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Robin Dutt wertet das Remis in Frankfurt in Unterzahl als Teilerfolg und geht trotz eines Engpasses in der Innenverteidigung vorsichtig optimistisch ins Nordderby
Robin Dutt wertet das Remis in Frankfurt in Unterzahl als Teilerfolg und geht trotz eines Engpasses in der Innenverteidigung vorsichtig optimistisch ins Nordderby

Dutts Glas ist halb voll

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Frankfurt/Main - Es ist ja immer irgendwie eine schwer zu beantwortende Frage, ob nach einem Remis das sprichwörtliche Glas nun halb voll oder halb leer ist. Am Sonntagabend wusste Robin Dutt zunächst nicht so genau, wie er diesen einen Punkt einordnen sollte. Immerhin, so der Trainer des SV Werder Bremen nach dem 0:0 bei Eintracht Frankfurt, habe man den punktgleichen Gegner nicht wegziehen lassen: Und außerdem sei dieses Nullnull ja auch ein "kleiner moralischer Sieg" seiner Mannschaft gewesen, so Dutt.

Dutts Strategie des dichten Zentrums geht auf

So kann man das sehen, nachdem die Bremer nach dem Platzverweis von Felix Kroos fast 60 Minuten nur mit zehn Spielern auskommen mussten. Ab da sei es für seine Mannschaft nur noch darum gegangen, "ob wir das hinkriegen", meinte Dutt. Die Bremer haben es hingekriegt, ohne Gegentor die Heimreise anzutreten. In der 34. Minute schon hatte Innenverteidiger Kroos die zweite gelbe Karte gesehen. Der Innenverteidiger haute nur vier Minuten nachdem er Sebastian Rode schon einmal gelbwürdig gefoult hatte, den Frankfurter Mittelfeldspieler wieder grob von den Beinen und sah zurecht von Schiedsrichter Felix Zwayer die Gelb-Rote Karte.

Trainer Dutt wechselte für Stürmer Petersen sofort Linksverteidiger Garcia ein, Caldirola übernahm den Innenverteidigerposten von Kroos. Diese Aktion kommentierte Werders Mittelfeldspieler Zlatko Junuzovic allgemein und als exemplarisch für die ganze bisherige Bremer Saison. "Da sieht man mal, was bei uns in den Köpfen los ist. Irgendwie schaffen wir es immer wieder uns selbst zu schaden."

Doch die Bremer retteten auch wegen der eigenen stabilen Verteidigungsleistung, aber auch wegen der fehlenden Frankfurter Durchschlagskraft das torlose Remis über die Zeit. Bremens Trainer Dutt durfte deshalb hinterher eine kuriose Statistik seiner Mannschaft bewerten: "Wir kriegen so viele Gegentore. Aber heute spielten wir schon zum siebten Mal zu Null." Das ist bei 46 Gegentreffern tatsächlich kurios.

Nach vorne gelang den Bremer außer einem Konter über Petersen nach neun Minuten keine Aktion mehr. Frankfurts Torwart Kevin Trapp hätte in der zweiten Halbzeit aus Zeitvertreib auch Schiffeversenken spielen können, so wenig hatte er zu tun. Doch das sei egal, wichtig sei gewesen, dass die Mannschaft geschickt in der Grundformation verteidigt habe, erklärte Werders Manager Thomas Eichin.

Und Trainer Dutt freute sich, dass seine Mannschaft sein Vorhaben in Unterzahl umgesetzt habe, und die Frankfurter nach außen und zu Flanken gedrängt habe. "Wir wollten innen zu machen und haben dann ein bisschen Flankenverteidigung geübt", scherzte der Werder-Trainer.

Dutt gehen vorm Derby die Innenverteidger aus

Die Bremer, in Frankfurt ohne die Routiniers Clemens Fritz und Aaron Hunt, können sich nun eine volle Woche auf das Derby gegen den Hamburger SV vorbereiten. Der HSV geht mit dem Rückenwind des 3:0-Sieges gegen Dortmund in dieses im Abstiegskampf so wichtige Spiel. Nur drei Punkte trennen Bremen und Hamburg auf Relegationsrang 16. Werder Trainer Dutt bejubelte dann zwar doch "den moralischen Sieg" in Frankfurt, er muss aber gegen Hamburg neben Kroos in Caldirola auch auf einen weiteren Innenverteidiger verzichten. Der Italiener sah die fünfte Gelbe Karte.

Dutt meinte aber: "Keine Angst, wir werden mit elf Mann spielen. Wir haben noch einige Innenverteidiger in der Hinterhand." Das stimmt nicht. Bei Lichte betrachtet, kann Dutt neben Prödl wohl nur den zuletzt unsichern Lukimya aufstellen. Der Punkt in Frankfurt war für Bremen dann doch mit ziemlich viel Verlust erkämpft. Aber Manager Eichin sagt, das Spiel in Hamburg sei ein weiteres wichtiges nächstes Spiel. Er warne die Mannschaft, mit zu heißem Herzen ins Derby zu gehen. Er fordert stattdessen: "Kontrollierte Aggressivität."

Aus Frankfurt berichtet Tobias Schächter