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Fair geht vor: Wolfsburgs Luiz Gustavo (l.) entschuldigt sich bei Bayer-Stürmer Stefan Kießling nach einem Foulspiel (© Imago)
Fair geht vor: Wolfsburgs Luiz Gustavo (l.) entschuldigt sich bei Bayer-Stürmer Stefan Kießling nach einem Foulspiel (© Imago)

Fair geht vor: Weniger Fouls und Karten

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München - Neben der regelrechten Torflut gibt es in der Bundesliga aktuell einen weiteren erfreulichen Trend: Fouls sind aus der Mode gekommen.

Eberl: "Sind auf dem richtigen Weg"

Als Prototyp des fairen Fußballers gilt Philipp Lahm. Bayerns Spielführer, der in der aktuellen Saison vornehmlich im Mittelfeld eingesetzt wird, kommt praktisch ohne Fouls aus. Lediglich ein einziges Mal musste Lahm zu unfairen Mitteln greifen - und das nach 658 gespielten Minuten. Gänzlich ohne Foul kam bislang sogar der Braunschweiger Jan Hochscheidt aus. Allerdings stand der Eintracht-Neuzugang wegen einer Verletzung nur 309 Minuten auf dem Platz.



Für Gladbachs Sportdirektor Max Eberl gibt es mehrere Gründe für diesen Trend. "Es ist schon so, dass das Spiel fairer geworden ist. Brutale Tacklings gibt es zwar noch vereinzelt, aber deutlich seltener als früher. Hinzu kommt, dass die Schiedsrichter versuchen, das Spiel laufen zu lassen und nicht jedes kleine Foul abzupfeifen. Das tut dem Spiel gut. Und wenn die Entwicklung in diese Richtung geht, ohne dass die groben Fouls zunehmen, dann sind wir auf dem richtigen Weg", sagt Eberl gegenüber bundesliga.de.

Insgesamt pfiffen die Schiedsrichter bislang nur 2.082 Foulspiele - so wenige Vergehen wurden an den ersten acht Spieltagen nie zuvor geahndet. Dabei tut sich vor allem Borussia Mönchengladbach hervor, denn die Fohlen sind mit 83 Fouls das fairste Team der Bundesliga. Mit den Bayern und Borussia Dortmund folgen zwei weitere Mannschaften aus den Top 4 der aktuellen Tabelle. Die "bösen Buben" mit 148 Fouls kommen dagegen aktuell aus Hannover.

Dabei ist es durchaus von Eigeninteresse, Foulspiele - gerade in der Nähe des eigenen Strafraums - zu vermeiden. "Unnötige Fouls schwächen dich. Der Gegner bekommt dadurch bei Freistößen zusätzliche Torchancen", erklärt Hertha-Coach Jos Luhukay.

Weniger Fouls - weniger Karten



Mit den Fouls ging auch die Anzahl der Verwarnungen zurück. Die Referees zückten bisher 381 Mal die Gelbe Karte - so selten wie zuletzt 2005/06. Sechs Mal wurde ein Spieler mit Gelb-Rot vom Feld gestellt. In der Vorsaison waren es zum gleichen Zeitpunkt zwar lediglich vier, ansonsten seit der Datenerfassung 1992/93 aber immer mehr als sechs Ampelkarten. Platzverweise mit glatt Roten Karten wurden bisher acht Mal ausgesprochen - das sind zwei weniger als in den letzten beiden Spielzeiten (2012/13 und 2011/12 jeweils zehn).

Die wenigsten Karten handelte sich bisher der BVB ein, auch wenn Mats Hummels am 8. Spieltag einen Platzverweis kassierte. Neben dieser Roten Karte sahen die Dortmunder Spieler nur sieben Mal den gelben Karton. Hannover 96 ist auch in dieser Kategorie mit 22 Verwarnungen und einer Roten Karte das Schlusslicht.

Johannes Fischer