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Der SV Werder Bremen hat zum zweiten Mal in Folge das europäische Geschäft verpasst
Der SV Werder Bremen hat zum zweiten Mal in Folge das europäische Geschäft verpasst

Enttäuschung, Abschied und Umbruch

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Bremen - Die Gesichter der Werder-Profis ließen eine gewisse Enttäuschung erkennen. "Danke für Eure Treue" stand auf einem großen Banner, dass sie nach dem letzten Saisonspiel auf dem Rasen des Weser-Stadions in den Händen hielten. Die Botschaft wurde von den Fans aufgenommen, der Applaus zum Abschied hielt sich aber dennoch in Grenzen.

Allofs sehr enttäuscht

Aber wie sollte es nach der schlechtesten Rückrunde in der Bundesliga-Geschichte der Bremer auch anders sein. Gerade einmal 13 Zähler holten die "Grün-Weißen" im Jahr 2012 - nur Hertha, Köln und Kaiserslautern weniger. Zum zweiten Mal in Folge konnten sich die Hanseaten nicht fürs europäische Geschäft qualifizieren.



"Der Rasen sollte gegen Schalke brennen. Gespürt habe ich davon aber nichts. In der Hinrunde haben wir mit Begeisterung gespielt und sind als Team aufgetreten, das war in der Rückserie nicht mehr der Fall. So wenige Punkte dürfen wir nicht holen", fiel die Kritik von Geschäftsführer Klaus Allofs an die Spieler deshalb auch heftig aus.

Mit der gegen den FC Schalke 04 blieb Werder zum neunten Mal in Folge sieglos. Eine solche Negativserie gab es zuletzt von September 1995 bis Februar 1996. Damals waren es sogar 12 Partien am Stück ohne Erfolgserlebnis.

Dass es wieder einmal nicht zu einem "Dreier" gereicht hat, dafür hatte Trainer Thomas Schaaf die Gründe schnell erkannt. "Das Spiel hat einmal mehr gezeigt, dass wir es nicht schaffen, unsere Vorgaben so umzusetzen, dass wir den Platz als Sieger verlassen. Wir nutzen unsere Möglichkeiten nicht und schaffen es deshalb nicht, einen positiven Weg einzuschlagen", sagte Schaaf.

Abschiede in Bremen



Für die Rückkehr auf die Erfolgsspur konnte auch der überraschende Einsatz von Tim Borowski nicht sorgen, der nach insgesamt 15 Jahren im grün-weißen Trikot zum Abschied doch noch zu einem Saisoneinsatz kam. "Ich wäre schon froh gewesen, überhaupt im Kader zu stehen. Dass ich dann auch noch in der Startelf stand und mich so von den Fans verabschieden konnte, war super. Ich habe dem Trainer viel zu verdanken", meinte "Boro".

Der Mittelfeldspieler war einer von gleich sechs Akteuren, die vor dem Anpfiff offiziell verabschiedet wurden. Neben Borowski bekamen auch noch Torhüter Tim Wiese, Marko Marin, Mikael Silvestre, Markus Rosenberg und Lennart Thy einen besonderen Auftritt vor den Fans.

Kapitän optimistisch



"Ich hatte sieben tolle und erfolgreiche Jahre hier und bin traurig, dass diese Zeit nun vorbei ist. Es sind viele schöne Momente hängen geblieben. Besonders die Nordderbys gegen den HSV bleiben mir auch in Erinnerung. Wir haben Champions League gespielt und den DFB-Pokal gewonnen", erklärte Wiese mit einer großen Portion Wehmut.

Von so großen Erfolgen ist Werder Bremen weit entfernt. Nach den Enttäuschungen in dieser Saison und den vielen Abgängen wird auf die Verantwortlichen in den kommenden Wochen viel Arbeit zukommen.

Auch wenn Clemens Fritz für die anstehende Spielzeit nicht ganz so schwarz malen will. "Ich sehe weiter großes Potenzial in der Mannschaft und blicke optimistisch in die Zukunft. Wir werden in der kommenden Saison eine schlagkräftige Mannschaft zusammen haben", sagte der Kapitän.

Aus Bremen berichtet Michael Reis