26.04. 18:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 16:30
28.04. 13:30
28.04. 15:30
28.04. 17:30
Ab Juli 2009 übernahm Michael Frontzeck den Trainerposten bei Borussia Mönchengladbach
Ab Juli 2009 übernahm Michael Frontzeck den Trainerposten bei Borussia Mönchengladbach

"Die Borussia gehört in die Bundesliga"

xwhatsappmailcopy-link

München - Wir schreiben den 5. Februar 2011. Der Tabellenletzte Borussia Mönchengladbach empfängt am Samstagabend den Vorletzten VfB Stuttgart. Die "Fohlen" sind mit sechs Punkten aus drei Partien gut aus der Winterpause gekommen, haben in Nürnberg und Frankfurt gewonnen. Auch gegen die akut abstiegsgefährdeten Schwaben sieht es zur Halbzeit sehr gut aus, denn die Borussia führt mit 2:0.

Nach der Halbzeit kommen beide Mannschaften wie verwandelt aus der Kabine. Furios aufspielende Stuttgarter drehen die Partie noch und entführen drei Punkte aus dem Borussia-Park. Am nächsten Spieltag folgt ein 1:3 beim FC St. Pauli, damit waren die Tage von Trainer Michael Frontzeck gezählt. Bis zum 13. Februar hielt der 47-Jährige die Zügel bei Borussia Mönchengladbach in der Hand. Am Valentinstag wurde Frontzeck von Lucien Favre abgelöst.

Im bundesliga.de-Interview erzählt Michael Frontzeck, wie er das Relegations-Hinspiel verfolgt hat, wie er die Chancen der Borussia auf den Klassenerhalt einschätzt und was für ein Spiel er in Bochum (Mi., ab 20 Uhr im Live-Ticker) erwartet.

bundesliga.de: Herr Frontzeck, wie haben Sie das Hinspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem VfL Bochum verfolgt?

Michael Frontzeck: Ich habe das Spiel im Fernsehen gesehen. Dafür, dass es in diesem Spiel um extrem viel ging, war es von beiden Seiten eine gute Partie. Gladbach hat sicherlich aufgrund der Tatsache, dass sie hinten raus die besseren Torchancen hatten, verdient 1:0 gewonnen. Wobei ich auch sagen muss, dass Bochum sich gut präsentiert, auch Akzente nach vorne gesetzt und bis auf die Schlussphase wenige Chancen zugelassen hat. Sie haben sich alle Möglichkeiten für das Rückspiel offen gelassen.

bundesliga.de: Waren Sie überrascht, dass sich die Mannschaft unter Ihrem Nachfolger Lucien Favre noch in die Relegation gerettet hat?

Frontzeck: Nach der 0:1-Niederlage gegen Kaiserslautern hat keiner mehr einen Pfifferling auf Borussia Mönchengladbach gegeben. Danach ist da nochmal was entstanden. Die Mannschaft hat mit dem Trainer wirklich hervorragend gearbeitet und wichtige Spiele gewonnen. Zum Beispiel gegen Dortmund und in Hannover, das waren wichtige Schritte. Das Team hat davon gelebt, dass es über einen längeren Zeitraum in der gleichen Besetzung zusammengespielt haben. So wie die Mannschaft zusammengestellt ist, gehört sie in die Bundesliga. Das hat sie im letzten Saisondrittel wieder bewiesen. Insgesamt ist das Abschneiden eine große Leistung, kommt für mich aber nicht absolut überraschend.

bundesliga.de: Sie sind gebürtiger Gladbacher, waren auch zuletzt Trainer bei der Borussia. Auch wenn Sie mal in Bochum gespielt haben, Sie fiebern mit den "Fohlen" mit, oder?

Frontzeck: Ja sicherlich. Ich meine, soweit ist man ja noch nicht weg. Das mit Gladbach ist noch nicht lange her. Es wäre einfach schön, wenn man irgendwo auch noch Recht behält. Wir haben immer gesagt, wenn wir da weitermachen, wo wir letztes Jahr aufgehört haben und die Personalsituation einigermaßen passt, dann gehört die Mannschaft in die Bundesliga.

bundesliga.de: Die Borussia hat vor dem Rückspiel die Nase vorn. Reicht der knappe Vorsprung für den Klassenerhalt?

Frontzeck: Man weiß nicht, wie Bochum mit dieser Situation umgeht. Durch dieses späte Siegtor hat Gladbach natürlich den Vorteil, dass sie, wenn hinten die Null steht, nächstes Jahr in der Bundesliga spielen. Ich denke nicht, und so ist die Mannschaft auch nicht strukturiert, dass sie auf 0:0 spielt. Das wäre gefährlich und die Jungs müssen die Stärken, die sie im Spiel nach vorne haben, nutzen. Dadurch, dass Bochum ein Tor machen muss, müssen sie irgendwann aufmachen und dann haben die Borussen durch ihr gutes Konterspiel immer die Chancen, auch auswärts Tore zu erzielen.

bundesliga.de: Bochum hat sich in Gladbach nicht versteckt. Was für eine Partie erwarten Sie am Mittwoch?

Frontzeck: Bochum muss eine außergewöhnliche Leistung bringen, um das Spiel noch umzubiegen. Aber in einem Spiel ist alles möglich, das wissen auch die Gladbacher. Dass Bochum die Taktik vollkommen umkrempelt, das gibt das Ergebnis nicht her. Sie haben 90 Minuten Zeit, ein Tor zu erzielen. Wenn Gladbach ein Tor macht, wird es für den VfL Bochum unglaublich schwer zurückzukommen.

bundesliga.de: Noch ist unklar, ob Marco Reus spielen kann. Wie wichtig ist er für die Mannschaft?

Frontzeck: Marco ist sehr wichtig für das Gladbacher Spiel, gerade für das Spiel nach vorne. Sein Ausfall wäre sicherlich ein Verlust. Den könnte man aber für eine Partie kompensieren.

Das Gespräch führte David Schmidt


Hier geht's zur großen Relegationsseite!