Spiel ist kein Selbstläufer"

Im Bayer-Forum "Werkself.de" gibt es zwar ein paar wenige Stimmen, die vor einem angeschlagenen Gegner warnen. Aber sonst geht es bei vielen Fans des Tabellenführers nur um die Höhe des Sieges. "Das Köln-Spiel ist kein Selbstläufer. Mit etwas Einsatz wird‘s aber trotzdem für einen 4:0-Erfolg reichen", schätzt "Basti-SVB".

Die Kölner Sorgen hätte man bei Hannover 96 zurzeit liebend gerne. Nacht acht Bundesliga-Niederlagen in Folge steht 96 das Wasser bis zur Unterlippe. Und so strotzt der Anhang der "Roten" vor dem sonntäglichen Niedersachsenderby gegen den VfL Wolfsburg nicht gerade vor Selbstvertrauen.

Wolfsburg hofft auf Hannovers Klassenerhalt

"Mir wäre am liebsten, wenn die Truppe sich zu einem richtig dreckig erkämpften 1:0 durch den neu verlegten Rasen pflügen würde. Damit sie mal wieder den schönen Geruch von Kampf, Einsatz, Leistung, Willen, Teamgeist, über die Grenzen gehen, Härte, den inneren Schweinehund besiegen und den dadurch einhergehenden Erfolg wahrnehmen kann", will "Rotes Tuch" wie viele andere Hannover-Fans, dass die Mannschaft den Abstiegskampf endlich wörtlich nimmt.

Weil sich wahre Rivalen nur ungern aus dem Weg gehen und dem einen ohne den anderen doch einiges fehlt, hoffen sogar einige Wolfsburger auf ein Happyend für Hannover. "Die sollen mal ruhig drinbleiben. Ich möcht ungern auf das Derby verzichten", meint "Vita" ebenso wie "WobüWolf": "Daher wünsche ich den Roten trotz knüppelharter Restsaison zumindest die Relegation und den Sieg dort."

Stefan Kusche