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Der VfB Stuttgart darf sich zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte über den Einzug ins Achtelfinale der Champions League freuen
Der VfB Stuttgart darf sich zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte über den Einzug ins Achtelfinale der Champions League freuen

Einstand nach Maß

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Neuer Trainer, endlich wieder Erfolg: Christian Gross, Nachfolger von Markus Babbel beim VfB Stuttgart, ist es beim 3:1-Sieg gegen Unirea Urziceni gelungen, aus den Schwaben wieder eine Einheit zu formen. Die Mannschaft wirkte wie ausgewechselt, nun müssen sich die Spieler auch in der Bundesliga beim 1. FSV Mainz 05 beweisen.

Sicher. Es ist noch niemandem stichhaltig gelungen, die positive Wirkung eines Trainerwechsels schwarz auf weiß zu beweisen. Noch immer ist ein Trainerwechsel auch die Rettung in letzter Not, die finale Möglichkeit, den Weg aus einer schweren sportlichen Krise doch noch zu finden.

Drei Tore in elf Minuten

Vielleicht kam auch wegen dieser Gewissheit bei VfB-Sportvorstand Horst Heldt nach dem 3:1 (3:0)-Sieg gegen Unirea Urziceni keine rechte Freude auf. Zu anstrengend waren seine letzten Wochen mit den vielen Niederlagen, den eskalierenden Fan-Aufständen und der Entlassung von Markus Babbel nach der letzten Partie gegen den VfL Bochum.

Am Ende konnte Heldt an seinem 40. Geburtstag dann aber doch noch ein wenig lächeln. Was auch daran lag, dass mit dem neuen Trainer Christian Gross wieder Hoffnung eingekehrt ist im Schwabenland. Und das zu Recht.

Der VfB Stuttgart bot gegen die Rumänen aus Uriziceni eine zumindest zu Beginn des Spiels beeindruckende Vorstellung und hatte die Partie bereits nach elf Minuten für sich entschieden. Ciprian Marica, Christian Träsch und Pavel Pogrebnyak schossen blitzschnelle Tore und sorgten für einen Gross-Einstand nach Maß.

Versöhnung mit den Fans

"Ich habe versucht in der kurzen Zeit der Mannschaft Selbstvertrauen einzuflößen. Es war toll, wie das Team heute angefangen hat", sagte ein sichtlich zufriedener Gross nach dem Erfolg. In der Tat wirkten die Stuttgarter wie verwandelt.

Angetrieben von Rückkehrer Sami Khedira zeigten die Schwaben, dass sie den Ernst der sportlichen Lage begriffen haben. Nach 15 Minuten war es ihnen sogar gelungen, die eigene Fangemeinde wieder zu versöhnen und die traurigen Ereignisse vom vergangenen Samstag nach dem Bochum-Spiel ein klein wenig vergessen zu machen.

Keine Spur mehr vom Krisen-VfB. "Heute hat jeder für den anderen gekämpft, ist weite Wege gegangen und hat die Zweikämpfe angenommen", meinte Khedira und sein erstarkter Mannschaftskollege Marica ergänzte: "Wir sind zurzeit in keiner einfachen Situation, deshalb war dieser Sieg ganz wichtig für uns."

Wieder ein Team

Gross ist es scheinbar innerhalb von drei Tagen Amtszeit gelungen, aus einem verwirrten Haufen wieder eine geschlossene Einheit zu formen. Zudem hat er Akteuren wie Alexander Hleb oder auch Pogrebnyak neuen Mut eingeflößt. Allerdings muss man sagen, dass die Rumänen - auch geschockt von den schnellen Gegentoren - über die 90 Minuten in der Mercedes-Benz Arena doch sehr bieder agierten.

Mit der Champions League wollte sich Gross dann auch nicht lange aufhalten. Der Schweizer sieht seinen Auftrag in erster Linie darin, die Bundesliga zu erhalten und den VfB aus der Abstiegszone zu führen.

Das machte er auch mehr als deutlich: "Es wäre fatal, wenn wir uns vom heutigen Spiel blenden lassen würden. Das wichtige Spiel steht am Sonntag in Mainz an." Denn dort darf keinesfalls verloren werden, sonst wird es für den VfB immer enger im Tabellenkeller.

Aus Stuttgart berichtet Jens Fischer