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Robert Lewandowski feiert den 2:1-Siegtreffer gegen den FC Arsenal
Robert Lewandowski feiert den 2:1-Siegtreffer gegen den FC Arsenal

Effizienz statt Powerfußball

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London - Die rund 4.000 mitgereisten Dortmunder Fans ließen ihren Helden im Arsenal-Stadion keine Ruhe. Noch bevor Robert Lewandowski, Marco Reus und Co. im strömenden Regen die Kurve mit den BVB-Anhängern erreichten, bekamen sie ihre nächste Aufgabe entgegengebrüllt. "Wir wollen den Derbysieg!", skandierten die Treuesten der Treuen in Hinblick auf das Duell gegen den Erzrivalen Schalke 04 am Samstag.

"Fantastisch gegen den Ball gearbeitet"

Dabei war den Dortmunder Kickern die Erschöpfung nach dem mühsam erkämpften 2:1-Erfolg in London deutlich anzusehen. "Das war ein richtig hartes, aber auch ein enorm wichtiges Spiel für uns. Auswärts, gegen so einen starken Gegner, das war nicht einfach. Aber wir haben uns als Mannschaft dagegen gestemmt und eine tolle Leistung abgeliefert", fasste Henrikh Mkhitaryan die Strapazen der vorangegangenen 90 Minuten nach dem Schlusspfiff im bundesliga.de-Interview zusammen.



Nach dem Führungstreffer des Armeniers hatte die Borussia die Hausherren eigentlich gut im Griff, ehe der Ausgleich für einen Bruch sorgte. Fortan waren die Gäste mehr mit der Defensive beschäftigt und auf Entlastungsangriffe angewiesen.

Trainer Jürgen Klopp war mit dem Auftritt seiner Mannschaft dennoch zufrieden. "Die Mannschaft hat sich komplett auf das Spiel eingelassen. Wir sind sehr gut reingekommen, haben fantastisch gegen den Ball gearbeitet und hatten fantastische Gegenpressing-Situationen. Wir gehen mit 1:0 in Führung und dann ist Arsenal zu stark, um sie die ganze Zeit vom eigenen Tor wegzuhalten", sagte Klopp auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Klopp musste die 90 Minuten nach seinem "Ausraster" von Neapel ein zweites und letztes Mal von der Tribüne aus betrachten. Aber auch der erneute Einsatz seines Assistenten Zeljko Buvac an der Seitenlinie war von Erfolg gekrönt. Eine Dauerlösung wird das aber dann doch nicht.

Sonderlob von Mkhitaryan für Lewandowski



"Nein, Jürgen Klopp wird beim nächsten Spiel natürlich wieder auf der Bank sitzen. Auch wenn es für uns Spieler auf dem Platz gar nicht so entscheidend ist, wer an der Linie steht. Da konzentrieren wir uns nur auf unser Spiel. Ich habe aber ein paar Mal für Anweisungen rausgeschaut und das war dann schon etwas anders", meinte Robert Lewandowski. Der Stürmer war wieder einmal der Torgarant. In der 82. Minute drückte der Pole eine mustergültige Flanke von Kevin Großkreutz aus neun Metern volley an seinem Freund und Landsmann Wojciech Szczesny vorbei über die Linie.

Die Dortmunder Fans flippten völlig aus und Lewandowski ließ seiner Freude über seinen dritten Treffer in der Gruppenphase ebenfalls freien Lauf. "Es war eine besondere Atmosphäre. So ein wichtiges Tor und dann noch direkt vor unseren Fans. Das war für mich sehr emotional", meinte er.

Ein Sonderlob bekam Lewandowski von Mkhitaryan, dem er schon die Führung vorbereitete: "Er ist einfach großartig. Gegen Arsenal war er der Beste. Wie er gelaufen ist und gekämpft hat und wie er den Ball eiskalt zum 2:1 versenkt hat, das war unbeschreiblich. Für mich ist er einer der besten Stürmer auf der Welt." Das "Tor des Tages" war übrigens der einzige Schuss der Borussia in der zweiten Halbzeit. Wurde der BVB in der Vergangenheit für eine mangelnde Chancenauswertung gerügt, durfte diese in London durchaus als effizient bezeichnet werden.

Jetzt wartet das Revierderby



"Es gab zuletzt viele Spiele, in denen wir so oft geschossen haben, ohne dass der Ball im Netz landete. Dieses Mal war es umgekehrt: eine Chance, ein Tor. So ist der Fußball", stellte Jakub Blaszczykowski gegenüber bundesliga.de fest. Effizienz statt Powerfußball - die neue Seite des BVB.

Mit jeweils sechs Punkten liegen der BVB, Arsenal und Neapel bei Halbzeit nun in der Tabelle gleichauf. Das verspricht Spannung bis zum Schluss. Und auch Mkhitaryan erwartet nicht, dass sich ein Team frühzeitig fürs Achtelfinale qualifiziert. "Ich glaube, dass sich diese Gruppe erst am letzten Spieltag entscheidet. Wir müssen uns für die nächsten drei Spiele steigern und einen besseren Fußball zeigen. Und ich hoffe, dass wir noch ein paar mehr Punkte holen werden", sagte "Micki".

Die nächsten Zähler gibt es aber nicht erst am 6. November im Heimspiel gegen die Engländer zu holen, sondern schon am Samstag im Revierderby gegen den FC Schalke 04. Dass die Knappen parallel zum BVB-Spiel mit 0:3 gegen Chelsea verloren haben, sieht Lewandowski nicht als Vorteil. "Die Bundesliga ist etwas anderes als die Champions League. Und ein Derby ist noch einmal viel spezieller. Das wissen auch die Schalker. Aber wenn wir unsere Vorgaben wieder so gut umsetzen wie in London, dann können wir Samstag auch gewinnen", sagte Lewandowski.

Aus London berichtet Michael Reis