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Und strecken: Borussia Dortmunds Mats Hummels (l.) warnt seine Kollegen vor einem Selbstläufer
Und strecken: Borussia Dortmunds Mats Hummels (l.) warnt seine Kollegen vor einem Selbstläufer

Erfolgsgeschichte Europa

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Dortmund - Es ist nicht nur ein rundes Jubiläum, das der BVB am Mittwoch gegen Zenit St. Petersburg (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) anstrebt: Mit dem 100. Europapokalsieg der Vereinsgeschichte will die Borussia ins Viertelfinale der Champions League einziehen, sich auf der großen Bühne wieder von ihrer besten Seite präsentieren - und ganz nebenbei abseits der Meisterschaft auf einmal wieder zu einem echten Konkurrenten für den FC Bayern werden.

Deja-vu aus dem Jahre 2013?

25 Spieltage sind in der Bundesliga absolviert und die Bayern ziehen an der Spitze einsam ihre Kreise. Vor einem Jahr war das nicht anders und auch damals waren es in Sachen Meisterschaft eher trübe Tage für den BVB. Nach einer 1:2-Niederlage gegen Schalke dümpelte Dortmund in der Liga satte 20 Punkte hinter München her.

Auf Europas großer Fußballbühne aber strahlte der schwarz-gelbe Stern damals umso intensiver. Über Schachtjor Donezk, den FC Malaga und Real Madrid zog der BVB ins Finale der Champions Legaue ein zum großen Showdown mit den Bayern.

Wiederholt sich Geschichte? Auch am 25. Spieltag dieser Saison kassierte der BVB gegen Gladbach eine Niederlage. Auch in dieser Spielzeit sind die Münchner in der Liga hoffnungslos enteilt. Und auch dieses Mal schreibt Borussia Dortmund in der Champions League an einer echten Erfolgsstory.

Erstmals seit 16 Jahren könnte der BVB zum zweiten Mal in Folge das Viertelfinale der Königsklasse erreichen. "Gemessen an Borussias wirtschaftlichen Möglichkeiten wäre die Zugehörigkeit zu den acht besten Mannschaften Europas nach wie vor ein kleines Fußball-Wunder", hat BVB-Boss Hans-Joachim Watzke den Stellenwert allein dieses Spiels hervorgehoben.

Kehl: "Dann sind wir selbst Schuld"

Die Dortmunder gehen die Partie gegen St. Petersburg trotz des 4:2-Polsters aus dem Hinspiel zwar optimistisch, aber zugleich gewissenhaft an. "Wir stehen schon mit einem Fuß im Viertelfinale. Aber aufpassen müssen wir trotzdem, auch wenn Zenit mit 3:0 gewinnen müsste. Aber wir lagen im Hinspiel in St. Petersburg auch wie aus dem Nichts ganz früh schon mit zwei Toren vorne", erinnert Jonas Hofmann. Auch Mats Hummels warnt davor, auf einen Selbstläufer zu setzen. Alles andere als ein weiteres Kapitel des europäischen Märchens wäre aber für die Westfalen inakzeptabel, unterstreicht Sebastian Kehl: "Wenn wir diese Ausgangsposition nicht nutzen, dann sind wir wirklich selbst Schuld."

Was noch keiner ausspricht, aber alle hoffen: Auch im Viertelfinale müsste noch lange nicht Schluss sein für den BVB. Eine glückliche Auslosung, zwei herausragende Auftritte im schwarz-gelben Europa-Modus - in der vergangenen Saison haben einige Mannschaften erleben müssen, was Vollgasfußball a la Dortmund ausrichten kann. Cristiano Ronaldo etwa dürfte bei der Auslosung des Viertelfinales am Freitagmittag in Nyon einiges Magengrummeln haben, wenn Real Madrid und der BVB gemeinsam im Lostopf liegen.

Trumpf namens Lewandowski

Sieg und Remis in der Gruppenphase, dann der 4:1-Triumph und eine nicht mehr bedeutende 0:2-Niederlage im Halbfinale - in insgesamt vier Partien hatte Dortmund im Vorjahr die stolzen Madrilenen entzaubert und deren Traum von "La Decima" beim spektakulären 4:1-Erfolg pulverisiert. Überragender Spieler damals war Robert Lewandowski mit einem Viererpack. Und der Pole ist auch jetzt der große Hoffnungsträger bei dem Versuch, erneut Geschichte zu schreiben.

Dabei dürften der Borussia nicht nur die herausragenden fußballerischen Qualitäten des Stürmers helfen. 18 Tore hat der Nationalspieler auf Europas Bühne schon für den BVB erzielt - so viele wie kein anderer Dortmunder vor ihm. Aber Lewandowski verkörpert vor allem auch den absoluten Siegeswillen und jene positive Gier nach Erfolg, die es für die ganz großen Triumphe braucht.

"Ich will jedes Spiel gewinnen. Ich wollte die Partie gegen Gladbach gewinnen und ich will natürlich auch gegen St. Petersburg gewinnen", lässt Lewandowski keinen Zweifel. Und noch eines stellt der Goalgetter vor seinem Wechsel Richtung München unmissverständlich klar: "Mein Ziel ist es, dass ich mich im Sommer mit einem Titel verabschiede!"

Lissabon als neues Wembley?

Gegen Zenit St. Petersburg kann der BVB einen ersten Schritt machen, Lewandowskis Traum zu erfüllen und weiter am erneuten Dortmunder "Fußball-Wunder" zu stricken. Und wer weiß? Vielleicht wird am Ende Lissabon das neue Wembley für die Borussia. Im Estadio da Luz steigt am 24. Mai das Finale der Champions League.

Und wenn es im Kampf um den silbernen Henkelpott am Ende doch nicht reichen sollte - der BVB hat ja noch ein zweites, ganz heißes Eisen im Feuer. Im DFB-Pokal steht die Borussia im Halbfinale und ist nur noch einen Sieg über Wolfsburg vom Finale in Berlin entfernt. Das Olympiastadion dort kennt Robert Lewandowski vom Endspiel 2012 noch ganz gut. Drei Tore erzielte er damals beim 5:2-Sieg. Gegen den FC Bayern. 

Die Aufstellungen:

Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Sokratis, Hummels, Schmelzer - Kehl, Sahin - Aubameyang, Mkhitaryan, Großkreutz - Lewandowski

St. Petersburg: Malafeev - Anjukov, Hubocan, Lombaerts, Criscito - Witsel, Fajsulin - Hulk, Shatov, Danny - Kerzhakov

Schiedsrichter: Alberto Undiano Mallenco (Spanien) 

Dietmar Nolte