Trapp und die Eintracht haben die Bayern schon mehrmals bezwungen - © Simon Hofmann/Bundesliga
Trapp und die Eintracht haben die Bayern schon mehrmals bezwungen - © Simon Hofmann/Bundesliga
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Wird Eintracht Frankfurt wieder zum Bezwinger des FC Bayern München?

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Eintracht Frankfurt hat eines der schwierigsten Bundesliga-Restprogramme bis zum Jahresende. Am 14. Spieltag ist der FC Bayern München zu Gast, der ausgeruht bei den Hessen den nächsten Sieg einfahren will. In der Vergangenheit konnte die Eintracht aber schon mehrmals beweisen, dass sie den Rekordmeister zuhause bezwingen kann – diesmal auch?

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Blickt man auf die Gesamtbilanz der Bundesliga-Spiele zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München, scheint die Sache eigentlich klar zu sein: 104 Mal trafen die beiden Traditionsvereine bereits in der Bundesliga aufeinander, 57 Spiele davon gewann der FC Bayern und nur 24 Mal die SGE (23 Remis). 20 Siege davon fuhren die Adlerträger aber im eigenen Stadion ein, was eine positive Heimbilanz gegen den Rekordmeister bedeutet (bei 16 Remis und 16 Erfolgen der Münchner). Von den aktuellen Bundesligisten kann sonst nur Borussia Mönchengladbach mehr Heimsiege als Heimniederlagen gegen die Münchner vorweisen, historisch haben das noch vier weitere Mannschaften geschafft: 1. FC Saarbrücken, TeBe Berlin, SG Wattenscheid 09 und 1. FC Kaiserslautern.

Ausgeruhte Bayern fordern die Eintracht

Die Bayern, die nach eineinhalb Wochen Spielpause ungewohnt ausgeruht im Deutsche Bank Park antreten werden, arbeiten daran, ihre Bilanz in Frankfurt aufzupolieren. Für die SGE hingegen wird es das vierte Pflichtspiel innerhalb von zwei Wochen sein. Bei PAOK Saloniki unterlag man in der Europa Conference League 1:2, danach folgte ebenfalls ein 1:2 in Augsburg am 13. Spieltag und der enttäuschende Auftritt beim 0:2 in Saarbrücken im DFB-Pokal am Mittwoch. Da tat man es den Münchnern gleich und ließ den Bayern-Bezwinger auch zum Frankfurt-Besieger werden. Nun kommt mit dem Rekordmeister am Samstag des 14. Spieltags ein anderes Kaliber in den Frankfurter Stadtwald. Auch wenn es für die SGE eine schwere Aufgabe ist, wäre es ein guter Zeitpunkt, um den Gegentrend einzuleiten. 

Mit 18 Punkten nach 13 Spieltagen steht die SGE immer noch ordentlich da, in der letzten Spielzeit waren es zum gleichen Zeitpunkt aber trotz des Fehlstarts gegen die Bayern (1:6) fünf Zähler mehr – und in der Hinrunde geht es nach dem Bayern-Spiel noch gegen Leverkusen, Mönchengladbach und RB Leipzig, was das Restprogramm sehr schwer gestaltet.

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Die letzten Jahre in Frankfurt ausgeglichen

Trotz der - bis Mittwoch anhaltenden - Dreifachbelastung will die Eintracht natürlich auch gegen den FC Bayern ein gutes Spiel abliefern und wieder für eine Sensation im eigenen Stadion sorgen, denn in den letzten vier Jahren konnte Frankfurt zwei Spiele gegen den Rekordmeister zuhause für sich entscheiden. 2019 gewann die SGE mit 5:1 und besiegelte damals die Entlassung von Ex-Trainer Niko Kovac, der bei den Bayern die Koffer packen musste, ein Jahr später holte sie ein 2:1 im Deutsche Bank Park. 

Zwar gab es in der Vergangenheit einige Highlights aus Sicht der Hessen, dennoch haben die Bayern in ihrer aktuellen Form klar die Nase vorn und waren auch zuletzt öfter in Frankfurt erfolgreich: Das vorletzte Gastspiel in der Mainmetropole gewannen sie im Februar 2022 mit 1:0 und das letzte zum Auftakt der vergangenen Saison sogar mit 6:1. Joshua Kimmich erzielte dabei schon nach fünf Minuten mit einem cleveren Freistoß das erste Saisontor und zur Pause stand es bereits 0:5 aus SGE-Sicht. 

Zudem sind die Münchner offensiv weiter das Maß aller Dinge: Die Bayern stellen nach wie vor das Bundesliga-Team mit dem meisten Toren, dem höchsten xGoals-Wert, den meisten Torschüssen und den meisten Großchancen, obwohl sie ein Spiel weniger bestritten haben. Nach dem Remis von Leverkusen gegen Dortmund können sie sich auch ein bisschen als virtueller Tabellenführer fühlen, mit drei Punkten Rückstand, der besten Tordifferenz und dem Heimspiel gegen Union in der Hinterhand. Auf die Eintracht kommt also mal wieder ein schwerer Brocken zu.

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Mit Götze zum Sieg?

Mario Götze, der von 2013 bis 2016 für den FC Bayern München spielte und dreimal Meister wurde, kam an den letzten fünf Bundesliga-Spieltagen jeweils nur als Joker ins Spiel. Ein ungewohntes Bild, in der letzten Saison lief er in seinen 32 Partien stets von Beginn an auf und auch in dieser Spielzeit war das an fünf der ersten sechs Spieltage der Fall. "Wir hatten uns bewusst dazu entschieden, Mario gegen Augsburg nicht von Beginn an spielen lassen. Wir brauchen ihn am Mittwoch. Das war mit ihm abgesprochen", erklärte Trainer Dino Toppmöller mit Blick auf das Pokalspiel gegen Saarbrücken. Mit seiner Erfahrung und Spielidee ist Götze ein wichtiger Anführer auf dem Platz, der vor allem die jungen Spieler wie Larsson und Ebimbe im Mittelfeld anleiten kann. Gegen seinen Ex-Club könnte der 31-Jährige zu einem entscheidenden Faktor werden.

Der "Tanz auf drei Hochzeiten" war für Eintracht Frankfurt in dieser Saison eine Herausforderung. Nach dem Pokalaus mit breiter Brust in das Duell mit dem Rekordmeister zu gehen, wird sicherlich keine leichte Aufgabe. Dennoch hat die Eintracht bewiesen, dass sie den Bayern vor den eigenen Fans Paroli bieten kann. Ein gutes Ergebnis gegen den FC Bayern würde das schmerzliche Pokalaus, zumindest in Teilen, erträglicher machen und eine ordentliche Portion Selbstvertrauen geben, das sie für das schwere Restprogramm benötigen.