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Holger Stanislawski verließ in der Sommerpause den FC St. Pauli und schloss sich 1899 Hoffenheim an
Holger Stanislawski verließ in der Sommerpause den FC St. Pauli und schloss sich 1899 Hoffenheim an

"Es geht darum, Bilder aufzubauen"

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Hoffenheim - Nach 18 Jahren kehrte Holger Stanislawski dem FC St. Pauli den Rücken zu. Aus der Millionenstadt Hamburg verschlug es den 41-Jährigen nach Sinsheim, genauer gesagt zu 1899 Hoffenheim. 3.300 Einwohner hat der Sinsheimer Ortsteil.

Am vergangenen Wochenende lobte Tom Starke seinen Trainer: "So was habe ich noch nie erlebt. Man geht mit dem Gefühl raus, dass man über sich hinauswächst", so der Torwart nach dem 1:0 über den Deutschen Meister Borussia Dortmund.

"Ich habe nichts anderes gemacht als früher", relativiert Stanislawski im Gespräch mit bundesliga.de. Auch macht es für den ehemaligen Innenverteidiger keinen Unterschied, ob er einen Abstiegskandidaten oder einen Verein aus höheren Tabellenregionen trainiert. "Es geht immer um Fußball."

bundesliga.de: Herr Stanislawski, Tom Starke hat ihre Motivationskünste vor dem Spiel gegen Dortmund in den höchsten Tönen gelobt. 'So was habe ich noch nie erlebt. Man geht mit dem Gefühl raus, dass man über sich hinauswächst", sagte ihr Torwart. War es ihnen zu ruhig im beschaulichen Hoffenheim?

Stanislawski: Nein ich habe nichts anders gemacht als früher auch. Wichtig ist der Inhalt. Es geht darum, Bilder aufzubauen, um den Jungs vor Augen zu führen, was sie erwartet.

bundesliga.de: Ist die Taktik aus dem Dortmund-Spiel eine Blaupause für andere Trainer wie man den Deutschen Meister besiegen kann?

Stanislawski: Nein. Jede Mannschaft hat eine andere Ausrichtung. Wir sind viel gelaufen und haben mutig nach vorn gespielt. Und dann hat natürlich geholfen, dass wir einen guten Tag erwischt hatten.

bundesliga.de: Bisher gab es die gleichen Resultate, die Hoffenheim auch in der Vorsaison erzielte: Niederlage in Hannover, Sieg im eigenen Stadion gegen Dortmund. Am Ende sprang Rang 11 heraus. Was ist das Ziel für die Saison?

Stanislawski: Es ist zu früh, jetzt schon über die Platzierung am Ende der Saison zu reden. Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Es wird noch dauern, bis die Spieler die Laufwege verinnerlicht und wir zu unserem Spiel gefunden haben, Besonders hinderlich ist, dass wir so viele Verletzte haben. Ich habe gerade mal 16 Spieler beim Training.

bundesliga.de: Unter den Verletzten sind Leistungsträger wie Tobias Weis, Boris Vukcevic und Vedad Ibisevic, Andreas Ibertsberger saß gegen Dortmund immerhin schon auf der Bank. Wann werden die Spieler wieder einsatzbereit sein?

Stanislawski: Bei den drei genannten wird es leider noch eine Weile dauern. Und Ibertsberger gehörte auch noch nicht auf die Bank. Er hat gerade mal zwei Einheiten mit der Mannschaft trainiert. Ich habe ihn nur mitgenommen, weil der Kader so dünn ist.

bundesliga.de: Werden Sie noch auf dem Transfermarkt tätig?

Stanislawski: Wir beobachten natürlich den Markt. Aber akut haben wir in der Richtung nichts geplant.

bundesliga.de: Mit St. Pauli war klar, dass Sie gegen den Abstieg spielen. Der dürfte in Hoffenheim kein Thema sein. Ändert sich dadurch Art und Ausrichtung des Trainings?

Stanislawski: Nein. Es geht immer um ein Fußballspiel. Ich plane von Spiel zu Spiel anhand des Gegners.

bundesliga.de: Am Samstag geht es nach Augsburg. Was haben Sie sich für das Spiel vorgenommen?

Stanislawski: Natürlich wollen wieder mutig nach vorne spielen und drei Punkte holen. Augsburg ist als Aufsteiger mit zwei Unentschieden stark in die Saison gestartet. Das wird ein intensives Spiel. Wir müssen mindestens so viel investieren wie gegen Dortmund.

bundesliga.de: Haben Sie schon so viel Abstand, dass Sie sich Spiele ihres Ex-Clubs St. Pauli ansehen können?

Stanislawski: Natürlich. Ich habe mir die Spiele gegen Bochum und Aachen angesehen. Ich freue mich für die Jungs, dass es so gut läuft.

bundesliga.de: In der nächsten Saison also mit Hoffenheim ans Millerntor?

Stanislawski:(lacht) Wenn wir drin bleiben... Aber im Ernst: Ich würde mich sehr freuen, wenn St. Pauli aufsteigt.

Das Gespräch führte Jürgen Blöhs