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Der Ex-Bremer Naldo (2.v.l.) holt sich nach seinem fulminanten Freistoßtreffer die Glückwünsche von VfL-Trainer Lorenz-Günther Köstner ab
Der Ex-Bremer Naldo (2.v.l.) holt sich nach seinem fulminanten Freistoßtreffer die Glückwünsche von VfL-Trainer Lorenz-Günther Köstner ab

Ex-Bremer versüßen Allofs' Auftakt bei den "Wölfen"

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Sinsheim - Sinsheim - Alle Fotografen hatten sich kurz vor Spielbeginn der Partie bei der TSG 1899 Hoffenheim vor der Ersatzbank des VfL Wolfsburg platziert. Als Klaus Allofs schließlich die Arena betrat und zum ersten Mal als Manager des VfL dort Platz nahm, setzte ein Blitzlichtgewitter ein. Ein Bild für die Geschichtsbücher war das, nachdem Allofs erst vergangene Woche nach 13 Jahren als Manager des SV Werder Bremen zum VW-Klub gewechselt war.

Allofs im Moment in der Beobachterrolle

Wechsel von Managern mitten in einer Saison sind ungewöhnlich, im Falle von Allofs wurde das auch als spektakulär gewertet. Er soll den Kader nach den vielen Transfers der Ära Magath beruhigen und übersichtlicher machen - und den VfL "sympathischer". Vor und nach der Partie waren alle Augen auf Allofs gerichtet. Nach Abpfiff und dem sagte Allofs: "Die Mannschaft hat das gut gemacht heute, und die Eindrücke der letzten Tage bestätigt."



Vor dem Anpfiff hatte er sich in den Katakomben in der Sinsheimer Arena noch das Spiel von Werder gegen Düsseldorf bis zum Ausgleich von Petersen angeschaut (Endstand 2:1 für Werder). So richtig gejubelt hat Allofs am Sonntag aber erst nach dem 3:0 für seinen Club durch Naldos Freistoßtor, einem weiteren ehemaligen Bremer, der dem ehemaligen Mannschaftskollegen an der Weser, TSG-Torwart Tim Wiese, keine Chance ließ.

"Bitte keine Studien", bat Allofs später: "Bei Werder habe ich auch nicht immer einen Purzelbaum geschlagen." Mit Werder-Trainer Thomas Schaaf habe er noch am Samstag telefoniert, so Allofs, man habe sich gegenseitig Glück gewünscht. Im Moment nehme er beim VfL nur die Beobachterrolle ein, er werde keine "Ferndiagnosen" machen, was Bewertungen von Spielern und den Trainer Lorenz-Günther Köstner angehe.

Ex-Bremer wird zum Leistungsträger



Allofs war mit der Leistung seiner neuen "Grün-Weißen" "sehr zufrieden". Der VfL war gegen zunächst schwache, dann bessere Hoffenheimer effektiv und ging schon früh in Führung. Ivica Olic flankte in die Mitte, Tim Wiese ließ den Ball passieren und der starke Japaner Makoto Hasebe köpfte leicht zum 1:0 ein. Die Stimmung der Hoffenheim-Fans wurde noch ruhiger, als der Wolfsburger Mittelstürmer Bas Dost in der 24. Minute das 2:0 erzielte. Firmino hatte den Ball leichtfertig dem VfL-Mittelfeldspieler Josue in die Füße gespielt und der dann Dost hervorragend in Szene gesetzt.

Diego, ein weiterer ehemaliger Bremer, scheint nun wieder ein Leistungsträger beim VfL zu werden. Nach seinem herrlichen Pass hätte Dost das 3:0 in der 62. Minute machen müssen, doch TSG-Innenverteidiger Matthieu Delpierre grätschte den Ball von der Linie. Und nur ein paar Minuten später hätte er fast selbst seine gute Leistung mit einem Tor gekrönt – sein Schuss ging aber knapp am Tor vorbei. Diego und Naldo hatten sich im Vorfeld ja für die Verpflichtung von Allofs stark gemacht, in Sinsheim gehörten sie zu den besten Spielern ihres Teams.

Kontinuität als Erfolgsgeheimnis



Durch den Erfolg verließen die Wolfsburger den Relegationsrang 16 und stellten Kontakt zum Mittelfeld der Tabelle her. Seit Lorenz-Günther Köstner das Traineramt von Felix Magath übernommen hat, feierten die Wolfsburger vier Siege in fünf Spielen. Köstner ließ dabei fünf Mal dieselbe Elf beginnen. "Siege sind durch gar nichts zu ersetzen", sagte Köstner. "Ich bin stolz auf die Mannschaft."

Auch für Klaus Allofs gingen die "anstrengenden letzten Tage" also mit seinem ersten Sieg in der Verantwortung beim VfL zu Ende. Klar, das sei schon seltsam nach 13 Jahren bei einem Verein, nun für einen neuen zu arbeiten." "Das sei eine neue Aufgabe, ich bin in ein anderes System reingekommen", erzählte Allofs. Dann lächelte er und sagte: "Aber das habe ich mir selbst eingebrockt."

Aus Sinsheim berichtet Tobias Schächter