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Seppo Eichkorn (vorne) betreut die Schalker Mannschaft nach Rangnicks Rücktritt als Interimstrainer
Seppo Eichkorn (vorne) betreut die Schalker Mannschaft nach Rangnicks Rücktritt als Interimstrainer

"Ein mutiger und zu respektierender Schritt"

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München - Der völlig überraschende Rücktritt von Ralf Rangnick hat Fußballdeutschland schockiert. Bestürzung, aber auch viel Respekt und Bewunderung sind die Reaktionen auf den Schritt des ehemaligen S04-Trainers.

Mitarbeiter, Kollegen und Verantworliche aus der Bundesliga äußerten sich über Rangnicks Entscheidung - bundesliga.de hat die Reaktionen zusammengefasst.

Clemens Tönnies (Aufsichtsratsvorsitzender Schalke 04): Die Nachricht hat uns tief getroffen. Wir sind außerordentlich froh und sehen es als mutigen Schritt und als Vertrauensbeweis an, dass Ralf Rangnick sich uns offenbart hat. Für den FC Schalke 04 ist das eine bittere Entwicklung, da wir uns in einer Phase befinden, in der alle im Club an einem Strang ziehen und es Schritt für Schritt in die richtige Richtung geht. Jetzt aber hat die Gesundheit von Ralf Rangnick absolute Priorität, er bekommt von uns jede Rückendeckung und jede gewünschte Unterstützung. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute, vor allem aber eine baldige und vollständige Genesung. Über die Frage, wer künftig das Amt des Cheftrainers übernehmen wird, werden wir in aller Ruhe beraten und entscheiden.

Sportdirektor Horst Heldt (Schalke 04): Ich habe Hochachtung vor dieser Entscheidung. Er hat mir gesagt, dass es ihm nicht gut geht. Das zieht uns den Boden unter den Füßen weg, denn das war vorausschauend nicht erkennbar, und in der Kürze der Zeit kann auch nicht an Lösungen gedacht werden. Das war ein Schock, wir müssen das erst einmal sacken lassen. In ein Seelen-Empfinden kann man nicht immer hereinschauen, das ist eine Krankheit, die man nicht an der Stirn ablesen kann.

Mannschaftsarzt Thorsten Rarreck (Schalke 04): Die Diagnose lautet vegetatives Erschöpfungssyndrom. Der Körper ist ausgelaugt, körperlich ist er am Ende. Er wird nach einer Pause zur alten Stärke zurückkommen. Ich vergleiche das mit einem Spieler, der übertrainiert ist und seine Leistung nicht mehr bringen kann. Es ist eine präventive Maßnahme und daher wichtig, dass er die Speicher wieder auffüllt. Die Zeit muss jetzt die Wunden heilen. Das hat sich zwar in den letzten Wochen angebahnt, aber in den ersten Monaten nicht erkennbar. Ein Bayern-Trainer hat mal gesagt: Flasche leer! Das ist wirklich so.

Co-Trainer Seppo Eichkorn (Schalke 04): Das war für mich total überraschend, ein regelrechter Schock. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ralf Rangnick hat vor der Mannschaft gesagt, dass er keine Kraft mehr habe, ihr das zu geben, was sie braucht. In der Kabine war es sehr emotional.

Spieler Christoph Metzelder (Schalke 04): Solch eine Entscheidung zwei Tage vor einem Bundesligaspiel zu erfahren, ist ein Schock. So etwas habe ich in elf Profijahren noch nicht erlebt. Ich hoffe, dass Ralf Rangnick und seine Familie zur Ruhe kommen. Ich habe an ihm keine Veränderung festgestellt, er war wie immer, sehr sachlich und analytisch. Seine Entscheidung darf für uns am Samstag keine Entschuldigung sein. Wir wollen gegen Freiburg gewinnen, und der Sieg soll zeigen, dass er die Handschrift von Ralf Rangnick trägt. Ja, man kann sagen, dass wir auch für ihn spielen.

Trainer Jürgen Klopp (Borussia Dortmund): So etwas macht mich nachdenklich. Ich kenne Ralf Rangnick schon viele Jahre als extrem engagierten, super ehrgeizigen und streitbaren Kollegen. Ich hoffe, dass er bald wieder gesund wird. Natürlich haben wir Druck, aber den haben andere Menschen auch.

Trainer Felix Magath (VfL Wolfsburg): Die Rücktritts-Entscheidung von Ralf Rangnick kam sehr überraschend. Ein persönlicher, mutiger und zu respektierender Schritt. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, wie anspruchsvoll und auch belastend der Trainerberuf ist. Ich wünsche ihm alles erdenklich Gute und die nötige Zeit und Ruhe, um schnell wieder Kraft zu sammeln!

Interimstrainer Rodolfo Esteban Cardoso (Hamburger SV): Das ist die schrecklichste Nachricht des Tages. Die Bundesliga ist sehr stressig. Wie stressig, habe ich allein in den ersten zwei Tagen als Trainer des Hamburger SV mitbekommen.

Sportdirektor Frank Arnesen (Hamburger SV): Ich bin betrübt, meine Gedanken sind bei Ralf Rangnick. Ich hoffe, dass er bald wieder in seinen Beruf zurückkehren kann.

Trainer Mirko Slomka (Hannover 96): Ich kann das aus der Ferne nicht beurteilen und war genauso überrascht wie alle anderen auch. Letztendlich haben nicht nur Bundesliga-Trainer Druck. Auch in der Wirtschaft haben Manager Druck. Da muss jeder selber mit fertig werden.

Trainer Robin Dutt (Bayer Leverkusen): Wir glauben alle, dass Fußball das Wichtigste auf der Welt sei, und müssen jetzt endlich einsehen, dass es nicht das Wichtigste ist. Wir müssen alle mehr Respekt voreinander haben, weil in diesem System jeder auf jeden Druck ausübt: Spieler auf Trainer, Trainer auf Spieler, Medien auf Spieler, Medien auf Trainer, Fans auf Spieler, Fans auf Trainer.

Trainer Markus Babbel (Hertha BSC): Ich habe auf dem Trainingsplatz davon erfahren und war bestürzt. Man kann über ihn denken, was man will, aber so etwas wünscht man keinem. Er ist für mich ein Gesicht der Bundesliga, ein anders denkender Trainer, der sich nie gescheut hat, das auch kundzutun. Man ist natürlich bestürzt, dass es mittlerweile auch Trainer trifft, die so etwas erleiden. Das zeigt mir wieder, nicht alles zu ernst zu nehmen.

Trainer Marko Kurz (1. FC Kaiserslautern): Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung. Es ist gut, mit diesem Thema offensiv umzugehen. Ich habe bei mir so einen Belastungsstau noch nicht festgestellt, aber man ist schon immer froh, wenn eine Saison vorbei ist. Das kostet Körner. Dann braucht man eine Ruhephase.

Sportdirektor Max Eberl (Borussia Mönchengladbach): Es ist richtig und bewundernswert, dass Ralf Rangnick damit an die Öffentlichkeit geht.