Eintracht Frankfurt: Mit einer Trotzreaktion zur europäischen Krönung? - © IMAGO/Revierfoto/IMAGO/Revierfoto
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Fünf Gründe, warum Frankfurt gegen Real Madrid gewinnt

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Am Mittwoch kann Eintracht Frankfurt seinen Europa-League-Sieg krönen. In Helsinki geht gegen den Champions-League-Sieger Real Madrid um den UEFA Supercup. Die herbe 1:6-Auftaktpleite gegen Bayern München in der Bundesliga will Trainer Oliver Glasner nutzen, um die Schwachstellen schnellstmöglich zu beheben.

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1. Endspielerfahrung gesammelt

Eintracht Frankfurt stand in den letzten fünf Jahren bisher viermal in einem Pokalendspiel und hat nun in Finale Nummer fünf die Chance auf den nächsten Erfolg. 2017 scheiterten die Hessen noch im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund, ein Jahr später wurde der Pokal in die Mainmetropole geholt (3:1 gegen den FC Bayern). Die Münchner ließen einige Wochen später im DFL-Supercup nichts anbrennen und siegten deutlich mit 5:0. In diesem Jahr folgte dann die Sternstunde: Gegen die Glasgow Rangers setzte sich die SGE in einem legendären Finale durch und gewann erstmals die Europa League. Nun haben die Hessen die Möglichkeit, die nächste Trophäe in die Vitrine zu stellen. Champions-League-Sieger Real Madrid wartet im Finale des UEFA Supercups auf die Eintracht, die mit all ihrer gesammelten Erfahrung der vergangenen Jahre dort bestehen will. "Wir sehen uns in der Lage, solche Mannschaften nicht nur ärgern, sondern sie besiegen zu können. Mit dieser Einstellung werden wir das Spiel angehen", weiß Torhüter Kevin Trapp, der im Finale wieder gefordert sein wird.

2. Krönung der Europa-Reise

Mit einem 1:1 gegen Fenerbahce Istanbul startete Eintracht Frankfurt am 16.9.2021 in die Gruppenphase der Europa League. Es folgten drei Siege und zwei Unentschieden - und die Qualifikation für das Achtelfinale. Dort schaltete die SGE Betis Sevilla aus, ehe die Duelle mit dem FC Barcelona anstanden: Nach einem 1:1 zuhause setzte die Eintracht zu einer Siegesserie im Camp Nou und in beiden Halbfinals gegen West Ham an mit dem Triumph im Elfmeterschießen von Sevilla gegen die Glasgow Rangers als bisherigem Höhepunkt. Die Krönung könnte es nun im Helsinki Olympic Stadium geben...

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3. Neuzugänge können den Unterschied machen

In der ersten Pokalrunde beim 1. FC Magdeburg gab Mario Götze sein Pflichtspieldebüt in der Startelf und hob direkt das fußballerische Niveau der gesamten Mannschaft. Beim 4:0-Sieg leitete er das 2:0 ein und war für viele gefährliche Pässe verantwortlich. Gegen den FC Bayern konnte sich der Spielmacher zwar nicht so entfalten, die kreativen Ansätze waren aber wieder zu sehen.

Wer sich trotz der hohen 1:6-Niederlage beim Saisonauftakt auszeichnen konnte, war Randal Kolo Muani. Der neue Stürmer der Hessen überzeugte mit vielen Läufen, Ballgewinnen und seinem ersten Tor als Adlerträger. Mit Blick auf Real Madrid weiß der 23-Jährige, worauf es ankommen wird: "Wir müssen konzentriert ins Spiel gehen, auf dem Platz zusammenhalten und uns gegenseitig helfen. Und dann ist es wichtig, in die Räume zu spielen, die uns der Coach zeigt." Wenn der Franzose in den nächsten Spielen so weitermacht, wird er sich wohl schon bald für die Startelf empfehlen können.

4. Die Fehler sofort beheben

"Wir sind in der Realität angekommen", musste Sportdirektor Markus Krösche nach der Auftaktpleite gegen den FC Bayern zugeben. 5:0 führte der Rekordmeister bereits zur Pause und nutzte jeden noch so kleinen Fehler der Eintracht gnadenlos aus. Umso besser ist es nun, dass man diese Probleme bereits zu Saisonbeginn aufgezeigt bekommen hat und sie schnellstmöglich angehen kann. "Manchmal ist es ganz gut, gleich einen Nackenschlag zu bekommen, damit nicht jeder denkt, dass es so weiter geht wie vergangenes Jahr", weiß auch Trainer Oliver Glasner, der nicht viel Zeit hat, um seine Mannschaft auf Real Madrid vorzubereiten. Gegen den FC Bayern fehlte es an Kompaktheit und der nötigen Absicherung. "Ich habe viel Leidenschaft gesehen, aber auch viel Naivität", fügte Glasner nach dem Spiel hinzu. Auf den Österreicher wird noch eine Menge Arbeit zukommen, die ersten Schritte zur Stabilität können in Helsinki schon vorgenommen werden.

5. Gerne gegen spanische Teams

Besonders wenn es in der Vergangenheit international gegen spanische Clubs ging, schnitt die Eintracht oft ziemlich gut ab. Das zeigten vor allem die Erfolge der Europa-League-Saison 2021/22, als Frankfurt sich im Achtelfinale gegen Real Betis durchsetzte und im Viertelfinale sensationell gegen den FC Barcelona gewann. Insgesamt spielten die Hessen zwölfmal gegen eine spanische Mannschaft, gewannen sechs dieser Duelle und spielten viermal Remis.

Gegen Real Madrid gab es bisher erst ein Aufeinandertreffen, aber das war spektakulär: Am 18. Mai 1960 fand das Europapokalspiel vor einer Rekordkulisse von 127.621 Zuschauern im Glasgower Hampden Park statt. Für die Madrilenen war es das erste Europapokalspiel gegen eine deutsche Mannschaft überhaupt, das die Spanier mit 7:3 gewannen. Sollte Real auch am Mittwoch gewinnen, wäre es der fünfte europäische Supercup für die "Königlichen", sie würden dann zum AC Milan und dem FC Barcelona aufschließen.

Anders sieht es bei der SGE aus: Die Eintracht ist nach dem Hamburger SV, Werder Bremen, Borussia Dortmund und dem FC Bayern München erst das vierte Bundesliga-Team, das im Finale des UEFA Super Cups steht. Nur der FC Bayern gewann als deutsche Mannschaft diesen Pokal schon einmal.

Was für Frankfurt ein Vorteil werden könnte, ist der frühere Saisonstart und damit auch der Vorsprung um sich einzuspielen. Real bestritt bisher nur drei Testspiele (0:1 gegen den FC Barcelona, 2:2 gegen CF America und 2:0 gegen Juventus Turin). Die Saison in Spanien startet erst am 14. August, dennoch sind die Madrilenen natürlich mit ihrem Star-Ensemble der Favorit. "Wir kommen mit Schwung aus dem vergangenen Spieljahr und konnten uns gezielt verstärken. Unser Trainer Carlo Ancelotti möchte auf dem vorhandenen Fundament aufbauen", verrät der Ex-Frankfurter Jesus Vallejo, der mit Real bereits mehrere Titel holte. Bleibt abzuwarten, ob die Eintracht ihre Auftaktniederlage schnell vergessen machen und in Helsinki den zweiten Titel in diesem Jahr holen kann.