Oliver Glasner setzt auf Harmonie im Team - © IMAGO / Hartenfelser
Oliver Glasner setzt auf Harmonie im Team - © IMAGO / Hartenfelser
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Eintracht Frankfurt im Teamcheck: Neuer Trainer, gleiche Ziele

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Ab dem 13. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Hier: Eintracht Frankfurt. Am Main herrscht seit diesem Sommer Umbruch, denn mit Sportvorstand Markus Krösche und Cheftrainer Oliver Glasner weht bei der SGE neuer Wind. Die Ziele bleiben bei der Eintracht weiterhin gleich.

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Der Kader

Markus Krösche trat am 1. Juni 2021 sein Amt als Sportvorstand bei Eintracht Frankfurt an. Seitdem liefen so viele Transfers wie schon lange nicht mehr in der Mainmetropole. Auch weil Ben Manga vom Chefscout zum Direktor Profifußball aufgestiegen ist und mehr Handlungsfreiraum hat, sind bisher einige spannende Neuzugänge bei der Eintracht.

Auf der Torwartposition ist Kevin Trapp die klare Nummer eins, doch dahinter hat sich etwas getan: Frederik Rönnow ist fest zu Union Berlin gegangen und Markus Schubert zu Schalke 04 zurückgekehrt (anschließend Wechsel nach Arnheim). Dafür ist der 19-jährige Diant Ramaj vom 1. FC Heidenheim zur neuen Nummer zwei ernannt worden. Zudem verstärkt der erfahrene Jens Grahl (vorher VfB Stuttgart) das Torwart-Gespann.

Alle offiziellen Transfers in der Übersicht

Der Wechsel von Christopher Lenz wurde schon Anfang des Jahres bekannt gegeben. Der Außenspieler lieferte eine gute Vorbereitung ab und könnte als Backup von Filip Kostic eingesetzt werden. Auf der anderen Seite ist Danny da Costa zurück bei der SGE und will sich unter Oliver Glasner beweisen. Nach einem halben Jahr in Mainz brennt der 28-Jährige wieder, was in den Testspielen zu erkennen war.

Viel größere Baustellen hatten die Verantwortlichen weiter vorne, denn mit Andre Silva der Torgarant schlechthin zu RB Leipzig gewechselt: 28 Tore in einer Saison - so viele Treffer hat noch kein Frankfurter in einer Saison erzielt. Zudem hat er noch acht Vorlagen gegeben. Dafür kam Rafael Borre ablösefrei von River Plate nach Hessen. Der Kolumbianer machte in den Testspielen einen bissigen Eindruck und erinnerte vom Spielertyp an Ex-Frankfurter Ante Rebic. Zudem holte man mit Jesper Lindström (Bröndby) und Fabio Blanco (Valencia) zwei vielversprechende Talente, die noch eine große Rolle einnehmen könnten. Ein echter Mittelstürmer fehlt im Glasner-System aber noch. Für Dejan Joveljic (LA Galaxy) und Rodrigo Zalazar (Schalke 04) hat es anscheinend nicht im Kader der "Adler“ gereicht. Außerdem wurde Stürmer-Talent Ali Akman zu NEC Nijmegen verliehen. Der Transfermarkt schließt am 31. August, es könnte sich also noch etwas im Kader der Frankfurter tun.

Top-Neuzugang: Jesper Lindström

Der Däne zählt zu den spannendsten Transfers in diesem Sommer. Mit nur 21 Jahren war er in Bröndby Leistungsträger und hatte mit zehn Toren und elf Assists großen Anteil am ersten Titel seit 2005. „Jesper Lindström bringt unheimlich viel mit für unser Spiel und wird uns mit seinen Qualitäten sicher weiterhelfen können. Er ist sehr schnell und hat in Dänemark gezeigt, dass er ein enormes Potenzial hat. Jesper verleiht uns weitere Möglichkeiten und mehr Variabilität“, Sportvorstand Markus Krösche bei der Vorstellung. Lindström spielt vorzugsweise im offensiven Mittelfeld und wird neben Daichi Kamada oder Amin Younes sehr starke Spieler an seiner Seite haben.

Schlüsselspieler: Filip Kostic

Auch unter Oliver Glasner wird wohl kein Weg an Filip Kostic vorbeiführen, wenn es ins Angriffsspiel geht. Seit seinem Wechsel 2019 von Hamburg nach Frankfurt, entwickelte sich Kostic zu einem außergewöhnlichen Flügelspieler, der unermüdlich die Seite beackern kann und perfekte Vorlagen gibt. In der letzten Saison hatte der Serbe 17 Assists auf dem Konto und traf selbst viermal. Sollte Kostic seine Leistungen in dieser Saison wieder auf den Platz bringen, wird er für die Hessen unersetzlich werden.

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Jesper Lindström zählt zu den spannendsten Transfers bei der Eintracht - Juergen Kessler via www.imago-images.de/imago images/Kessler-Sportfotografie

So könnten sie spielen

Oliver Glasner wird, wie bereits sein Vorgänger und Landsmann Adi Hütter, wohl auch auf eine Dreierkette setzen. Mit Martin Hinteregger, Tuta und Evan Ndicka hat der Österreicher drei eingespielte Verteidiger, auf die er setzen kann. Die große Variabilität kommt dann in der Offensive, wo Glasner Spieler wie Daichi Kamada, Amin Younes, Jesper Lindström, Ajdin Hrustic oder auch Fabio Blanco einsetzen kann. Woran der neue Trainer aber auf jeden Fall arbeiten will, ist die Stabilität in der Defensive. 53 Tore kassierten die Hessen in der letzten Saison, sein ehemaliges Team Wolfsburg nur 37. Gut möglich, dass er dafür sein System immer an den Gegner anpassen wird. "Ich bin einfach jemand, der immer wieder neue Sachen probiert. Ich habe überhaupt kein Problem damit, auch auf die Gefahr hin, dass es nicht funktioniert“, so Glasner.

SGE: Trapp – Tuta, Hinteregger, Ndicka – da Costa, Rode, Sow, Kostic – Kamada, Lindström – Borre

Kostic ist für die Eintracht unverzichtbar - BEAUTIFUL SPORTS/Gawlik via www.imago-images.de/imago images/Beautiful Sports

Bisherige Vorbereitung

Eines konnte man in der Frankfurter Saisonvorbereitung deutlich erkennen: Oliver Glasner ist von Anfang an mit vollem Einsatz dabei. Er unterbrach immer wieder Spieleinheiten, holte sich Spieler gesondert ran und versuchte seine Taktik und Philosophie so gut es geht an den Mann zu bringen. "Ich habe das Gefühl eines Miteinanders hier bei der Eintracht. Und ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment machen, wie sie mitzieht", so Glasner, der viel Wert auf Harmonie innerhalb des Teams legt. Nach anfänglichen Problemen in den Testspielen (1:3 gegen Wehen Wiesbaden), wurde die SGE immer besser und schloss die Vorbereitung mit einem starken 2:1-Sieg gegen Saint-Etienne ab.

Saisonziel und Prognose

In diesem Sommer ist alles neu am Main und die Eintracht befindet sich nach längerer Zeit mal wieder im Umbruch. Es bleibt deshalb spannend, wie Oliver Glasner als neuer Trainer einschlägt und wie sich die vielen neuen Spieler entwickeln werden. Nach einem Jahr internationaler Abstinenz spielt Frankfurt wieder in der Europa League, ist nach dem frühen Aus im DFB-Pokal also noch in zwei Wettbewerben vertreten. Dieser Kraftakt fiel den Hessen nicht immer leicht, dennoch ist ein gutes Abschneiden in der Europa League, sowie ein internationaler Tabellenplatz auch in dieser Saison realistisch.