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Einst belächelt, nun gefürchtet

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Die spannendste Frage einer jeden Saison lautet: Wer wird Deutscher Meister? In der Regel kommt die Antwort schnell, laut und deutlich: "Die Bayern" heißt es dann. Und in den meisten Fällen kommt es dann auch so. Doch Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel, 1899 Hoffenheim könnte eine solche werden.

Der Aufsteiger und erneute Tabellenführer ist in aller Munde und längst kein Geheimtipp mehr. Bei der bisherigen Saison-Leistung ist das auch kein Wunder.

Treffsicherster Torjäger Europas

An elf Spieltagen erzielte das Team von Trainer Ralf Rangnick 31 Treffer - Aufsteigerrekord! 20 Torschüsse pro Spiel sind Liga-Spitze und die 13 Treffer von Torjäger Vedad Ibisevic sind nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in Europas Top-Ligen unerreicht.

Bei einer Umfrage unter den Usern von bundesliga.de rangiert der Aufsteiger als heißester Meister-Kandidat mit 32 Prozent vor der gesamten Konkurrenz (siehe Bild), auch vor dem FCB. Auch die meisten Bundesliga-Kollegen haben die Kraichgauer auf dem Zettel.

bundesliga.de hat die Meinungen der Experten zusammengestellt:

Franz Beckenbauer (Präsident FC Bayern München):
"Insgesamt macht Hoffenheim als Tabellenführer einen sehr souveränen Eindruck. Ich ziehe sämtliche Hüte, die ich daheim habe, vor Hoffenheim und dem Trainer Ralf Rangnick. Am Anfang hat sie jeder ein bisschen belächelt. Jetzt nimmt sie jeder ernst - und zwar sehr."

Udo Lattek (DSF-Experte):
"Ralf Rangnick und Hoffenheim können Meister werden. Der stets gezogene Vergleich mit Kaiserslautern, die auch als Aufsteiger Deutscher Meister wurden, hinkt allerdings etwas - Hoffenheim kommt immerhin direkt aus dem Amateurlager. Aber warum soll das nicht auch machbar sein? Natürlich wird die Mannschaft zum Beispiel gegen Bayern München unter einem ganz anderen Druck stehen. Wenn sie aber auch in so einem wichtigen Spiel gewinnen sollten, dann ist die Gefahr groß, dass sie Deutscher Meister werden."

Matthias Sammer (DFB-Sportdirektor):
"Es ist möglich, dass Hoffenheim nächstes Jahr gegen den FC Barcelona in der Champions League spielt."

Jürgen Klinsmann (Trainer FC Bayern München):
"Das ist eine Mannschaft, die die Bundesliga im nächsten Jahr auf jeden Fall in einem internationalen Wettbewerb vertreten wird. Sie wird auch bei der Vergabe der Meisterschaft ein Wort mitreden."

Günter Netzer (ARD-Experte):
"Die entscheidende Frage ist: Was passiert, wenn der Club in eine schwierige Phase kommt? Denn es wird nicht immer so weitergehen. Es wird hochinteressant sein zu sehen, ob die Mannschaft eine Schwächephase einfach so wegsteckt. Weil ihr natürlich noch die Erfahrung fehlt. Wenn die Etablierten der Liga allerdings weiter schwer in Tritt kommen, halte ich einen Platz unter den ersten Fünf für Hoffenheim für realistisch. Die Meisterschaft aber ist äußerst unrealistisch bis ausgeschlossen.

Uli Hoeneß (Manger FC Bayern München):
"Es ist klar, dass wir diesen Verein nicht ohne Weiteres abschütteln können. Sie werden wie eine Klette an uns hängen. Hoffenheim wird sich nachhaltig in der Spitze etablieren und um die Meisterschaft mitspielen."

Stefan Effenberg (TV-Experte bei Premiere):
"Hoffenheim steht zu Recht da oben. Die spielen tollen, erfrischenden Fußball. Sie drehen mittlerweile auch Spiele, so wie gegen Bochum (3:1 Anm. d. Red.), wo sie 1:0 zurücklagen: Ohne Problem gewinnen sie das Spiel. Oder auch gegen Karlsruhe (4:1, Anm. d. Red.), wo sie der Favorit waren. Auch mit dieser Rolle können sie jetzt gut umgehen und gewinnen das Spiel ohne Probleme. Also, die sollte man sehr sehr ernst nehmen."

Axel Roos (Deutscher Meister mit dem 1. FC Kaiserslautern 1998):
"Als ich das Spiel der Hoffenheimer gegen Hamburg gesehen habe, habe ich wirklich gedacht, es könnte vielleicht wieder passieren, dass ein Aufsteiger Meister wird. Unser Trainer Otto Rehhagel hat nach der Meisterschaft 1998 gesagt: Das wird immer einzigartig bleiben. Aber vielleicht wiederholt es sich jetzt. Wer den HSV schlägt, darf durchaus Ambitionen haben, Meister zu werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass es einen Dreikampf zwischen Hamburg, Hoffenheim und Bayern gibt."

Ralf Rangnick (Trainer 1899 Hoffenheim):
"Wir denken nicht daran, was nächstes Jahr im Mai ist. Was wir von Anfang an gesagt haben ist, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen und die Mannschaft so einstellen und vorbereiten werden, dass sie auch von der Einstellung her in der Lage ist, jedes Spiel zu gewinnen – egal ob das in Cottbus ist oder zuhause gegen den KSC oder auch in München. Ich finde diese ganze Diskussion natürlich amüsant und unterhaltsam, aber bei uns denkt niemand darüber nach, ob wir Deutscher Meister werden können."

Vedad Ibisevic (Stürmer 1899 Hoffenheim):
"Auf jeden Fall will ich Meister werden. Und mal schauen, was passiert."